Wahre Liebe kennt keine Grenzen

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Ok. Was gehört zu einer guten Freundschaft? Meine beste Freundin und ich gucken uns an und müssen ein Kichern unterdrücken. Die Antwort wäre eigendlich ganz einfach. Vertrauen, Ehrlichkeit und Treue sind die wesentlichen Bestandteile, ja das Fundament einer Freundschaft. Es ist ein langer Weg und auch mit viel Zeit verbunden, eine Freundschaft aufzubauen. ,,Hey... Was ist los?" Jasemin steht neben mir. Ich habe garnicht mitbekommen, dass es geklingelt hat. 
,,Ach... Ohh... Sorry. Ich war mit den Gedanken ganz wo anders. Aber alles gut. Und bei dir? Gehen wir zum Bäcker?" Jasemin blickt mich etwas verwundert an, sagt jedoch nur :,,Ähmm... Ja klar. Ok... Gehen wir!" Es ist Donnerstag und wir haben große Pause. Da holen wir uns immer, wenn wir lange Schule haben, etwas zum Essen, damit wir nicht verhungern. Als wir in der Mensa beim Bäcker stehen, bleibt mir fast das Herz stehen. Drei Leute vor mir steht mein Schwarm. Ich werde etwas nervös, versuche jedoch normal zu wirken. Doch die Blicke meiner Freundin verraten mir, dass mir das eindeutig misslingt. Er dreht sich kurz in unsere Richtung und dann wieder um und tuschelt mit seinem Freund.

Okay... Bevor ich weiter erzähle, erzähle ich euch ein bisschen über mich. Ich heiße Susan, bin 17 Jahre alt und wohne in Paris, der Stadt der Liebe. Meine Hobbys sind schwimmen, klettern und Volleyball spielen. Ich habe eine kleine Schwester, die zwei Jahre jünger ist als ich. Unsere Mutter ist bei ihrer Geburt gestorben. Darum leben wir bei unserem Vater und unseren Großeltern.

Und das Wichtigste... Der Junge auf den ich so stehe heißt Dennis und ist 18 Jahre alt. Achja... und verdammt süß.

Okay. Das war erstmal das Wichtigste über mich. Also weiter...

Sein Freund Jan dreht sich ebenfalls kurz um, mustert uns und wendet sich wieder ab. Kurz darauf lächelt er, offenbar belustigt, als Dennis nickt.Jasemin stupst mich an. ,,Hey... Du verschlingst in ja mit deinem Blick. Hör auf in die ganze Zeit anzustarren!" Sie klingt jedoch nicht wütend oder so, sondern sagt es mit einem Lächelt, das um ihre Lippen spielt. Wie lange kennen wir uns jetzt? Schon 11 Jahre. Seit der ersten Klasse schon sind wir die besten Freundinnen und unzertrennlich. Wir haben schon so viel gemeinsam durchgestande, sogar die Pubertät. ,,Sorry, Jasi." Ich werde rot. Jasemin nimmt mich in den Arm und drückt mich kurz. ,,Alles gut... Ist doch eigendlich voll süß." Ich erwidere ihre Geste. ,,Möchtest du auch ein Stück Pizza?" fragt sie mich. Da sehen wir, wie Dennis und Jan die letzten beiden Stücke Pizza kaufen. ,,Ich glaube, mir wurde soeben die Entscheidung abgenommen..." sage ich lächelnd. ,,Das glaube ich auch... Was nehmen wir denn sonst?" Ich höre heraus, dass sie sich das Lachen verkneifen muss. ,,Wie wäre es mit Baguettes? Oder wollen wir mal wieder ein leckeres Ei-Brötchen essen?" ,,Also ich bin für Ei-Brötchen." 

