„Fuck! Fuck! FUCK", raufte ich mir die Haare und sah ungläubig in die Richtung, in die Emma gerade geflüchtet war.
„Scheiße, Till. Ich bin so ein Idiot."
„He", nahmen wir plötzlich Karls Stimme wahr. „War das da hinten gerade Emma?" Mein bester Freund hatte die Arme vor der Brust verschränkt und sah mich mit hochgezogener Augenbraue an.
„Ich habe es richtig schön verbockt", murmelte ich und sah zu Karl. Er stand immer noch vor mir und musterte mich ungläubig.
„Kannst du auch mal nicht in Rätseln sprechen?"
Ich wollte gerade anfangen zu erklären, was für ein völliger Idiot ich war, als Till uns auf etwas aufmerksam machte.
„Hey, guckt mal! Hier liegt ein Handy."
„Oh nein", wurde mir schlagartig schlecht. Das konnte nur Emmas Handy sein. Hieß also, dass sie da draußen ganz allein in der Dunkelheit rumirrte und nicht mal ein Telefon dabei hatte.
„Karl, wir müssen sie finden. Schnell", zog ich meinen besten Freund mit mir.
„Was ist hier überhaupt los?", fragte er, als wir uns dann Richtung Ausgang auf gemacht hatten.
„Wir haben uns geküsst und... und wäre Till nicht gewesen, dann..."
„Stopp! Stopp! Du willst mir nicht erzählen...", doch ich ließ Karl nicht zu Wort kommen.
„Ja verdammt. Als Till dann vor uns stand, hat Emma sich entschuldigt und ist davongelaufen. Man Karl. Ich bin so ein Idiot. Ich... ich habe es einfach total verbockt.", ich atmete laut aus und fuhr mir mit der flachen Hand übers Gesicht. Wie hätte ich auch je glauben können, dass sie das wollte? Den einzigen Typen den sie jetzt lieber geküsst hätte, war wahrscheinlich ihr Ex. Keine Ahnung was mich geritten hatte, ihr so nah zu kommen. Ich hätte sie einfach in den Arm nehmen sollen, wie man das einfach macht, wenn man jemanden tröstet. Aber nein. Herr Brummer muss sie ja gleich küssen.
„Felix", sprach Karl beruhigend auf mich ein und hatte seine Hand auf meiner Schulter abgelegt. Wir waren stehengeblieben und sahen uns an.
„Ganz ehrlich, wir wissen beide, dass zu sowas immer zwei gehören. Jemand der es versucht und der andere der es zulässt. Emma ist betrunken und verletzt. Meinst du nicht, dass du die Situation nicht doch etwas ausnutzt?" Ich hatte gerade den Mund geöffnet und wollte zum Gegenschlag ansetzen, doch Karl ließ mir auch diesmal keine Gelegenheit.
„Man! Ich kenne dich. Wir alle kennen dich. Wir haben doch gesehen wie du sie angesehen hast. Wir wissen beide, dass dir der Kuss vor ihrem Ex gefallen hat und vor allem weiß ich verdammt nochmal, dass sie genau dein Typ ist!"
„Aber ich...", ich ließ meine Worte fallen und atmete laut aus. Das war wahrscheinlich gerade der richtige Moment für eine Zigarette. „Man Karl, ich weiß es doch selbst nicht. Es tut so weh, sie ständig weinen zu sehen. Der Typ ist mit ihrer besten Freundin abgehauen."
„Ja, aber den Schmerz kannst du ihr nicht nehmen. Wir alle würden ihr das gern abnehmen. Aber du machst es nicht besser, wenn du sie küsst, Felix."
„Du hast ja Recht. Ich weiß trotzdem nicht, wie ich mich von ihr fernhalten soll, Karl. Irgendwas an ihr zieht mich einfach an."
„Sei so ein guter Freund, wie du es bei mir bist." Im schwachen Licht der kleinen Laterne, die am Wegesrand stand, konnte ich sehen, wie Karl die Mundwinkel zu einem Lächeln hochgezogen hatte.
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Dein Leben läuft gut. Mein Leben läuft Amok. (Kraftklub Fanfiction)
Fiksi PenggemarEmmas Leben ändert sich von einer auf die nächste Sekunde. Ihre Methode diesen schrecklichen Tag zu vergessen, geht ordentlich nach hinten los. Wer ist der Typ mit dem sie am nächsten Morgen aufgewacht ist und wie ist sie überhaupt zu ihm gekommen...