Kapitel 1

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"Upsi", Grinse ich dumm und sofort wird mir mein Zeugniss aus der Hand gerissen.
,,Alter da sind lauter vieren und fünfen!", Teilt mein bester Freund Lars, es Lauthals der ganzen Klasse mit.
Ich will ja nichts sagen, aber ich bin stolz auf dieses Zeugnis! Meine einzige eins habe ich in Sport und das will ich mal anmerken wohl verdient!

,,Deine Mutter bringt dich um", Äußert sich mein dummer Sitznachbar Jeff dazu.
,,Was soll die schon machen?", Presche ich dahin, ohne zu wissen, was später noch auf mich warten wird.
,,Wie du meinst", Jeff zuckt mit den Schultern und rückt seine viel zu große Nerd Brille mach oben. Ein kurzer Blick auf Sein Zeugniss, welches er stolz auf dem Tisch liegen hat verrät mir, dass er den Titel "Nerd" mit aller Ehre tragen darf.

,,Und wie steht es bei dir Lars?", Er gibt mir mein Zeugniss wieder und legt daraufhin seines auf den Tisch.
,,Im Gegensatz zu dir, habe ich das Jahr nicht nur knapp geschafft", Grinst er, woraufhin ich ihm leicht gegen den Kopf schlage.

,,Viel besser bist du trotzdem nicht", Werfe ich ihm eine Gegenbemerkung an den Kopf, ehe ich mich zurück lehne.
Das wird der beste Sommer aller Zeiten! Nur Party's und geile Weiber.

Als es plötzlich klingelt, packe ich, sowohl auch Lars meine Sachen schnell ein und stürmisch verlassen wir das Gebäude.
,,Bock morgen auf Party?", Fragt er mich breit grinsend, auf dem Weg nach Hause.
,,Da fragst du noch?", Antworte ich und seufze zufrieden.

,,Also bis Morgen", Brüderlich umarmen wir uns, bis ich in die andere Richtung laufe.
Ich lebe zwar schon sehr lange in Berlin, doch trotzdem ist diese Stadt viel zu groß.
Aber ich liebe es hier! In Städten ist einfach immer was los, im Gegensatz zu diesen langweiligen Dörfern.

Fröhlich pfeife ich irgendeine Melodie, bis ich die Tür von unserem Haus aufschließe.
,,Bin wieder da!", Teile ich es  gutgelaunt allen mit.
,,Tobias komm mal bitte!", Ich folge der Stimme meines Vaters in die Küche, wo er bereits am Tisch sitzt und mich entschuldigend anlächelt. Ich runzel die Stirn und lasse meinen Blick zu meiner Mutter gleiten.

,,Dein Sommer hängt jetzt von deinem Zeugnis ab, also will ich mal hoffen das es gut ist", Sagt sie streng und verschränkt die Arme.
Zögernd hole ich es aus meinem Ranzen und lege es auf den Tisch ab.

Wenn Blicke töten könnten. In den Augen meiner Mutter bilden sich wortwörtlich Flammen und sie schaut mich an.
,,Was soll das Tobias?! Ich habe wirklich mehr von dir erwartet!", Motzt sie mich an.
,,Sorry", Grinse ich dumm.

Das hätte ich aber mal lieber sein lassen.
,,Kein Sorry! Ich habe dich mehrmals gewarnt, aber jetzt ist Schluss! Pack deinen Koffer!", Verwirrt schaue ich zwischen meinem Vater und meiner Mutter.
,,Warum?", Frage ich nach.
Mein Vater versucht sie zu beruhigen, doch das ist zwecklos.

,,Morgen früh fliegst du zu deinen Großeltern und kein aber!", Meine Augen weiten sich.
,,Nach Polen!? Ernsthaft?! Das sind mehrere 100 Kilometer!", Zische ich außer sich und schlage auf den Tisch.
,,Ich habe dich gewarnt! Und außerdem will ich das du dort lernst selbständig zu werden! Morgen früh steht du um 4 Uhr auf!", Ich weiß genau das eine Diskussion mit meiner Mutter zwecklos ist.

Trotzdem kann ich das alles nicht fassen. Sie will mich ernsthaft in ein Land verfrachten, in welchem ich sogar die Sprache nicht kann!? Was soll die ganze Scheiße!? Und mein Vater sitzt nur da und sagt zu dem Ganzen nichts.

Zwar kann ich ihn verstehen, aber meine Mutter kann das doch nicht einfach so bestimmen!
Wütend knalle ich die Tür von meinem Zimmer zu. Sie hatte mir zwar schön öfter gesagt, ich soll mich in der Schule verbessern, aber warum eigentlich? Was nützt mir Schule? Partys sind viel geiler.

Und jetzt muss ich ernsthaft ganze 6 Wochen lang in ein mir fremdes Land.
Seufzend nehme ich meinen Koffer. Doch bevor ich anfange zu packen, schreibe ich Lukas eine Nachricht und erkläre ihm das Ganze. Hätte ich bloß auf die unzähligen Warnungen von Jeff gehört!

Selbst Lukas kann das ganze nicht fassen und es folgte ein einstündiges Gespräch darüber, wie Scheiße das Ganze ist.
Am Ende lege ich auf und starre die Dunkel Blauen Wand vor mir an.
Und jetzt?
Polen... Das ich nicht lache! Ich habe zwar Polnischer Wurzeln, aber das einzige was ich sagen kann ist Kurwa.
Mehr ist da auch nicht.

