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Pfeifend saß ich in den Ästen der alten Weide und betrachtete die glatte Wasseroberfläche des Sees unter sich wo silberne Fische hin und her schwammen. Das Licht der Mittagssonne traf ihre Schuppen und brachte die gesamte Umgebung wie ein zum funkeln als lägen Diamanten im Wasser. Oft saß ich Stunden lang hier oben um meine Gedanken treiben zu lassen oder auf der Lichtung dirket daneben zu trainieren.

"Kirou, was machst du da oben?"

Überrascht blickte ich herab. Unten, am Fuß des Baumes stand ein Mädchen von 12 Jahren mit langem schwarzen Haar und Kastanien brauner Haut.

Schnell kletterte ich zu ihr herab, "Ich beobachte die Fische. Wenn man sie lange beobachtet kann man ein Muster in ihren Schwimmbewegungen erkennen. Es ist wirklich faszinierend Luna. Ich vermute..."

"Du bist vielleicht ein Spinner." kicherte sie, "Mum hat mich geschickt dich zum nachhause zu holen. Es gibt bald Essen, sie macht Eintopf."

Damit wirbelte sie herum und rannte den schmalen Pfand zurück. Noch bevor ich ihr zurufen konnte das sie auf mich warten solle, war sie bereits verschwunden. Das war typisch für sie. Niemand war so impulsiv und hektisch wie meine Schwester. Sie einmal irgendwo ruhig stehend zu sehen grenzte an ein echtes Wunder. Kopfschüttelnd schnappte ich meinen Mantel der über einen Ast gehangen lag bevor ich ihn folgte.
Nur kurze Zeit später öffnete sich der Wald und ließ den Blick auf weite Felder frei. Die langsam untergehende Sonne tunkte die Weizen in ein strahlendes Gold, durchzogen vom dunklen rot der Kornblumen. Unten im Tal standen ein gut zwei Dutzend kleiner Häuser mit Strohdächern, grünen Fensterläden und Blumentöpfen vor den Türen. Ein paar Kinder spielten auf dem kleinen Marktplatz während zwei alte Frauen auf einer Bank saßen und lachend tratschten. Einen kurzen Moment blieb Kirou stehen und betrachtete das idyllische Bild bevor er anstatt den Weg zum Dorf zu nehmen, sich nach links wandte und am Waldrand weiter lief.
Nach wenigen Metern erreichte ich ein großes Steinhaus aus dessen Kamin trotz des warmen Sommerabends Rauch auf stieg. Mum sagte immer Der Tag an dem kein Feuer mehr in unserem Kamin brennt ist der Tag an dem die Welt untergeht. Obwohl, wie ich sie kannte würde selbst das passieren können bevor sie zuließe das die Flammen in ihrer Küche erlischen würden.

"Hallo, ich bin wieder da." rief ich fröhlich während er die Tür öffnete und eintrat.

Stöhnend ließ ich mich auf einen der Stühle fallen die um den großen Eichentisch der in der Mitte des Raumes stand. Jemand hatte ihn bereits mit schlichtem Geschirr gedeckt auf die jemand grobe Blumen gemalt hatte. Wahrscheinlich war es Luna gewesen. Nur sie konnte das Besteck so schief hinlegen ohne es zu bemerken. Mutter dagegen hätte alles feinstens sortiert platziert. In diesem Moment kam eine Frau von Ende 30 in den Raum, in der Hand ein dampfender Kessel von dem ein köstlicher Geruch ausging.

"Da bist du ja endlich." begrüßte sie mich lächelnd, stellte den Topf ab und wuschelte mir durch die Haar.

Genervt wich ich aus, "Ist gut Mutter."

Lachend strich sie sich die dichten Locken aus ihrem dunklen Gesicht. Kaum schallte ihr klares Lachen durch den Raum als auch schon Luna und Vater die Treppe herab kamen. Während sie wie immer gerade etwas am erzählen war hatte unser Vater den Blick in ein großes, altes Buch gerichtet.

"Tyron, nichts geschriebenes am Esstisch!" schalt Mutter ihn gespielt wütend.

Kichernd ließ Luna sich neben mich während Vater leicht verwirrt auf schaute bevor er sich etwas grimmig schauend dazu setzte, "Evelyn das hier ist ein wirklich wichtiges Schriftstück." er blickte zu mir, "Du solltest es unbedingt ebenfalls einmal anschauen. Ich weiss ja das du mit den Beschwörungszaubern noch so deine Probleme hast daher denke ich das dieses Buch dir wirklich..."

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⏰ Letzte Aktualisierung: Sep 15, 2017 ⏰

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