Ich lag nun schon eine ganze Weile wach und sah Emma beim Schlafen zu. In der Nacht war sie plötzlich in meinen Armen eingeschlafen, als wir miteinander gesprochen hatten. Zugegeben war ich etwas überfordert, als sie mir dann doch plötzlich um den Hals gefallen war. Keine Ahnung wieso. Wahrscheinlich hatte ich gedacht, dass sie es für besser hielt, wenn wir getrennte Wege gingen. Nun lag sie in meinem Bett, es war mittlerweile halb 10 und es beruhigte mich, sie so zu sehen. Sie schien friedlich zu schlafen. Ein lautes Gähnen entwich mir und ich sah, wie mein Handy, welches am Boden lag, vibrierte. Ein Anruf. Es war Nina, meine Schwester. Was wollte die schon so früh von mir? Langsam schraubte ich mich hoch und hatte mich auf mein Bett gesetzt, als ich ranging.
„Nina?", flüsterte ich, da ich nicht riskieren wollte, dass Emma aufwachte.
„Wo zum Teufel bist du?", hörte ich meine Schwester weniger begeistert am anderen Ende der Leitung. Angestrengt zog ich eine Augenbraue hoch und überlegte, was sie meinte.
„In meinem Bett", flüsterte ich wieder.
„Was?", hielt ich mein Handy gezwungenermaßen nun weiter weg, da mir fast das Gehör platzte.
„Wo sollte ich denn sonst sein, Nina?"
„Bei Mama und Papa? Wir waren zum Frühstück verabredet!"
„Oh Shit", entwich es mir und ich stand kerzengerade in meinem Zimmer. „Fuck", fluchte ich, weil ich doch tatsächlich unser seit Wochen geplantes Frühstück vergessen hatte.
„Ist Till schon da?" – „Natürlich", hörte ich Nina sagen und ich konnte ihren genervten Gesichtsausdruck quasi vor mir sehen. Till dieser Idiot. Er hatte mich einfach so ins kalte Wasser springen lassen. Sonst redeten wir immer darüber.
„Verdammt", murmelte ich und fuhr mir mit der flachen Hand über mein müdes Gesicht.
„Gib mir zehn Minuten. Dann bin ich da."
„Ich hoffe es, Bruderherz", murmelte sie und ohne ein weiteres Wort hatte sie aufgelegt.
Etwas unkoordiniert irrte ich in meinem Zimmer umher und sammelte meine Klamotten zusammen. Gerade als ich aus der Tür ins Bad stürmen wollte, sah ich, wie Emma langsam die Augen öffnete. Verdammt. Ich konnte sie doch jetzt nicht allein lassen. Innerlich begann ein kleiner Konflikt mit mir selber, während ich ein Lächeln aufgesetzt hatte und mich zu Emma auf die Bettkante setzte.
„Guten Morgen", lächelte ich sie an, woraufhin sie mir ein verschlafenes Hallo entgegenbrachte.
„Wie bin ich in dein Bett gekommen?" Ich musste schmunzeln.
„Auf meinem Arm und dann mit dem Auto", sagte ich zu Emma. Sie blinzelte ein paar Mal und hatte sich dann auf die Seite gedreht. Ihre Haare waren leicht verwuschelt, ihre Schminke etwas verschmiert.
„Ich kann mich nur noch daran erinnern, wie wir auf der Bank saßen", murmelte sie doch sie hatte die Mundwinkel zu einem Lächeln verzogen. Konnte sie sich wirklich an nichts mehr erinnern oder sagte sie das jetzt einfach so? Unweigerlich hatte ich eine Augenbraue hochgezogen. Doch Emma schwieg, stattdessen grinste sie frech. Was sollte mir das jetzt sagen?
„Machen wir heute was zusammen, oder hast du wegen des Abbaus zu tun?", riss sie mich dann aus meinen Gedanken. Hastig schüttelte ich den Kopf um die Gedanken loszuwerden.
„Ich eh... müsste eigentlich schon längst bei meinen Eltern zum Frühstück sein und danach wollten wir dann abbauen, ja. Also... also du...", stotterte ich plötzlich vor mich hin, da ich einfach nicht die richtigen Worte fand.
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Dein Leben läuft gut. Mein Leben läuft Amok. (Kraftklub Fanfiction)
FanfictionEmmas Leben ändert sich von einer auf die nächste Sekunde. Ihre Methode diesen schrecklichen Tag zu vergessen, geht ordentlich nach hinten los. Wer ist der Typ mit dem sie am nächsten Morgen aufgewacht ist und wie ist sie überhaupt zu ihm gekommen...