21 | sleepless nights and baby

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>> R E W I <<

"Hört auf mich zu ignorieren", schmollte ich als wir am nächsten Morgen am Tisch saßen. Es war der 23. und ich hatte keine Lust am Tag vor Weihnachten Streit mit meinen Schwestern zu haben. Felix zog eine Augenbraue hoch. Ich seufzte genervt. "Könntet ihr mal ganz kurz zuhören und eure Streitereien nachher weiterführen?" fragte Peter. Wir sahen alle zu ihm rüber. "Heute wird viel gearbeitet. Das ganze Haus wird geputzt, aufgeräumt und fertig geschmückt. Danach wird eingekauft und Geschenke eingepackt. Wir sind morgen ziemlich viele Leute, denn alle eure Großeltern können um euch gegenseitig besser kennenzulernen. Das macht zehn Personen", erklärte er. "Wir werden gleich nach dem Frühstück einkaufen. Felix und Basti ihr kümmert euch darum dass der Tisch gedeckt wird und das Haus einigermaßen geputzt ist. Ihr Mädels räumt das Wohnzimmer und Gästezimmer auf und schmückt danach. Ach und Jungs, schaut bitte dass die beiden nicht übertreiben", teilte meine Mutter die Aufgaben ein. Wir stimmten ein in nach dem Essen fingen wir mit unseren Aufgaben an.
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"Ich glaube ich rufe mal bei der Agentur an", erzählte ich Felix während wir zusammen sein Zimmer aufräumten. Felix war ziemlich unordentlich. "Du solltest ihn das zu Weihnachten schenken", er lachte leicht. "Das ist voll die gute Idee, Felix!", ich weitete meine Augen. "Felix, was würde ich nur ohne dich machen", ich griff nach seinem Gesicht und küsste ihn stürmisch. Überrascht erwiderte er und lief ein paar Schritte nach hinten bis seine Knie gegen seine Bettkante stießen und er nach hinten auf die Matratze flog. Kurz lösten wir uns und lachten weil das so unerwartet kam, doch er zog mich direkt zu ihm zurück, weswegen ich nun über ihm lehnte. Unsere Zungen kämpften um die Dominanz und ich ließ meine Fingerkuppen über seine Seiten wandern, was ihm Gänsehaut bereitete. Er löste sich langsam von mir. "Von mir aus könnten wir jetzt ganz andere Dinge anstatt aufräumen machen", er grinste. "Wegen mir gern, aber ich glaube unsere Eltern fänden es nicht so cool wenn sie nachhause kommen und das Haus sieht so aus wie jetzt", sagte ich. Er seufzte. "Jetzt will ich doch nicht mehr", er lachte leicht. Ich stand auf und hielt ihm meine Hand hin. Er ließ sich von mir hochziehen und wir räumten weiter auf.

Als unsere Eltern nachhause kamen war alles fertig und das ganze Haus auf Vordermann zu bringen hatte fünf Stunden gedauert. Dementsprechend war Felix schon total müde und wollte schon um 22 Uhr schlafen gehen, doch ich hielt ihn noch ein wenig wach. Wir saßen auf der Couch, schauten irgendeinen Weihnachtsfilm. Felix' Kopf legte er auf meine Beine und seine Augen waren schon geschlossen. Ich streichelte ihn ganz langsam und liebevoll am Kopf und fuhr ihm durch die Haare (was auch sonst).

Ich trug Felix nach oben, weil er eben doch eingeschlafen war. Ich legte ihn in sein Bett und ging dann Zähneputzen und mich umziehen. Sollte ich heute Nacht bei Felix schlafen oder in meinem Bett? Das war die alltägliche Frage die ich mir stellte, wenn ich kritisch vor dem Spiegel sah, mich ansah und währenddessen meine Zahnbürste in meinem Mund steckte. Vielleicht schlafe ich heute alleine. Irgendwie brauche ich das mal. Ich spuckte die Zahnpasta aus meinem Mund aus und verließ das Badezimmer. Ich legte mich in mein Bett und fiel nach wenigen Minuten in einen traumlosen Schlaf.
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Irgendjemand rüttelte an meiner Schulter. "Bist du wach?", flüsterte eine bekannte Stimme. Müde machte ich meine Augen auf und versuchte mich an die Dunkelheit zu gewöhnen. "Jetzt schon", sagte ich gähnend. "Es gewittert draußen. Darf- darf ich zu dir?" Ich erkannte dass es Felix war. "Felix?", fragte ich, nur nochmal um mich zu vergewissern dass es nicht Peter oder so was. "Ja-ha!", sagte er ungeduldig. Ich rückte etwas zur Seite und hob meine Bettdecke hoch. Felix schlüpfte neben mich und er kuschelte sich neben mich. Seit wann gewittert es denn im Dezember?, fragte ich mich als ich es das erste mal in dieser Nacht Donnern hörte. Felix zitterte am ganzen Körper. "Es ist alles okay", flüsterte ich übermüdet aber dennoch sicher. "Hm ja", er vergrub seinen Kopf in meiner Halsbeuge und er legte seine Hand in meinen Nacken. Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Stirn und versuchte ihn zu beruhigen. "Rewi ich weiß du bist müde aber können wir reden? Ich brauch das gerade", wisperte er. Innerlich seufzte ich etwas genervt auf, natürlich wollte ich schlafen. Aber ich will auch Felix zuhören, also setzten wir uns etwas auf und lehnten uns an der Wand an.

