Oneshot

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Samstag, 1:50 Uhr

„Ey, Leute! Ich muss gehen!", rief ich in die Runde, während mir alle einen genervten Blick zuwarfen. „Muck' nicht, Chanyeol", rief Jongin und warf mir ein Bier zu. „Yeol, bleib' mal noch 'ne Stunde", bettelte Chen, der schon eindeutig zu viel getrunken hatte. „Nein man! Ihr wisst, dass ich morgen arbeiten muss", entgegnete ich.
Xiumin begann zu lachen und stellte sich vor die Tür. „Nur wenn du das ext!", forderte er mich heraus und zeigte auf das Bier, welches mir Jongin zugeworfen hatte. „Dein Ernst?", seufzte ich und trank es in einem Schwung aus. Xiumin sah mich erstaunt an. Ich hatte das Glück, dass ich, im Gegensatz zu den anderen Jungs, viel mehr aushielt. Er reichte mir seine Mische und sprach: „Die auch!"
„Nein! Verpiss' dich!", motzte ich. „Willst du nun gehen oder nicht, Yeolli?", fragte er mit einem provokanten Grinsen. Ich riss ihm das Glas aus der Hand und trank den Inhalt.
„Zufrieden?"
„Xiu, er muss noch 'n paar Minuten hier bleiben damit es wirkt!", rief Jongin.
Ich warf ihm ein ironisches Lächeln zu und schubste Xiumin von der Tür. „Bis Montag, ihr Idioten!", rief ich lachend.

Xiumins Haus war nicht allzu weit von meinem entfernt. Mit dem Bus hätte ich um die fünf Minuten gebraucht, aber da so spät keiner mehr fuhr, entschied ich mich, die gut 15 Minuten, zu Fuß zu gehen. Ich kramte meine Kopfhörer aus meiner Tasche und zippte meine Jacke zu.
Nach wenigen Minuten spürte ich die Wirkung des Alkohols. Mein Blickfeld wurde immer kleiner und in meinem Kopf begann sich alles zu drehen.
„Fuck!", fluchte ich. In solchen Momenten fragte ich mich immer, wieso ich überhaupt Alkohol trinke.

Wenige Minuten später sah ich eine Person, die mir entgegen kam. Sie taumelte umher. Je näher die Person kam desto, mehr dachte ich, dass ich entweder dumm war oder einfach doch betrunkener war, als ich dachte. Doch diese Person sah einfach unnormal aus wie mein Vollzeitcrush. Mein Lehrer Herr Byun.
Langsam merkte ich, dass mich meine Sinne doch nicht täuschten. Es war tatsächlich Herr Byun. Es schien fast so, als würde er was getrunken haben und aus dem Grunde so umhertaumeln. Doch man konnte sich Herrn Byun einfach mal so gar nicht im Zusammenhang mit Alkohol vorstellen.
„Herr Byun!", rief ich und ging auf ihn zu. „Chanyeol!", antwortete er euphorisch und viel mir in die Arme. „Hab ich dir schon mal gesagt, dass du mein Lieblingsschüler bist?", begann er zu fragen. Dieser Moment war zu schön um wahr zu sein. Es war einfach zu unecht. Seit wann umarmt Herr Byun mich? Seit wann umarmt ein Lehrer einen überhaupt? Eigentlich hätte ich mich freuen müssen, doch sein Verhalten war einfach zu surreal. Verwundert drückte ich ihn von mir. „Haben Sie getrunken?" Erst jetzt, wo ich seine eiskalte Haut spürte, merkte ich, dass er keine Jacke trug. „Wieso tragen Sie keine Jacke? Es ist November!"
„Ich, ich weiß nicht", stotterte er. „Egal. Nehmen Sie meine."
Ich hielt ihm meine Jacke hin, doch er zögerte leicht. „Mir ist warm, ich brauch' die nicht. Sehen Sie." Ich nahm seine Hand und legte sie zwischen meinen beiden Händen. Sofort begann seine Hand wärmer zu werden. Herr Byun sah zu mir. Mein Herz begann schneller zu schlagen, obwohl ich es gar nicht wollte. So nah war ich Herrn Byun noch nie. Er zog die Hand weg, nahm meine Jacke und machte sie zu. „Wo waren Sie überhaupt?", fragte ich interessiert.
„Herr Zhang. Er hat heute Geburtstag", sprach er und taumelte leicht gegen mich. Ich lachte schadenfroh und antwortete: „Dann haben Sie wohl zu viel getrunken."
„Um ehrlich zu sein habe ich nur ein Glas getrunken..."
„Was?", sagte ich lachend. „Eigentlich trinken ich nicht, doch ich wurde überredet", sprach er leise und krallte sich an meinem Hemd fest.
Ich merkte, wie er durchgehend damit kämpfte, sein Gleichgewicht zu halten, was nicht unbedingt klappte. „Sie sollten lieber nach Hause", begann ich. „Ich komme mit und..." Er unterbrach mich und sprach: „Du willst also zu deinem Lehrer nach Hause?", fragte er mit einem leichten Grinsen. „Nein, nein. Ich wollte Sie nur nach...", sprach ich nervös, doch er unterbrach mich erneut. Sein Gesicht kam meinem näher, als er sprach: „Das ist eigentlich nicht erlaubt."
Er fuhr fort: „Traust du dich überhaupt so etwas zu machen?"
Mit einem provokanten Lächeln sah er zu mir hoch. Wir starrten und für mehrere Sekunden an. Solange bis ich sein Kinn leicht mit meinen Fingern hoch drückte. Ich sah ihn an. Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Mir blieb nichts anderes übrig, als auf seine Lippen zu starren. Es gab nichts, was ich lieber tun würde, als meinen Lehrer einfach hier zu küssen. Doch selbst ein betrunkener Park Chanyeol, weiß, dass das nicht geht. Ich nahm meine Finger langsam von seinem Kinn. Herr Byun starrte mich leicht verwirrt an, als er plötzlich auf die Zehenspitzen ging und mich einfach küsste. Aus Instinkt legte meine Arme um seine Hüfte und drückte ihn zu mich. Der Kuss wurde intensiver und Herr Byun begann seinen Mund ein bisschen weiter zu öffnen. Würde es ihn stören, wenn ich ihn mit Zunge küssen würde? Ich nutzte die Gelegenheit und drang mit meiner Zunge in seinen Mund ein. Herr Byun legte daraufhin seine Arme um meinen Hals, um mich weiter nach unten zu ihn zu ziehen. Dabei drehte er seinen Kopf leicht zur Seite, um den Kuss zu vertiefen.
Ich saugte an seiner Unterlippe und merkte, wie er leise in meinen Mund stöhnte. Die Vibration auf meinen Lippen machte mir eine Gänsehaut. „Du hast auch getrunken...", hauchte er gegen meine Lippen. Ich nickte und küsste ihn erneut.

