Teil 1 Ein ganz normaler Arztbesuch oder?

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Hallo! Ich melde mich mal zurück :D


Nachmittag, im Krankenhaus. Ich will es geradeverlassen, da tragen die Sanitäter jemanden ins Haus. Ich denke mir nichtsdabei und ziehe meine Jacke an. Von einigen Metern Entfernung höre ich Stimmen.„Wer ist er? - Er hatte kein Personalienbei sich. Er hat eine gebrochene Rippe und drei verstauchte. Eine starkeGehirnerschütterung..." Ich gehe weiter auf den Ausgang zu. Bin mit meinenGedanken schon wieder beim Tanzen. Im Vorbeigehen erhasche ich einen Blick aufden Verletzten. Mein Atem setzt aus. Langsam fange ich an zu stammeln:„Ich...i...Ich kenn...e diesen Jungen." Die Sanitäter drehen sich zu mir. „ Wie heißter? - Cole, Cole White. Er geht in meineKlassestufe. – Weißt du ob wir seine Eltern irgendwie erreichen können? – Soviel ich weiß sind seine Eltern auf Geschäftsreise und der Zeit nichterreichbar. – Okay, kannst du kurz mit in den OP kommen?" Der Arzt hat mich dasgerade nicht wirklich gefragt? Er schien meine Verwirrung bemerkt zu haben underklärte schnell noch: „ Es wäre für ihren Freund hier praktisch jemanden beisich zu haben den er kennt und dem er vertrauen kann." Ich war total perplex.Cole und mir vertrauen? Ich meine wir sagten ja mit viel Glück Hallo undTschüss zu einander. Trotzdem ließ ich mich von den Sanitätern mit in den Behandlungsraumziehen. Die Ärzte hoben Cole von der Trage auf einen Tisch, danach verschwandensie wieder. Alle im Raum schienen zu wissen was sie tun sollen nur ich stand daso rum. Ich glaube ich habe mich noch nie so deplatziert gefühlt. Der Arztwinkte mich irgendwann zu Cole. „Kannst du seine Hand halten? Er wird gleichrichtig Schmerzen haben und eine Narkose kann ich ihm nicht geben, das würdealles nur schlimmer machen." Ich nickte unsicher und trat noch ein Stück an denOP- Tisch heran. Ich nahm Coles Hand nicht sofort, erst als sein Gesicht vorSchmerzen verzog. Irgendwie tat er mir Leid. Sein Körper war von blauenFlecken, Blutergüssen und Schrammen übersäht. Immer wenn die Ärzte diePlatzwunde am Kopf oder den offenen Bruch am Bein berührten, fühlte es sich anals ob meine Hand gleich kein Blut mehr hätte. Cole quetschte mir fast die Handab. Aus reinem Instinkt begann ich beruhigend auf ihn ein zu reden. Und dasschien tatsächlich zu helfen. „Hey, alles ist gut Cole. Deine Schmerzen werdenbald weniger...." Eine der Krankenschwestern lächelte mir aufmunternd zu. „Dasmachst du gut. Zieh seine Aufmerksamkeit auf dich, lenk ihn ab." Daraufhinredete ich noch mehr auf ihn ein, versuchte seinen Blick zu fangen. „Cole, Colesieh mich an! Du musst dich entspannen die Ärzte können dir sonst nichthelfen." Cole spannte sich noch mehr an. Ich hörte wie einer der Ärzte fluchte.Vorsichtig nahm ich Coles Kinn und zwang ihn mich an zu sehen. Seine Augenschienen Angst, Verwirrung und Hilflosigkeit nur so zu versprühen. Es schocktemich den coolsten Jungen der Klasse so ängstlich und kraftlos zu sehen. Meinefreie Hand hob sich automatisch, als eine einzelne Träne aus seinem Auge floss,um sie ihm weg zu wischen. Sanft, darauf bedacht ihn weder zu verschrecken nochzu beschädigen, strichen meine Finger die Träne von der warmen, samtweichenHaut. Der Moment hatte etwas Trauriges aber auch Beruhigendes. Ich vergaß allesum uns herum, die wuselnden Ärzte, meine Angst und das surreale Gefühl derSituation. Im Hintergrund hörte ich einen Arzt sagen: „ Geschafft, bringen wirihn in ein separates Zimmer indem er sich erholen kann." Die Ärzte schienennichts von meiner kleinen Aktion bemerkt zu haben, ich löste mich von Cole und folgte in das separate Zimme.

Look at him for me, pleaseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt