Teil 33

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Hansol

Ich wache auf und wundere mich wo die angenehme Wärme von Byungjoo hin ist. Mit geschlossenen Augen klopfe ich auf dem Bett rum, um sicherzugehen, dass er nicht da ist. Eigentlich ist diese Aktion von mir ziemlich dumm, denn das Bett ist nur 90cm breit und ich würde es merken, wenn er neben mir liegen würde. Der ist bestimmt duschen, sage ich mir selber und stehe langsam von seinem Bett auf. Ich strecke mich kräftig und mein Rücken knackt. Danach schaue ich in die Betten von Hojoon und Jiho, die beiden schlafen aber noch fest. Ist ja auch erst 9 Uhr und wir haben Wochenende. Ich ziehe mir eine Jogginghose an und ein frisches Shirt, danach laufe ich ins Wohnzimmer. Es scheint noch kein anderer wach zu sein, also setze ich mich aufs Sofa und schaue auf Twitter, Instagram und Co. rum. Ein paar Beiträge favorisiere ich und lege mein Handy dann auf den Wohnzimmertisch, weil mir das alles zu Langweilig ist. Wenn Byungjoo noch nicht fertig ist mit duschen, könnte ich mich zu ihm gesellen. Ich stehe auf und laufe zum Badezimmer, welches komischerweise aber leer ist. Hmm. Wo kann er denn sein. Vielleicht macht er ja auch gerade einen Spaziergang draußen. Nachdem, was gestern passiert ist würde ich das auch machen. Gemütlich schlendere ich ins Wohnzimmer zurück und lasse mich wieder auf das Sofa fallen. Ich höre wie sich eine Tür öffnet und ein total verschlafener Sangdo kommt in den Raum. „Guten Morgen!", sage ich fröhlich und er grummelt ein „Morgen". Er läuft zur Küche, bleibt jedoch in der Tür stehen und dreht sich zu mir. „Willst du auch ein Glass Wasser?", fragt er mich und ich nicke nur. Weil ich nichts Besseres zu tun habe, schaue ich ihm dabei zu. Er holt zwei Gläser aus dem Schrank und stellt sie auf dem Tisch ab. Ein Stück Papier, welches anscheinend auf dem lag, hebt er auf und liest, was darauf steht. Ich stehe vom Sofa auf und gehe zu ihm, um ebenfalls zu lesen, wer uns eine Nachricht hinterlassen hat. Er gibt mir das Stück Papier und sehe Byungjoo's unordentliche Handschrift darauf. Mir steigen ein paar Tränen in die Augen und ich versuche so schnell wie möglich die Nachricht zu lesen. Panisch laufe ich zu meinem Handy und suche die Nummer von Byungjoo, welchen ich daraufhin sofort anrufe. Nach kurzer Zeit seufze ich enttäuscht auf. „Nur die Mailbox.", sage ich zu Sangdo, der immer noch neben mir steht. Ich suche durch mein Handy nach der Nummer von Byungjoo's Eltern, die ich mir aus irgendeinem Grund geholt hatte, bevor wir wussten, dass Byungjoo ins Internat geht. Ich tippe auf die Nummer und halte mir den Hörer ans Ohr. Kurze Zeit später höre ich die freundliche Stimme von Mrs. Kim. „Hallo?" „Hallo Mrs. Kim. Hier spricht Hansol. Ist Byungjoo bei euch?", frage ich sie. „Nein. Er ist nicht bei uns. Vielleicht solltest du ihn mal anrufen. Er ist bestimmt in der Stadt!" „Klar, mache ich. Und entschuldigen sie die Störung. Auf wiedersehen." „War schön mit dir zu telefonieren. Tschüss." Ich lege auf und Sangdo schaut mich an. „Du erzählst es ihr also nicht?", fragt er mich und ich schüttle den Kopf. „Nein. Ich möchte ihr nicht unnötig Sorgen machen." Er nickt nur und reicht mir dann ein Glas Wasser, welches ich mit einem Zug austrinke. Danach suche ich mir nochmals die Nummer von Byungjoo und rufe ihn an. Nach einiger Zeit geht wieder nur die Mailbox ran und ich seufze genervt. Ich schreibe ihm ein paar Nachrichten und laufe schnell in mein Zimmer. Dort angekommen, klettere ich auf Jiho's Bett rauf und wecke ihn unsanft. Es tut mir zwar Leid für ihn, aber mir ist Byungjoo gerade wichtiger. „Was willst du?", fragt er mich leicht unfreundlich und verschlafen. „Byungjoo ist weg. Er hat eine Nachricht hinterlassen, dass er für ein paar Tage verschwindet." „Und damit kommst du jetzt erst zu mir?", er sitzt nun Kerzengerade im Bett und ich wäre fast vom Bett gefallen, hätte er nicht noch schnell nach meinem Arm gegriffen. Er sucht nach seinem Handy unterm Kissen und zieht es vom Ladegerät ab. Danach entsperrt er es und ruft Byungjoo an. „Nur die Mailbox!", sagt er nach kurzer Zeit und schaut auf sein Handy. „Bei mir ging er auch nicht ran.", sage ich leise und schreibe noch eine Nachricht an Byungjoo. Jiho macht es mir nach. „Was macht ihr denn da? Und warum seid ihr so laut?", hört man die Morgen Stimme von Hojoon und unsere Blicke sind auf den braunhaarigen Jungen, auf dem anderen Bett gerichtet. Schnell erklären wir ihm was passiert ist und nun versuchen wir drei ihn zu erreichen. Leider ohne Erfolg. Er liest die Nachrichten nicht mal. Es klopft an der Tür und Sehyuk unser Leader betritt den Raum. „Ich weiß, dass ihr versucht rauszufinden wo Byungjoo steckt, nur leider hat der Manager gesagt, wir müssen zum Entertainment kommen. Wir sollen heute Proben. Wahrscheinlich wegen des bevorstehendes Konzertes. Also beeilt euch, wir fahren in 10 min los." Er verlässt den Raum wieder und wir klettern von den Betten herunter um uns umzuziehen. Nach 5 Minuten sind wir fertig und Jiho und ich machen ein Selfie welches wir auf Instagram posten. Danach warten wir mit den anderen darauf, dass auch die letzten fertig werden und wir verlassen den Dorm.

