Ich saß schon wieder auf meinem Bett und dachte nach. Mir gingen unendlich viele Fragen durch den Kopf als es an der Tür klingelte. Ich bewegte mich trotzdem nicht, da meine Mutter ja schließlich unten im Wohnzimmer saß. Wie ich es erwartet hatte, öffnete meine Mutter die Tür. "Hallo, ist Jacky da?" Oh nein. Diese Stimme kannte ich.
*Flashback*
Ich stieg gerade in den Bus, als ich ein bekanntes Gesicht sah. Jamie. Der große Bruder von einer alten Klassenkameradin. Ich hoffte das er mich nicht sieht und setzte mich auf einen Zweierplatz. Gerade als ich meine Musik anmachen wollte, setzte sich jemand neben mich. Langsam drehte ich mich um und sah direkt in Jamies löchernde Augen. Seine Augen machen mir echt Angst. Er lächelte mich an und streckte mir seine Hand entgegen. "Ähm... Hallo Jamie.", sagte ich und ignorierte seine Hand. Er nahm sie wieder zurück und wollte gerade etwas sagen als ich Anstalten machte, aufzustehen. Ich wollte hier weg. Deshalb stieg ich die nächste Haltestelle aus und lief. Ich müsste von hier aus nicht weit laufen. Als ich die Straße überquert hatte, rief Jamie mir nach. Ich lief einfach weiter und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. In meiner Einfahrt drehte ich mich sicherheitshalber um, aber ich sah keine Spur von Jamie. Erleichtert atmete ich aus und suchte in meiner Handtasche nach meinem Schlüssel. Vor meiner Haustür blieb ich stehen und suchte jetzt hektischer nach meinem Schlüssel. Ich hatte ihn doch nicht vergessen oder etwa doch? Oh nein. Meine Eltern sind bestimmt noch arbeiten. Obwohl ich fast keine Hoffnung hatte das jemand öffnen würde, klingelte ich. Nachdem niemand öffnete klingelte ich nochmal und setzte mich hoffnungslos auf den Boden. Ich schaute Richtung Straße und sah Jamie der gerade auf mich zu kam, als plötzlich die Tür geöffnet wurde. Erschrocken fuhr ich hoch und sah meinen Vater. "Hast du deinen Schlüssel schon wieder vergessen?!", ärgerte mich mein Vater und lies mich rein.
*Flashback Ende*
Seit diesem Tag wusste er dummerweise wo ich wohnte. "Nein Jamie, tut mir leid.", sagte meine Mutter und es war als fielen mir 100 Steine vom Herzen. Als ich hörte wie die Tür zu knallte, lief ich die Treppen runter um mich bei meiner Mutter zu bedanken. "Danke Mama! Danke das du ihn weg geschickt hast."
"Ja, bitte. Er hat echt etwas gruseliges an sich."
"Ja.. Das Schlimmste ist, dass er mir immer so nahe kommt und meine Haare immer anfässt."
Aufeinmal klingelte mein Handy und ich rannte schnell nach oben in mein Zimmer.
"Hey!"
"Na, Jacky. Wie gehts dir?"
"Gut und dir Zayn? Achja, Jamie war schon wieder hier. Total nervig. Zum Glück hat meine Mutter ihn weg geschickt."
"Mir gehts auch gut, danke. Dieser Jamie ist ja echt hartnäckig wie die Pest! Naja, ich wollte dich fragen, ob du heute schon was vorhast?"
"Wieso?", fragte ich kichernd.
"Hast du oder hast du nicht?", lachte Zayn.
"Ja."
"Echt? Was denn? Ich wollte eigentlich etwas mit dir unternehmen. "
Ich musste grinsen.
"Ja, ich treff mich mit einem total heißen Jungen."
"Was?! Mit wem?", Zayn klang total frustriert.
"Der Hottie heißt Zayn und man kann ihn total leicht reinlegen."
Ich kriegte mich kaum ein vor Lachen.
"Hahaha oh mann, ich dachte schon. Also hast du heute Zeit?"
"Klar. Was machen wir denn?"
Ich freute mich schon Zayn wieder zu sehen.
"Lass dich überraschen. Ich hol dich um 20 Uhr ab."
"Okay, bis dann."
