Prolog

19 0 0
                                    

"Guten Morgen, guten Morgen,

guten Morgen, Sonnenschein,

diese Nacht blieb dir verborgen,

doch du darfst nicht traurig sein.

Guten Morgen Sonnenschein,

nein du darfst nicht traurig sein.

Guten Morgen Sonnenschein,

weck dich auf und komm herein."

"Muuuuumm! Bitte, bitte hör auf zu singen!", rufe ich meiner viel zu gut gelaunten Mutter zu und schleppe meinen Koffer die Treppe herunter. Ein Lächeln schleicht sich auf meine Lippen, als ich meine Mutter durch die Küche tanzen sehe. Spätestens jetzt hat sie mich mit ihrer guten Laune angesteckt und dass obwohl heute einer der schlimmsten Tage meines Lebens ist. Ich drücke ihr einen Kuss auf die Wange und setze mich gemeinsam mit ihr an den Frühstückstisch. Die letzte Mahlzeit in diesem Haus.

Nach dem Essen gehe ich noch ein letztes mal in mein Zimmer, um zu nachzusehen, ob ich auch ja nichts vergessen habe. Mehrfach drehe ich mich um mich selbst und seufze erschöpft auf. Ich würde München vermissen, jedoch war ich gewissermaßen erleichtert, als meine Mutter mir vor ein paar Tagen sagte, dass wir umziehen müssten. Ich weiß bis heute nicht wieso oder wohin, aber das ist mir auch egal, solange meine Mutter dort glücklicher sein wird als hier, werde ich alles und jeden auf mich nehmen. Sie hat es verdient endlich glücklich zu werden.

"Rose, das Taxi ist da!", ruft meine Mutter von unten. Ich antworte ihr, dass ich sofort kommen würde und lasse den Blick noch einmal durch den Raum schweifen. Ich erhebe mich von meinem Bett, auf welchem ich mittlerweile gesessen hatte und verlasse gemeinsam mit meiner Mutter das Haus.

Bevor wir in das Taxi stiegen, hielt meine Mutter mich zurück: "Warte mal.", sie kramt kurz in ihrer Handtasche und drückt mir dann etwas in die Hand, "Hier hasst du eine Powerbank. Wir haben einen langen Flug vor uns und DEIN Handyakku würde das nicht schaffen. Sie grinst mich frech an und steigt wortlos in das Taxi, während ich nur lachend den Kopf über sie schüttle und noch einmal zu unserem kleinen Haus zurück blicke. Ich habe zwar einige schöne Erinnerungen an diesen Ort, jedoch überwiegen die Schlechten, was mir den Abschied nicht sonderlich schwer macht.

"Kommst du, Maus?"

"Wenn du aufhörst mich Maus zu nennen: vielleicht..."

"Okay, okay. Jetzt steig schon ein."

Na dann, auf in meine neue Heimat, wo auch immer diese sein mag.

You've reached the end of published parts.

⏰ Last updated: Jan 22, 2017 ⏰

Add this story to your Library to get notified about new parts!

Everything turns on its head?!Where stories live. Discover now