,,Gut... Aber diesmal zahle ich...!" sagt sie mit einem breiten Grinsen. Genau im selben Augenblick sehe ich, wie Dennis in unsere Richtung kommt. Mein Herz schlägt immer schneller und lauter. Ich werde unruhig. Plötzlich streift sein Arm den meinen. Und stop... Mein Herz setzt aus, ich kann weder denken, noch atmen. Erst ein etwas kräftigerer Kniff von Jasi bringt mich zum Ausatmen. ,,Hey... Komm wieder zu dir! Wir sind gleich dran..." Ich nicke und blicke mich nochmal um.Dennis steht mit seinem Kumpel an einen Balken gelehnt in der Mensa. Jan isst seine Pizza, aber er hält die Tüte immer noch fest und lehnt sich an eine Säule. Als wir dran sind bestellen wir zwei Brötchen mit Ei und Remulade und bezahlen. Ich reiche Jasi ihr Brötchen, nachdem sie ihr Portemornnaie weggepackt hat. ,,Danke" Wir machen uns auf den Weg nach draußen. Es ist ein schöner, sonniger und angenehm warmer Tag. Wir setzen uns auf eine Bank in der Sonne und genießen unser Essen. Gerade als ich etwas trinke pickst mir jemand von hinten in die Seite. Ich erschrecke so sehr, dass ich mich verschlucke und anfange zu husten. Als ich mich wieder beruhigt hane, drehe ich mich um. Hinter mir steht Jan, der Kumpel von Dennis. Na toll... Wo Jan ist, kann Dennis nicht weit sein. Und er hat sicher alles gesehen. Jan lächelt mich an, wenn auch etwas besorgt. ,,Hey Susan... Alles in Ordnung?" ,,Ja, alles gut. Was gibt's denn?" ,,Dennis, also mein Kumpel... Kennst du ihn?" Ich nicke. ,,Okay... Er ist dort hinten." ,,Und warum sagst du mir das?" ,,Er wollte kurz mit dir reden."  ,,Und worüber?" Mein Herz fängt an, wie wild zu schlagen. Schneller und schneller. ,,Das weiß ich nicht... Ich glaube wegen Hausaufgaben. Das musst du ihn aber selber fragen." Ich atme einmal tief durch und nicke. ,,Klar, kein Problem. Sag ihm, ich komme gleich. Ich muss nur kurz was mit Jasemin besprechen." Er nickt und geht zurück zu Dennis. Ich blicke zu Jasi und strahle sie an. ,,Worauf wartest du...? Geh zu ihm und frag ihn, was er will?" ,,Sicher?"  Sie nickt, steht auf und zieht mich hoch. ,,Komm schon, das schaffst du." Dankbar sehe ich sie an, drehe mich um und gehe in die Richting, die Jan mir gezeigt hat. Als ich dort ankomme, wo Jan gerade noch standt, ist niemand zu sehen. Ich blicke mich kurz um, aber es ist niemand da. Gerade will ich zurück zu Jasi, da höre ich Schritte hinter mir. Doch bevor ich mich umdrehen kann, um zu gucken, wer es ist, legt jemand seine Hände auf meine Augen. Ich erschrecke so sehr, dass ich einen kurzen aber lauten Schrei ausstoße. Dann nimmt die Person, den großen Händen nach zu urteilen ein Junge, seine Hände runter. Ich drehe mich langsam um, schließe kurz meine Augen, atme einmal tief durch, zweimal und öffne meine Augen. Jetzt steht jemand vor mir. Ein Junge. Ein großer und gutaussehender Junge. Und er lächelt mich an. Warte...! Er lächelt mich an?! Er hat ein wunderschönes Lächeln. Es ist Dennis. Ich lächle zurück und seines wird noch breiter. Ich werde etwas rot. ,,Hey Dennis. Was gibt's?" Ich bin erstaunt, aber auch froh, dass meine Stimme normal klingt und ich nicht stottere. Er kratzt sich am Hinterkopf. Natürlich weiß ich, was er sagen wird, hoffe aber, dass er etwas anderes sagt, wie... ,,Susan... Ich... Ich mag dich... sehr sogar. Ich glaube... Ich glaube ich liebe dich..." genau sowas. Aber das wird er mir nicht sagen. Ich will gerade antworten, dass ich ihm gerne bei den Hausaufgaben helfe,halte jedoch mitten im Satz inne. ,,Warte..." Darum klang es also nach ihm. Er hat es wirklich gesagt. Oder? ,,Was hast du gerade gesat?" Er wird rot. Voll süß Aber dann hat er es ja vieleicht wirklich gesagt. ,, Hast du mir gerade gesagt, dass...?" Er nickt, bevor ich den Satz beendet habe. ,,Tut mir lied... Ich fühle es schon länge und habe gedacht, du solltest es wissen. Ich... ich..." Noch bevor er weitersprechen kann, schlinge ich meine Arme um ihn. Er scheint vollkommen überrascht zu sein, doch er schiebt mich nicht von sich. Doch dann erwidert er meine Umarmung. So bleibe wir für eine ganze Weile stehen. Dann klingelt es und wir sind gezwungen, uns voneinander zu lösen. Ich blicke in seine wunderschönen babyblauen Augen. Wow. Vorsichtig streift seine Hand die meine und er sieht mich fragend an. Ich will gerade seine Hand ergreifen, als einer von den Jungs aus den fünften Klassen mit einem Ball auf uns schießt und ich den Ball an den Kopf bekomme. die Wucht des Schusses wirft mich auf den Boden. Und dann sehe ich nur noch schwarz. Ich spüre etwas weiches aber dennoch etwas kräftiges an meinem Rücken. Jemand trägt mich, aber ich weiß nicht wer und ich sehe noch immer nichts.


