1. Kapitel

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Ich wachte auf einem Feld auf.
Einem Weizenfeld um genau zu sagen.
Warum zum Teufel, wachte ich auf so einem Feld auf ?
Ich bin doch ertrunken?
War das der Himmel? Werde ich hier Frieden finden ?
,,Ella, mach das du arbeitest, oder willst du das wir erneut bestraft werden?"

Warte mal, in meinem Himmel gibt es Stimmen?
War der Himmel doch nicht so schön, wie ich es mir vorgestellt habe?
,,Ella, nun komm schon.", ein Mädchen tauchte vor mir auf und zog an meiner Kleidung.

Warte mal? Meint die etwa mich?

,,Ehh, ich glaube du irrst dich, ich bin nicht Ella. Mein Name ist Emilia und ich bin tot. Das ist mein Himmel. Glaub ich jedenfalls."
,,Ah, Ella,  hast du den Verstand verloren?", obwohl ich mich zu wehren versuchte, zog sie mich gewaltsam hoch.

,,Hast du dir den Kopf gestoßen?", das Mädchen was mit mir sprach, hatte ein langes Kleid an. Darunter noch eine Bluse und ein komisch aussehendes Hüttchen.
Ich musste mich zuerst zusammen reißen um nicht los zu lachen. Doch als ich an mir herunter blickte, bemerkte ich, dass ich ähnliche Kleidung trug.

,,Ich glaube, ich bringe dich nach Hause. Deine Familie wird nicht erfreut sein, dich so wieder zu sehen. Sie müssen schon genug Bangen, damit die Steuern nicht erhöht werden.
Der König erwartet morgen, die Weizen Lieferung."
,,König?", fragte ich das Mädchen.
Wo bin ich denn hier gelandet?

,,Ja, König Hans. Hast du ihn auch vergessen? Meine Güte, Ella.", sie fing an mich in eine Richtung zu ziehen.

Ist das hier mein Himmel? Soll so mein Frieden aussehen? Eine .. andere Welt?

Der Weg den wir entlang gingen, war von Feldern überhäuft.
Überall waren Männer und Frauen in den komischen Klamotten und sie arbeiten. Sie arbeiten.

Es erinnerte mich auf jeden Fall nicht an Zuhause. Zuhause gab es Maschinen die diese Arbeit erledigen. Doch die Menschen sahen hier sehr .. komisch aus.
Wenn ich einen meiner Geschichtsbücher aufklappen würde, würde ich das mit den Mittelalter verwechseln.
Doch das war nicht möglich. Ich bin ertrunken, da bin ich mir vollkommen sicher.

Aber das kann einfach nicht sein. Das wäre ja nicht normal.
Stellt euch mal vor jeder würde sich heutzutage ertränken, damit er im Mittelalter landet.

Haha..ha.

Das Mädchen, dessen Namen ich immer noch nicht wusste, zog mich hinter sich her.
Wir kamen an Häuser vorbei, die schon zu zerfallen drohte.
Ebenso roch es überall nach Tierkot, weshalb ich mir die Nase anfing zu zuhalten.

,,Mensch, Ella. Jetzt hältst du dir die Nase zu ? Meine Güte.
Deine Haube sitzt außerdem schief. Willst du riskieren das jemand deine roten Haare sieht ?", sie zupfte meine Haare ordentlich unter die Haube.

Rote Haare ? Ich habe doch normalerweise Braune ?

,,Was passiert denn.. wenn ich meine Haare zeige ?"

,,Ich glaube du hast dir echt dein Kopf irgendwo gestoßen. Wer hat schon in dieser Zeit rote Haare? Wer weiß was sie mit dir anstellen werden? Frauen sind doch sowieso schon unter den Männer gestellt", zischte sie mir zu.

Aber warte mal. Frauen sind unter Männer gestellt? Umgebung sieht aus wie das Mittelalter.
Ich glaube ich bin wirklich im Mittelalter gelandet. Wenn die Indizien alle dafür sprachen.

Warum. Sollte. Ich. Im. Mittelalter. Sein?

Ich fing an mich zu schlagen.
Wach auf .. Wach auf.
Das kann nicht wahr sein. Das hier kann nicht wahr sein !

,,Ella, wir sind gleich da, also bitte hör auf Aufmerksamkeit zu erregen. Die Leute schauen uns schon alle an."

