Kapitel 15

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Francescas Sicht

Es war gar nicht so einfach, einen Piloten davon zu überzeugen, dass seine Stewardess krank war und ich sie ersetzen würde. Dieser Typ wollte es tatsächlich darauf ankommen lassen und die Behörden anrufen. Aber durch etwas Erpressung  und Bestechung hier und da, vergaß er das sofort wieder und startete endlich das verdammte Flugzeug. Wenn ich gewusst hätte, dass er sich auch mit dem Bankkonto meines Bruders- zu dem anscheinend einige Vampire zu griff hatten-überreden lies, mich als Stewardess an Bord zu behalten, dann hätten wir uns nicht die Mühe machen müssen, die Papiere zu fälschen.

Jedenfalls stand ich jetzt hier und sah Ludmila besorgt an. >>Francesca!<< Wie waren nie die besten Freundinnen gewesen. Klar, sie hatte etwas mit meinem Bruder und ich, wenn auch nur für kurze Zeit etwas mit ihrem, aber wir kannten uns nicht richtig. Dennoch fiel sie mir um den Hals und zerquetschte mich beinah. >>Achtung, menschliche Knochen.<< jammerte ich und sofort lies sie mich los. >>Oh, sorry, das hätte ich fast vergessen. Wirklich, es tut mir leid. Du bist jetzt ein Mensch! Wie geht es dir? Wie geht es Diego? Du weißt, wer ich bin und du bist hier, also erinnerst du dich noch an alles. Kann sich Diego auch an sein Vampirleben erinnern? Und was ist mit Fede? Wo ist er? Wieso ist er nicht bei dir? Ich vermisse ihn so schrecklich...<< Ich unterbrach ihr wirres Geplapper, in dem ich ihr einfach eine scheuerte. Sie spürte wahrscheinlich nicht mehr, als ein kleines Kribbeln, aber dafür tat meine Hand so sehr weh, als hätte ich sie mir gebrochen. Aber immerhin hatte sie aufgehört zu reden. Ich holte tief Luft, lies mir den Schmerz nicht ansehen und sprach dann mit klarer, lauter Stimme zu ihr: >>Du must dich beruhigen. Im Moment solltest du dir mehr Sorgen um dich machen und darum, wie du am besten hier rauskommst. Ich hab gehört, der gute alte: >Ich renn einfach an den Wachleuten vorbei< Trick hat nicht funktioniert. Also sollten wir es einfach mal mit meiner Variante probieren...<< Ich grinste sie an, nahm meine Tasche von der Schulter und zog einen Pflock heraus. >>Bitte wieder raus ziehen, wenn du einen erledigt hast. Ich hab nur die zwei und wir wissen nicht, wie viele Leute wir damit abstechen müssen.<< Ich reichte ihr die Holzwaffe und nickte dann dankbar Natalia zu, die mir geholfen hatte, hier reinzukommen. Wie sich herausstellte hat sie einige Kontakte bei den Vampiren von Madrid und konnte mich so einfach einschleusen. Doch bevor mir Ludmila folgte, umarmte sie die Vampirin noch einmal und flüsterte ihr einige Wörter zu, die ich durch mein miserables Menschengehör nicht verstehen konnte. Die beiden Mädchen waren den Tränen nahe und machten den Eindruck, als ob sie eine starke Bindung während Ludmilas Aufenthalt in dieser Hölle entwickelt haben. Ludmila wirkte so, als würde sie jeden Moment in den Krieg ziehen. Aber wahrscheinlich kann man es auch Krieg nennen. Ein ziemlich ungerechter Krieg, wenn man bemerkt, dass wir nur zu zweit sind und die Vampiros eine ganze Armee. Und wenn man bedenkt, dass ich ein Mensch und somit so schwach bin, dass man es gar nicht erst versuchen sollte zu beschreiben. Zielstrebig, aber mit zitternden Händen hielt ich den Pflock hoch und rannte Seite an Seite mit Ludmila direkt in mein Verderben.

Hi! Ich möchte mich noch einmal bei euch bedanken, dass ihr so fleißig für mich und meine Story gevotet habt. Ohne euch hätte ich niemals den ersten Platz bekommen. Also danke. Es ist zwar wieder etwas länger her, dass ich das letzte Kapitel veröffentlicht habe, aber ich hoffe es gefällt euch dennoch. LG twins505

Diecesca und Fedemila - Blut oder Liebe 2Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt