Sommercamp mit Folgen

1. Kapitel

Ich lag in meinem Bett und hatte nur noch einen Gedanken: Sommerferien!! Doch schon schalte die Stimme meiner großen Schwester Amy durchs Haus: ''Anni!!!! Gib mir sofort meinen Bikini wieder, sonst...'' ''Sonst was??'', fragte Anni, meine 7 jährige, kleine Schwester. Amy ist 16 Jahre alt. Eigentlich mag ich meine Schwestern, aber sie können auch ziemlich nervig sein. So wie jetzt! Draußen im Flur hörte man sie weiter streiten. 'Hilfe!', dachte ich, 'kann man hier denn nie seine Ruhe haben?'
Anscheinend geht das nicht. Aber so früh am Morgen durch das ganze Haus zu brüllen, muss wirklich nicht sein. Wir haben erst zehn Uhr. Normalerweise würde ich jetzt noch schlafen. Aber alle in meiner Familie sind Frühaufsteher. Natürlich mit Ausnahme von mir. Charlotte Heidelmus. Das ist aber nicht der einzige Unterschied zwischen mir und meiner Familie. Ich habe hellblonde, lange Haare, die lockig sind. Meine Schwestern und meine Mutter haben dunkelbraunes, glattes Haar und mein Dad schwarzes. Alle haben braune Augen, was warscheinlich daran liegt, dass sie alle dunklere Haare haben, während ich blau-grün-graue Augen habe. Das wechselt bei mir, je nachdem was ich anhabe. Lustig, nicht? Außerdem bin ich sehr groß und damit schon wieder die einzige, denn der Rest meiner Familie ist ziemlich klein und dadurch bin ich schon fast so groß wie Amy und sie ist immerhin zwei Jahre älter. Mir fehlen nur noch drei Centimeter. Dad, Amy und Anni haben Sommersprossen, aber ich habe so ein doofes Muttermal im Gesicht. Mitten auf der Wange. Manchmal hab ich das Gefühl, dass ich bei der Geburt irgendwie mit jemand anderem vertauscht wurde.
Mein Handy riss mich aus meinen Gedanken. Es war eine WhatsApp von meiner BFF Laila:
Freu mich schon total auf gleich am See, dort können wir eine Packliste für das Sommercamp machen. Schreibe in der Gruppe weiter!
In der Gruppe waren außer Laila und mir noch Lina und Kathi, die auch BFFs sind. Die Gruppe hieß ''best friends'', was auch stimmt, denn wir vier sind best friends und fuhren dieses Jahr in den Sommerferien auch alle zusammen in ein Camp am Meer.
Wir schrieben noch ein bisschen in der Gruppe, doch dann ging ich runter in die Küche um zu frühstücken. In der Küche traf ich auf meine Mutter. Sie hatte mir zum Glück schon Müsli gemacht und ich konnte direkt anfangen zu essen. Nach einer Weile kam Anni in die Küche, die anscheinend auch noch nicht gefrühstückt hatte. ''Wo bleibt denn Amy?'', fragte meine Mutter sie. ''Oben in ihrem Zimmer. Sie muss noch irgendeine Tasche packen.'', antwortete diese. ''Wo ist Dad?'', versuchte ich das Thema von Amy abzulenken, die immer gerne im Mittelpunkt steht. Das wollte ich ihr jetzt nicht gönnen. Außerdem war sie sowieso noch oben. ''Schon auf der Arbeit'', meinte meine Mutter Emmi. Sie heißt eigentlich Emilia, aber keiner nennt sie so. Mein Daddy heißt Sam und kommt aus England. Mit ihm sprechen wir meistens Englisch, denn wir sind Zweisprachig aufgewachsen. ''Ich fahre heute mit den Mädels zum See, Mama!'', erzählte ich, ''Ein Glück, dass so gutes Wetter ist.'' In diesem Moment kam Amy in die Küche: ''Tschüss, ich muss los.'' Sie wollte sich gerade wieder umdrehen, da rief meine Mutter noch: ''Stop! Wohin gehst du und außerdem musst du noch frühstücken. Setz dich hin und iss. Hier!'' Mit diesen Worten reichte sie Amy den Teller und Amy blieb nichts anderes übrig, als sich hinzusetzen und zu essen. ''Und wohin wolltest du?'', fragte Anni. ''Das geht dich überhaupt nichts an.'', meinte Amy. ''Aber mich!'', kam da die Stimme meiner Mutter. Eigentlich war Mama nicht so streng, doch mit Amy musste sie zum Teil so reden, sonst würde diese ihr auf der Nase rumtanzen. ''Ich gehe zum See... die Meisten aus meiner Klasse sind auch da!'', sagte Amy schließlich.  ''Okay, iss aber erst auf. Charly geht auch zum See, nicht? Ihr könnt doch zusammen hingehen.'', sagte meine Mutter. Amy und ich schauten uns entsetzt an und ich schüttelte entschieden den Kopf, da ich gerade Müsli im Mund hatte. Amy stöhnte auf, aß schnell zu Ende und verließ das Haus. Ich ging, nachdem ich aufgegessen hatte, nach oben um mich anzuziehen und meine Sachen zu packen und dann endlich zum See zu fahren, wo ich mich mit Laila, Lina und Kathi treffe.