Aber Hey, Lukas hat gesagt, dort sollen ziemlich geile Weiber rum laufen.  Vielleicht kann ich mir eine mit meinen wenigen Englisch Kenntnissen krallen.
Das beschert mir ein perverses grinsen.
Trotzdem wird dieser Sommer einfach nur beschissen.

Meine Großeltern habe ich nur ein einziges Mal in meinem Leben gesehen und das war, als ich gerade mal 10 war. Sie waren hier zu Besuch und dann lernte ich sie kennen.
Ich frage mich, ob sie sich überhaupt noch an mich erinnern.
Meine Mutter hatte mir so oft gesagt, ist soll mich mal bei ihnen melden. Was ich natürlich nicht getan habe.

Mit einem Ruck stehe ich auf und fange an darüber nachzudenken, was ich alles mitnehmen soll. Klamotten auf jedenfall.
Mein Handy und mein Laptop müssen auch mit. Und das wichtigste darf ich nicht vergessen: Kondome. Denn wenn ich mir ein Mädchen krallen sollte, will ich nicht das sie sofort schwanger wird.

Bis jetzt hatte es mit der Verhütung immer ganz gut geklappt.
Ein kurzer Blick auf die Uhr zeigt mir, dass ich länger als gedacht telefoniert habe. Es ist bereits dunkel und um genau zu sein halb elf.
Das bedeutet ich muss in 7 Stunden aufstehen... Oder so in etwas. Mathe ist nicht so mein Ding.

Ich ziehe mich bis auf die Boxershort aus und fahre mir noch einmal durch meine Braunen Haare. Der Plan von meiner Mutter ist eindeutig. Sie will mich "zähmen". Aus mir einen tollen hilfsbereiten Sohn machen.
Aber da hat sie sich geschnitten! In diesen 6 Wochen wird sich rein garnichts verändern.
Überhaupt nichts!

Und dafür werde ich schon noch sorgen.
Kurz darauf spüre ich, wie meine Augen langsam zufallen und schon gelangen ich in einen Traumlosen Schlaf.

-

,,Wach auf!", Unsanft zieht eine Person, die sich als meine Mutter herausstellt, meine Decke weg. ,,Man Mom!", Seufze ich verschlafen und drehe mich mit dem Rücken zu ihr um.
,,Steh auf! In einer halben Stunde fahren wir!", Der laute Knall, den sie macht, als sie die Tür zuschließt weckt mich endlich auf.

Erster Ferientag und ich bin um 4:32 wach. Kann nicht besser werden, oder?
Verschlafen stehe ich auf und fange an mich anzuziehen.
Schnell laufe ich ins Bad und putze meine Zähne. Unter meinen Braunen Augen haben sich deutliche Schatten gebildet.

Das wäre nicht so, wenn ich heute nicht so früh aufgestanden wäre.
Aus Erfahrung weiß ich, dass meine Haare machen sinnlos wäre...
Oft genug schlafe ich im Flugzeug ein und dadurch verwuscheln sie sich eh wieder.

Schnell nehme ich die restlichen Sachen und lege sie in den Koffer, ehe ich gähnend die Treppe hinunter gehe.
,,Endlich!", Motzt meine Mutter, die auf ihre Uhr schaut.
Mein Vater hat bereits die Autoschlüssel in der Hand und ihr wisst nicht, wie dankbar ich ihm dafür bin. Denn alleine mit meiner Mutter würde ich es nicht aushalten.

Selbst wenn es bis zum Flughafen nur wenige Minuten sind.
Meine Mutter könnte auch in dieser Zeit, mein Leben mit ihren dummen Diskussionen zur Hölle machen.
Genervt gebe ich meinem Dad den Koffer, den er sofort nach hinten verstaut.
Ich steige hinten in das Silberne Auto und schaue zu Fenster hinaus.
Tschau tolle Ferien!

-

Am Flughafen angekommen steige ich genervt aus und atme erstmal tief durch. Dannach knalle ich die Autotür hinter mir unsanft zu, woraufhin ich sofort eine Ermahnung vom meiner bereits gereizten Mutter bekomme.

Bestimmt freut sie sich bereits, einen tollen Sommer ohne mich zu verbringen.
Und dabei habe ich gehofft, am Strand zu liegen und geile Weiber aufreißen zu können
Diesen Plan muss ich wohl leider in die Tonne werfen. ,,Kommst du?", Dad reicht mir meinen Koffer, ehe wir beide schlecht gelaunt zu meiner Mutter gehen.

,,Helen... Willst du vielleicht nicht nochmal darüber nachdenken?", Versucht er sie umzustimmen, doch leider ohne Erfolg.
Mom schlägt alle möglichen Angebote ab. Das ganze Kommentiere ich mit einem nervigen Augenrollen.

,,Beeilen dich, dein Flieger kommt in einer Viertelstunde", Teilt sie mir noch schnell mit. In weniger als 5 Minuten erklärt sie mir, wie ich mich benehmen soll und das mein Großvater beim Flughafen auf mich warten wird.

Ein kann ich euch sagen: Meine Motivation sinkt immer tiefer. Ich mache mich auf den Weg zu meinem Flieger.
Das hier werden wohl meine Ferien.

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