Vor seiner Tür angekommen, lächelte ich ihn noch einmal kurz an. „Bleib", sprach mein Lehrer mit seiner wunderschönen Stimme. Er hielt meine Hand fest und sah mir in die Augen. „Es wäre glaub ich besser, wenn ich gehen würde", entgegnete ich verlegen. Eigentlich wollte ich bleiben, aber ich wollte meinen Lehrer in dieser Situation nicht ausnutzen. Dafür mochte ich ihn einfach zu gerne.
„Bitte!", sprach er und zog mich näher zu sich. „Nein, ich will Sie wirklich nicht ausnutzen", antwortete ich. Herr Byuns Lippen trafen wieder auf meine. Während des Kusses drückte er mich in seine Wohnung und schloss die Tür, indem er mich gegen die Tür drückte. Ich konnte seinen heißen Atem auf meiner Haut spüren, als er flüsterte: „Ich möchte aber, dass du mich ausnutzt."
Er begann die Knöpfe meines Hemds zu öffnen und küsste meinen Hals entlang. Meine Atmung wurde schwerer. Ich konnte immer noch nicht glauben, dass ich meinem Lehrer so nah kommen konnte. Vom Ding her war es das, was ich mir schon lange gewünscht habe. Aber ich habe mir das Ganze immer ohne Alkohol vorstellt. Herr Byun zog mich in sein Schlafzimmer und drückte mich auf sein Bett. Er setzte sich auf mich und knöpfte mein Hemd endgültig auf. Er küsste meinen Oberkörper. Ich spürte seine Hüftbewegungen. Eigentlich wollte ich nicht gehen, aber ich musste. Auch wenn ich ihn am liebsten ausziehen und mit ihm schlafen wollte. Ich konnte nicht.
Ich tauschte die Position mit ihm, sodass er nun unten lag. Ich wartete nicht lang und zog auch sein Shirt aus. Seine Haut war zu schön. Ich stürtzte mich erneut auf seine Lippen. Der Raum wurde wärmer und wärmer. Ich wusste, dass wenn ich jetzt nicht die Kraft dazu finde, mich zu bändigen, gäbe es kein zurück mehr. Also ging ich von ihn runter. Zu meiner Verwunderung merkte er nicht viel davon. Ich küsste ihn kurz auf den Mund und sprach: „Gehen Sie schlafen. Sie sind müde." Wie schwer es mir fiel, das zu sagen. Doch was sollte ich anderes tun. Herr Byun ist das erste Mal betrunken und hatte wahrscheinlich keine Ahnung, was er gerade tat. Er würde am nächsten Tag alles bereuen. Da er im Gegensatz zu mir das alles nur machte, weil er betrunken ist. Ich wollte ihn nicht ausnutzen, dafür liebte ich meinen Lehrer schon zu lange.
Ich deckte ihn zu und wartete, bis er einschlief. In dem Nachtischlicht sah mein Lehrer einfach wie ein Engel aus. Seine mittelbraunen Haare waren zerzaust und fielen ihm leicht über seine geschlossenen Augen. Seine Haut war perfekt, fast wie die eines Mädchens. Sein Mund öffnete sich leicht beim schlafen, einfach ideal, um ihn erneut zu küssen. Doch ich wusste, dass ich jetzt gehen musste, denn eigentlich ist es schon fast eine Straftat seinen eigenen Lehrer so zu sehen.

Herr Byun [chanbaek; AU!teacher; Oneshot]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt