Kapitel 1

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Der erste Sonnenstrahl der aufgehenden Sonne, die sich langsam übers Fensterbrett schob, weckte Lucas. Blinzelnd richtete er sich im Bett auf und gähnte herzhaft. Er starrte durch das kleine Fenster seines Zimmers auf die jetzt rot glänzenden Wiesen und den angrenzenden See seines Heimatplaneten Naboo. Hin und wieder sah man einen Blembie, der aus dem Wasser sprang, um akrobatisch nach einer Bluddfliege zu schnappen oder wilde Dauxkatzenjunge, die auf der Wiese tollten. Lucas wandte seinen Blick ab und sah auf das dicke Buch auf seinem Nachttisch. "Das Gesetz der Jedi" hieß es in großen golden glänzenden Lettern auf dem Umschlag. Lucas lächelte. Bis vor einem Monat noch hatte er tagelang Paragraphen gelernt. Doch jetzt war alles vorbei. Jetzt war Lucas ein Jedi. Lucas stammte aus dem Geschlecht der Caelivagen, einem ehrbaren Geschlecht das seine Wurzeln sogar in der ersten Jedigeneration vor der Zerstörung des ersten Todessterns haben sollte. Er war stolz auf seine Herkunft, doch er war deswegen nie überheblich. Er wälzte sich aus dem Bett und trottete noch etwas verschlafen in den kleinen, aber gemütlichen Essraum, wo noch ein Stück Fünfblütenbrot vom Vortag am Tisch stand. Er schnitt sich eine Scheibe ab, nahm aus einer großen Schüssel eine Khasvarolle und aß diese auf dem angrenzenden winzigen Balkon. Die Sonne schien ihm hell und warm ins Gesicht und ein sanfter Wind kräuselte das Wasser im See. Er lauschte dem Ruf eines Bauchvogels, der vor einigen Jahrzehnten von Händlern vom Planeten Yavin IV eingeschleppt wurde und jetzt mit seinem wunderbaren Gesang die Wälder Naboos bereicherte. Als er aufgegessen hatte, ging er wieder nach drinnen und ging ins Bad, zog sich um und startete dann sein neues Hologrammfernsehgerät, das er zur Ernennung zum Jedi von seinen Eltern, die noch in Imperial City auf Coruscant wohnten, bekommen hatte. Der Nachrichtensprecher berichtete eigentlich das gleiche wie sonst: Gewaltvolle Aufstände in den Randregionen, Schmuggel illegaler Waffen im Untergrund von Coruscant, schwere Schneestürme auf Hoth, erneute Verhandlungen auf Morqui mit dem dort regierenden Diktator Cato und weitere Senatssitzungen wegen der neuen Schutzregelung für vertrauliche Dokumente aus der Geschichte der Gallaxis. Gerade wurde eine Wetterkarte für Naboo eingeblendet, da verschwand das Bild und Cornelia, die junge Sekretärin des Kanzlers Caesar, erschien im Hologramm. "Guten Morgen, Lucas.", hörte Lucas ihre hohe Stimme. "Guten Morgen. Wie kann ich behilflich sein?" "Folgendes. Der Kanzler hat ein Treffen mit dem Diktator von Morqui, Cato, organisiert und braucht Begleitpersonen. Er wollte zwei Jedi mitnehmen. Dabei dachte er an Sie und eine junge Dame, die Ihnen nicht unbekannt sein dürfte." "Ahsoca?" "Richtig. Bitte finden Sie sich übermorgen Im Palast des Kanzler ein. Sie wissen ja, wo." "Danke Cornelia." "Gerne" Damit verschwand das Hologramm und die Fernsehsendung lief weiter. Lucas stellte das Gerät ab. Glücklich rannte er sofort ins Schlafzimmer um Sachen für die Reise nach Coruscant zu packen. Der mächtige Kanzler Caesar hatte ihn, den Jedifrischling Lucas, als Begleiter gewählt. Und Ahsoca durfte auch mit! Ahsoca war schon seit seiner Kindheit Lucas' beste Freundin. Sie hingen so aneinander, dass viele die beiden für Geschwister hielten. Ahsoca wohnte am anderen Ende der kleinen Siedlung, in der auch Lucas wohnte. "Der werde ich gleich einen Besuch abstatten", murmelte Lucas. Er stopfte aus verschiedenen Fächern des für das kleine Zimmer sehr großen Schrankes Kleidung wild durcheinander in einen alten Koffer. Als er seiner Meinung nach genug dabei hatte, klappte er den Koffer zu, setzte sich drauf und versuchte, die Schnallen zu schließen. Als dies geschafft war, verließ er das Haus und ging über den Dorfplatz hinüber zu Ahsocas Wohnung. Er klopfte dreimal laut an die schöne Türe aus Perlotebaumholz. Als die Türe nicht geöffnet wurde, klopfte er noch einmal an und hätte dabei beinahe Ahsoca geschlagen, die im selben Moment die Türe öffnete. "Lucas, was für eine Überraschung", begrüßte sie ihn lächelnd und bat ihn mit einer Geste, einzutreten. "Hallo Ahsoca. Hast du die Nachricht schon bekommen?" "Ja. ich bin gerade dabei, meinen Koffer zu packen.", quietschte sie aufgeregt und hopste auf der Stelle. "Weißt du, wann das nächste Raumschiff nach Coruscant abfliegt?", fragte Lucas. Ahsoca hörte auf zu hopsen und überlegte. "Ich denke, jeden Tag zweimal. Einmal morgens um die achte Stunde herum und einmal abends zur sechzehnten Stunde. Bis Coruscant sind es acht Stunden Flug, wenn der Lichtgeschwindigkeitsantrieb nicht versagt. Ansonsten dauert es dreimal so lange." "Gut. Fliegen wir heute Abend gemeinsam?" "In Ordnung." Ahsoca ging mit Lucas in die Küche, die wesentlich größer war, als die bei Lucas zu Hause. "Möchtest du etwas essen oder trinken?", fragte Ahsoca Lucas. "Etwas zu trinken wäre nicht schlecht." "Ich habe noch etwas Gannersaft übrig. Möchtest du welchen?" "Gerne, danke." Während sie tranken sah sich Lucas ein wenig im Zimmer um. durch ein großes Fenster und die beige-braunfarbenen Wände war es sehr hell und Lucas konnte ein Plakat erkennen, das neben der Türe hing. Darauf war ein Bild vom neuen f-38, dem Prototypen des neuen Millennium Falcons, der seit der letzten Asteroidenfinsternis Anfang letzten Jahres serienmäßig produziert wurde. Lucas kannte Ahsoca schon lange genug um zu wissen, das sie schon im Kindergarten ausschließlich mit Sternenzerstörern und X-Wings gespielt hatte und jetzt eine leidenschaftliche und exzellente Pilotin war, die dir selbst mit Höchstgeschwindigkeit und kopfüber fliegend die Mütze vom Kopf stibitzt, ohne dass du es merkst. Ahsoca verfolgte Lucas' Blick und erklärte: "Wenn ich genug verdiene, will ich mir auch so einen kaufen. Dann fliege ich zu den Asteroidengürteln und suche dort nach Rubingoldkristallen. Davon träume ich schon seit meiner Kindheit." Verträumt starrte sie das Plakat an und saß in Gedanken schon am Steuer, startete die Motoren und bat um Starterlaubnis. Fremde Sterne und Planeten waren für Ahsoca schon immer ein Trost gewesen, nachdem ihre Eltern beim Absturz eines abhebenden Reiseshuttles gestorben waren. Sie sah sie abends stundenlang am Nachthimmel an, sprach mit ihnen und erzählte ihnen von ihren Sorgen und ihrem Kummer. Sie waren immer für sie da gewesen, hatten immer zugehört und manchmal schien ihr, als antworteten sie ihr. Lucas' Blick wanderte weiter über die Küchenzeile, die Schränke mit Geschirr und die vier unterschiedlich großen Herdplatten für Töpfe und Pfannen aller Art. Ahsoca kochte gerne, auch wenn man sich zwingen musste, den Geschmack zu loben. Rechts neben der Küchenzeile stand ein Regal mit Brettspielen. Natürlich handelten alle vom Fliegen. Sogar ein Polymono, ein Spiel, bei dem man mit Spielgeld Gebiete kaufte und dann vom Gegner Geld für den Stellplatz für sein Raumschiff verlangte, wenn er auf dein Spielfeld kam, stand darin. Auch dies entging Ahsocas wachsamen Augen nicht. "Möchtest du etwas spielen? Eine Runde Polymono?" "Dazu sage ich nicht nein", antwortete Lucas schmunzelnd.

Aus einer Runde wurden schließlich fünf und im Handumdrehen war es Mittag. Zum Essen gingen sie in das kleine Wirtshaus im Dorf. Vor dem Eingang hing ein farbenfrohes Plakat, das einlud zu "Tina Can & Band live in concert". Lucas wusste von Tina Can nur, dass sie Jazz sang, mit ihrer Band aber gerade auf Charleston-Tour war. Weder Ahsoca noch Lucas interessierten sich für diese Musikrichtung und beachteten das Plakat kaum. Nachdem sie gegessen hatten, machten sie einen Spaziergang über die Wiesen zu einem Waldstück, wo sie früher immer gespielt hatten. Wie oft hatten sie von hier aus Weltraumschlachten geplant und ihren Stützpunkt gegen das Imperium verteidigt. Sie verbrachten dort den Nachmittag und übten mit Stöcken den Umgang mit dem Lichtschwert.

Als es dunkel wurde gingen sie zurück ins Dorf und holten ihre Koffer. Sie stellten sich in das Häuschen am Landplatz, lösten ihre Tickets und warteten auf ihr Raumschiff, während die beiden Sonnen den Planeten in warmes rot tauchte. Als es da war, stiegen sie ins Raumschiff und flogen langsam aufwärts aus der Sonnenglut hinein ins schwarze All.

Sodala, eine neue Story. Ich hoffe, 1266 Wörter reichen für ein erstes Kapitel. Es ist zwar nicht mein erster Sci-Fi-Versuch, aber bis jetzt eindeutig mein bester. Ich würde mich also über Bewertungen und konstruktive Kommentare freuen. :D

Limescom

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2017 ⏰

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