Ich legte auf und sah auf die Uhr. Es war bereits 17 Uhr. Schon so spät? Mist, ich musste mich fertig machen. Ich ging zu meinem Kleiderschrank und betrachtete meine Klamotten. Was sollte ich nur anziehen? Da ich nicht wusste wo es hinging, entschied ich mich für eine schwarze Röhrenjeans, eine cremefarbene Bluse und weiß-schwarze Vans. Ich schnappte mir meine Sachen und ging duschen. Nachdem ich mich fertig geduscht hatte, zog ich mich an und wickelte mir ein Handtuch um den Kopf. Dann ging ich nach unten um meiner Mutter bescheid zu sagen und etwas zu essen.
"Mama?", rief ich während ich die Treppe hinunter ging.
"Ja, was gibts? Ich bin in der Küche."
Ich ging in die Küche und sah meine Mutter beim Tee kochen.
"Ich wollte dich fragen, ob ich heute Abend weg darf?"
"Wohin und mit wem?"
"Mit Zayn. Er holt mich um 20 Uhr ab. Wohin es geht weiß ich noch nicht. Er meinte, das ich mich überraschen lassen soll."
"Ah mit Zayn. Ihr habt euch lange nicht gesehen. Freut mich das ihr euch wiederseht."
"Also darf ich?", fragte ich mit einem Grinsen im Gesicht.
"Ja, aber sei bitte nicht so spät zuhause."
"Ohh danke Mama!"
Ich sprang ihr um den Hals und umarmte sie freudig. Sie lachte und erwiederte die Umarmung. Ich nahm mir eine Schüssel und holte den Salat den Mama gestern gemacht hatte aus dem Kühlschrank. Meine Mutter tat das Gleiche und nahm ihre und meine Schüssel mit an den Esstisch. Mit zwei Gabeln und dem Salat kam ich auch zum Esstisch und setzte mich ihr gegenüber.
"Und?", fragte mich meine Mutter.
"Was und?", fragte ich verwirrt zurück.
"Naja es ist offensichtlich das Zayn dich sehr gerne mag und nicht nur seine Augen strahlen, wenn ihr euch seht."
Sie lächelte geheimnisvoll und ich erstarrte.
"Was? Natürlich mögen wir uns sehr gerne. Schließlich ist er mein Bester Freund und wie ein Bruder für mich. Außerdem hat er mich nach der Sache mit Daniel wieder aufgebaut."
Sie schaute mir tief in die Augen.
"Ich habe trotzdem das Gefühl , das auch du ihm gegenüber mehr empfindest."
"Was heißt hier auch? Er steht auf Stella! Ich muss mich jetzt auch weiter fertig machen."
Ich stand auf und ging hoch in mein Zimmer. Ohne weiter über die Worte meiner Mutter nach zu denken, föhnte ich mir meine Haare und schminkte mich. Ich benutzte nie viel Schminke, deshalb nahm ich nur Mascara, Kajal und Rouge. Meine blonden langen Haare steckte ich zu einem Dutt zusammen. Es fehlten nur noch meine weißen Perlenohrringe und ein wenig Farbe auf den Nägeln. Ich entschied mich für einen Nudefarbenen Nagellack. Als ich fertig war und meine Nägel getrocknet waren, schaute ich auf die Uhr. Es war bereits 19:45 Uhr, deshalb nahm ich mir nur noch schnell meine schwarze Handtasche und eine schwarze dünne Jacke, falls es etwas kühler wird. Ich verabschiedete mich von meiner Mutter und ging vor die Tür. Wie immer war Zayn schon früher da und lächelte mich von seinem Auto aus mit seinem Sonnenschein-lächeln an. Ich ging zu seinem Auto und er hielt mir meine Tür auf. Volker Freude ihn endlich wieder zu sehen, umarmte ich ihn und er lachte, während er die Umarmung fest erwiderte und mich begrüßte. Er sah heute sehr attraktiv aus mit seinem Drei-Tage-Bart, seiner schwarzen Hose und dem weißen Hemd.
"Warum starrst du mich so an? Habe ich einen offenen Hosenstall?", fragte Zayn lachend. Ich merkte wie rot ich wurde.
"Ähm... Nein. Tut mir leid."
Peinlich berührt drehte ich mein Gesicht weg und stieg ins Auto. Zayn machte meine Tür zu, ging um das Auto herum und stieg ebenfalls ein.
"Und wo geht es hin?", fragte ich sichtlich aufgeregt.
"Lass dich überraschen. Du bist immer so schrecklich neugierig Jacky."
Mit diesen Worten fuhr er los.