Als ich aufwache, sehe ich alles noch verschwommen und ich habe Kopfschmerzen. Ich versuche vorsichtig mich aufzurichten und blicke mich um. Ich bin zuhause in meinem Zimmer. Meine Uhr zeigt 05:00 Morgens an und laut dem Kalender an der Wand ist heute Samstag. Langsam steige ich aus meinem Bett und gehe ins Bad. Doch als ich in den Spiegel sehe, blicke ich nicht in mein eigenes Gesicht, sondern in das, eines verschrumpeligen Wesens, dessen Haut so schrummpelig und grau war. Ich fasste an mein Gesicht. Alles war faltig und irgendwie unmenschlich. Ich schreie. Ich schreie laut. Kurze Zeit später kommen meine Schwester und mein Vater herein. Noch immer schreie ich und kann den Blick nicht abwenden. Ich sehe noch immer in dieses fremde und dennoch irgendwie vertraute Gesicht. Meine Schreie werden immer lauter, doch sie klingen fremd, nicht wie meine eigenen. Tränen laufen mir heiß über die Wangen. Doch ganz plötzlich ist es still um mich und kalt. Mir ist kalt und ich merke, wie ich anfange zu zittern. Ich blicke mich um und merke, dass ich wieder auf dem Schulhof bin. Mein Herz pocht wie wild vor Angst und Schreck. Was ist gerade passiert?! Ich fühle etwas nasses auf meinen Wangen. Mist... hab ich gerade geweint? Ich sehe Dennis an, der noch immer da ist. Doch ich merke, dass er einige Schritte zurückgegangen ist. Er sieht mich aber immernoch an. ,,Alles in Ordnung?" Langsam nicke ich und will mich gerade wieder auf den Weg machen, da hält Dennis mich am Arm fest. Ich zucke zusammen und er lässt mich sofort los. ,,Es tut mir leid" sage ich traurig. ,,Du brauchst dich nicht entschuldigen... Du hast ja nichts gemacht. Hier." Er reicht mir ein Taschentuch. Ich lächle ihn dankbar an und nehme es entgegen. Vorsichtig wische ich  mir die Tränen von den Wangen. Dann machen wir uns auf den Weg in unsere Klassen. Er in seine und ich in meine. Er ist bereits in seiner Klasse verschwunden und ich stehe noch vor der Tür. Ich habe mich etwas beruhigt und klopfe leise an die Tür. Mist... Die Stunde hat schon angefangen. Ich bin zu spät. Das gibt sicher Ärger. ,,Herein!" Langsam öffne ich die Tür. ,,Guten Morgen. Entschuldigen Sie bitte die Verspätung. Mir geht es nicht gut." ,,Du bist auch ganz blass. Willst du zuhause anrufen?" Ich nicke. Jasi meldet sich. ,,Ich werde sie, wenn es in Ordnung ist, begleiten. Falls etwas ist." Unsere Lehrerin nickt und Jasi kommt zu mir geeilt. Als wir draußen sind, schließt sie die Tür. ,,Was ist denn los?" Ich schüttle den Kopf als Zeiche, dass ich jetzt nicht reden kann, oder eher nicht will. Sie nickt, guckt jedoch etwas gekränkt. Ich kann es ihr nicht übel nehmen. Sonst reden wir auch immer über alles. Ich hole  mein Handy mit zitternde Fingern aus der Tasche und versuche zu wählen. Doch Jasemit nimmt es mir aus der Hand und wählt schnell die Nummer meines Vaters. ,,Hallo Herr Roth. Susan fühlt sich nicht wohl. Können Sie sie abholen?" Mein Vater fragt etwas, jedoch kann ich nicht verstehen was. Doch dem Blick nach zu urteilen, den Jasi mir zuwirft, ist es sicher nichts Gutes. ,,Ja, Sir. Ich warte mit ihr am Parkplatz vor der Schule. Auf wiederhören!" Dann legt sie auf. ,,Warte Jasi, meine Sachen..." ,,Ich bringe sie dir später vorbei, okay? Dein Dad müsste gleich da sein." Ich nickte und wir machten uns auf den Weg. Als wir dort sind ist mein Vater schon da und wartet. Ich umarme meine Freundin zum Abschied und murmel ein leises Danke. Sie lächelt mich an und ich steige ins Auto. Sie wartet noch, bin wir vom Parkplatz runter und nicht mehr zu sehen sind. Vielleicht auch noch länger...

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