Danach sind wir noch ungefähr 15 Minuten durch die Felder gegangen.
Die Umgebung sieht sehr trüb aus.
Die Blätter der Bäume nahmen ein sanftes Braun an.
Das heißt also, dass es eventuell Herbst ist. Sicher war ich mir dessen aber nicht.

Auf dem Weg begegneten wir Menschen, die mich begrüßten.
Sie sahen alle aus als würden sie gequält werden. Als arbeiten sie sich zu Tode.
Doch eventuell stimmte dies sogar.
Das Mädchen schien das jedoch nicht zu interessieren. Sie ging einfach weiter und ignorierte die Menschen.
Sie war vermutlich selber eine Magd und musste tagelang schuften.

Ahh! Magd ! Das war sie.

Und ich auch. Deshalb bin ich auch auf einem Weizenfeld aufgewacht. Weil diese Ella eine Magd war.
Vielleicht war das alles hier auch nur ein Missverständnis.

Als wir an einem mittelgroßem Haus, an einem abgegrenzten Ort ankamen, öffnete das Mädchen die Tür und schupste mich indirekt rein.

Das Haus sah sehr .. herunter gekommen aus. Es war alles sehr dreckig und viel Platz hatte man hier drinnen auch nicht. Naja, wenn man so sieht, war jedes Haus das ich bereits gesehen habe, heruntergekommen aus.

,,Mutter, Vater kommt schnell, ich glaube mit Ella stimmt etwas nicht.", rief sie durch das ganze Haus.

Sofort hörte man es rütteln und krachen. Man hörte wie Türe aufgingen und dann kam eine ältere Dame, lange Braune Haare und blauen Augen hinunter. Sie trug auch so ein Fetzen wie das Mädchen. Richtig hässlich diese Teile, wie konnte man sowas nur tragen ?

,,Isolda, was ich geschehen? Und Ella was höre ich da ? Erzählt es mir.", fragt die Dame.

Aha, also heißt das Mädchen Isolda. Solch' ein Namen hab ich noch nie gehört. 

,,Mutter, ich glaube Ella ist irgendwo gegen gestoßen, sie kann sich an nichts mehr erinnern!", erzählte sie voller Panik der Dame.

Die Dame sah geschockt aus.
,,Ella, du erinnerst dich doch sicherlich wer ich bin, oder ?", die Dame nahm meine Hände und blickte mich voller Hoffnung an.
Jedoch musste ich sie enttäuschen und den Kopf schütteln.

,,Mein armes Kind. Was sollen wir jetzt tun ? Die Feldarbeit kann nicht so liegen bleiben. Vater musste so viel tun, damit wir persönlich ans Königreich liefern und eine Audienz beim Königspaar bekommen.
Was sollen sie sagen.", die Dame, die wohl Ellas Mutter ist, schlug sich beide Hände ins Gesicht.

,,Keine Sorge, ich laufe sofort zurück und erledige das mit Franz.
Wir sind vor den Morgenstunden zurück.", Isolda verabschiedet sich und ließ mich mit der Dame allein.

,,Mein Kind, gibt es irgendwas womit wir dein Gedächtnis zurück bringen können ? Frag mich alles was du wissen willst.", dabei ließen wir uns auf den Bretter nieder.

,,Wie heißt denn die Königsfamilie?", vielleicht half mir mein alter Geschichtsunterricht weiter und ich wusste in welcher Zeit ich war.

,,Der Name des Königs ist Hans, seine Frau heißt Rosemarie.
Beide haben insgesamt 5 Kinder, zwei Söhne und drei Töchter.
Der Thronerbe ist 23 und wird wohl bald schon auf den Thron steigen, da König Hans sehr krank ist.
Erinnerst du dich? Kronprinz Laurenz, war letzte Woche erst hier um unsere Felder zu kontrollieren."

Also das sagts mir überhaupt nichts. Aber gut, ich war auch nie sonderlich gut in Geschichte. In dieser Stunde haben die anderen mich immer mit irgendwelchen widerlichen Sachen beschmissen. Obwohl ich eigentlich Geschichte mochte. Naja, schade eigentlich.

,,Leider bringt mich das nicht auf die Sprünge, aber eine Frage noch. Warum hab ich rote Haare?"

Die Dame blickte erschrocken, als hätte man sie beleidigt.

,,Zeige niemanden, wirklich niemanden deine Haare. Das wird dein Tod bedeuten."

Tot.. war ich das eigentlich nicht schon?

Eine Liebe aus einer anderen ZeitWo Geschichten leben. Entdecke jetzt