"Worüber möchtest du denn reden?", fragte ich und gähnte erneut. "Ich hab ein schlechtes Gewissen", sagte er. "Warum dass denn?" "Weil ich so viele Mädchen geküsst habe, ohne was für sie zu empfinden, weil ich meinen Vater angelogen habe, weil ich dich scheisse behandelt habe und weil ich mich nicht um meine kleine Schwester kümmere." Er schaute enttäuscht auf seine Finger die nervös miteinander spielten. "Baby, du brauchst dich für nichts schlecht zu fühlen." Okay, Felix war eindeutig besser im aufmunternd oder trösten. "Weißt du", stammelte ich vor mich hin. "Ich liebe dich. Und ich liebe dich weil du der bist, der du bist. Egal ob du deinen Vater angelogen hast oder mit zehn Verschiedenen Mädchen rumgemacht hast. Ich liebe dich, weil du Felix Hardy bist und ich weiß so viel mittlerweile über dich", ich legte meinen Zeigefinger unter sein Kinn und schob es hoch damit er mich ansehen musste. "Was weißt du denn?", fragte er.

"Viel zu viel", ich lachte leicht. "Zum Beispiel dass du vor Gewitter panische Angst hast", ich deute auf mein Fenster. Er schmunzelte leicht. "Oder dass du nie dein Zimmer aufräumst. Du hast die blöde Angewohnheit dir alle paar Sekunden die Haare neu machen zu wollen, aber mir geht das auch so. Oder dass du immer meine Klamotten trägst, ohne mich zu fragen. Du schreibst zwar schlechte Noten in den naturwissenschaftlichen Fächern, bist aber ganz gut in Sprachen. Oh, und du hast mir erzählt dass du unbedingt nach London möchtest und dass dein Reiseziel sei, seit du sieben bist. Du hast auch bis vor einem Jahr regelmäßig Tagebuch geschrieben." Er sah mich verblüfft an. "Woher weißt du dass denn?" Er wurde leicht rot. "Fiona hat es mir erzählt. Sie hat es gelesen weil du es nicht gut genug versteckt hast", erzählte ich. "Sie hat es gelesen?" Ich winkte ab. "Ist doch egal, lass mich weiter aufzählen", lachte ich leicht. "Du liebst es wenn ich dich mit 'Lix', 'Lixi', oder 'Baby' anspreche. Ach, wie konnte ich es vergessen, du hast ein unglaublich süßes Lachen", ich tippte mit meinem Zeigefinger kurz auf seine Nasenspitze, weswegen er zusammen zuckte. "Ich könnte jetzt noch so standardmäßig dein Geburtsdatum vortragen aber das passt nicht." Er lächelte und beugte sich zu mir nach vorne und küsste mich kurz. "Das war süß. Ich liebe dich."

"Nur eine Sache weiß ich nicht", fügte ich nach kurzer Stille hinzu. Er sah mich verwirrt und doch etwas erwartungsvoll an. "Sei bitte nicht böse wenn ich dich das frage, aber wieso bist du in der Schule so anders als hier?" "Bin ich doch gar nicht?" "Seit wir zusammen sind nicht, ja. Aber davor", erklärte ich. Er seufzte. "Das ist eine viel zu lange Geschichte. Wollen wir jetzt schlafen? Ich erzähle sie dir morgen." Natürlich hatte ich nichts gegen Schlaf, aber die Geschichte interessierte mich schon. Widerwillig nickte ich, Felix kuschelte sich an mich und etwas später schliefen wir ein.
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Oh, oh. Ich glaube im nächsten Kapitel kommt Drama auf euch zu.. :o

Rewilz || Geschwister sollen sich nicht küssen!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt