Hermines erste Party

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„Eine Party?! Im Gryffindorturm?! Heute?!" Hermine war schockiert. Zuerst allerdings über die Tatsache, dass sie so nicht lernen konnte. Wie sollte sie heute Abend alles fertig bekommen, was sie sich vorgenommen hatte?! Der Lärm würde unerträglich sein. Und andauernd würde jemand an ihre Tür klopfen, um sie dazu zu holen. Das kannte sie schon.

Doch dann meldete sich auf einmal eine kleine Stimme in ihrem Kopf. Diese Stimme erhob sich äußert selten, denn sie wurde von dem Teil in ihres Bewusstseins gesteuert, das sich um den Spaßfaktor kümmerte. ‚Wieso weiß ich davon nichts?', fragte die Stimme. ‚Bin ich so langweilig, dass mir nicht mal Bescheid gesagt wurde? Ich will auch feiern! Ich will einfach auch mal dabei sein, wenn etwas passiert! Lasst mich mitmachen!'

'Und das Lernen?', fragte eine andere Stimme etwas kleinlauter. Irgendwie hatte sie ja schon Lust auf diese Party zu gehen. Einfach, um es mal miterlebt zu haben. Sie glaubte natürlich nicht daran, dass es ihr Spaß machen würde. So wie so ist Lernen ja viel effizienter. Von einer langen Party würde sie am nächsten Tag nur einen Kater bekommen. Nach einer ordentlichen Portion alte Runen überkam sie aber immer dieses wohlige Gefühl, etwas Sinnvolles getan zu haben. Sinnvoll waren diese Partys, die Harry und Ron nach jedem gewonnenen Quiddichschspiel organisierten bestimmt nicht.

Heute Mittag war es mal wieder soweit. Die Mannschaft hatte gewonnen und musste nun all ihrer Euphorie ein Ventil verschaffen. Hermine fand immer, es hatte etwas Animalisches, wie sie sich nach dem Spiel aufblähten und zu lauter Rockmusik rumtanzten. Quiddich kam ja nicht einmal auf das Zeugnis, also warum drehten alle immer so durch? Und dann noch der Alkohol. Was für einen Zweck hatte es sich vollaufen zu lassen, nur damit es einem wenige Stunden später schlecht ging? Das schlimmste war noch, dass sich alles wiederholte: Sie feierten ausgiebig und waren am nächsten Tag sogar zu geplättet, um zum Frühstück zu gehen und klagten über Kopfschmerzen und Übelkeit. Das alles für ein bisschen Rumgehüpfe? Lächerlich!

Doch irgendwie, sie konnte es sich selber nicht erklären, hatte sie das Gefühl irgendetwas zog sie magisch zu dieser Party. Vielleicht musste sie einfach zu der Party gehen, um ihre Neugierde zu befriedigen und sich selbst eine Schocktherapie zu geben, denn spätestens morgen würde sie diese Partys wieder verfluchen und danach würde sich keine Contrastimme in ihrem Kopf melden.

Also gut, dachte sich die strebsame Gryffindor, dann sehe ich es als Experiment. Meine These: Partys haben keine sinnvolle Funktion. Genau diese These werde ich beweisen.

Sie saß wenig später auf ihrem Bett und beobachtete Lavender und Parvati dabei, wie sie sich ihre Abendgaderobe zurecht legten. Sie hatte sich selber noch keine Gedanken darüber gemacht, was sie anziehen sollte und schaute an sich herab. Ein dunkelgrauer Pullover mit weißem Hemd und schwarzem Rock. So konnte sie doch eigentlich gehen.

„Ich hab gehört du kommst auch zu der Party", sagte Lavender in einem Tonfall als würde sie nicht alles aussprechen, was sie gerade dachte.

„Ja, da hast du richtig gehört.", gab Hermine spitz zurück.

„Und was willst du anziehen?"

„Was ich anhabe."

„Ja klar.", sagte Parvati als hätte Hermine einen Scherz gemacht.

Lavender aber glaubte ihr. So schüttelte sie nur den Kopf, öffnete ihren Kleiderschrank und bewarf Hermine mit allem was ihr passen könnte.

Hermine hatte keine andere Wahl, als es über sich ergehen zu lassen. Sie schminkten sie sogar und machten ihr die Haare. Hermine überkam Angst. Sie würde bestimmt als Clown auf der Party erscheinen. In irgendwelchem billigen Glitzerfummel eingewickelt.

Hermines erste Party - Dramione OneshotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt