Zutritt
In rost bronzene Ketten gehüllt
mit Schlössern
deren Schlüsel ich nicht kenn
unzugänglich gemacht
tretest du einfach vor
und reißt sie ab
Stück für Stück
klirren wie geschnatter
zeerendes quitschen wie Scheunengatter
wo hast du nur die Schlüssel her
bald ist mein Herz entstellt
es lag so friedlich stumm
hab lang keinen Schlag vernommen
doch nun spüre ich das Pochen
Bitte nicht so schnell
zu viel auf einmal
die letzte Kette fällt
ich höre
meinen Herzschlag aufhellen.
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Eine Bestie
liegt neben mir
verschlingt mich
von Hals bis Fuß
nur mein Kopf
liegt neben mir
Er genießt das Spektakel
ihre aufreizende Art
ihre verspieltheit
doch mehr?
Ja, ist da mehr?
Nach der Tat
noch ganz benommen
versucht er Gedanken zu fassen
gelingen tu's ihm nicht
So ruht er sich aus
im Hinterkopf erpicht
auf das Ergebnis
was er finden wird
Den ersten Baum gefällt
da liegt es wieder
die Bestie hat wieder Hunger
und reißt dem Kopf
den Körper ab.
Ausschweifend ergötzt Sie
sich an ihm
der Kopf am Bild
betäubtes Grinsen
bald ein breites Lächeln
„Woran hab ich nur gedacht?
War da was?
Ach wenn ich's vergessen hab
kann es so bleiben."
Die letzten Gedanken
des feinen Kopfes
als sein Körper
wieder neben
ihr
lag.
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Einsatz
Kopf verdreht
den Magen falsch herum
dich einmal gesehen
wird meine Seele dumm
Galoppierend wandel ich
versuche nicht zu stolzieren
Fange jeden Fisch für dich
mache alles, um nicht zu verlieren.
Mit gebrochenem Rücken
drehe ich jede Pirouette
um ein Lächeln zu verzücken
und unser Leben zu retten.
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Unbennant
Heute Morgen sah ich einen Engel.
So unfassbar friedlich
auf der Straße liegend.
Kopf und Flügel
vom Körper getrennt,
sein Leib brennt.
In seinem Blut spiegelte ich mich,
sah den Maler
dieses Portrait.
Mit der Sense
schnitt ich mir
Furchen in den Rücken
Damit die Flügel
nun meinen Körper
schmücken...
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Ich sitz im Rollstuhl
ohne Arme
Kann nicht mehr fahren
rolle ins Verderben.
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Hand getrimmt
Mit einem Speer durchstoß
ich mein purpurnes Herz
versiegel es mit rostigen Ketten
Rostbräune stößt es
Fremdkörperartig
gegen fahle Wände
Leere Mauern
bis es aufblüht
alles von sich schlägt
Allein steht
auf keinem Bein