Nach den anstrengenden Proben machen wir alle zusammen noch ein Foto, welches wir auf Insta hochladen und lassen uns dann auf den Boden sinken. Jeder trinkt gefühlt Literweise Wasser und eine unangenehme Stille liegt im Raum. Ich stehe auf und hole mein Handy ehe ich mich wieder neben Jiho auf den Boden setzte. Ich öffne den Chat von Byunjoo und sehe, dass er die Nachrichten noch nicht gelesen hat. Ach Byungjoo, wo bist du nur? Jiho legt seinen Arm um mich und ich lasse meinen Kopf an seine Schulter fallen. „Es schmerzt. Auch wenn ich weiß, dass es ihm gut geht.", sage ich leise, damit nur Jiho es hören kann. Daraufhin streicht er mir vorsichtig über den Rücken. „Ich weiß", gibt er mir als Antwort. Kurz darauf setzten wir uns in einen Van, der uns wieder nach Hause bringt. Dort angekommen, gehe ich sofort aufs Zimmer und lege mich in Byungjoo's Bett. Es riecht nach ihm und ich atme seinen Duft ein. Ich vermisse ihn so sehr. Es schmerzt mehr, als damals. Damals, als er nach Incheon gegangen ist und ich nach Gwangju. Ich drehe mich auf die Seite und meine Finger verkrampfen sich um seine Decke. Bitte Byungie melde dich und sag mir wo du bist. Sag mir, dass es dir gut geht.

#CU (Hanjoo)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt