5. Kapitel

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Ahornjunges erstarrte. "Aber... Ich bin doch gar nicht tot, oder....?" Das Junge blickte sich panisch um. Im SternenClan weilten eigentlich Clan-Katzen , die gestorben sind.
"Nein, du lebst. Es ist genauso wenn die Heiler oder Anführer ihre Träume mit dem SternenClan teilen. Ich besuche dich einfach in deinen Träumen. Währenddessen befindest du dich hier, im SternenClan.", beruhigte Tüpfelfeuer die kleine Kätzin. Ahornjunges nickte.
"Werden meine Clan Gefährten auch von SternenClan-Katzen besucht?"

Tüpfelfeuer wirkte unsicher, als sie antwortete: "Nein. Aber ich dachte, es würde dir gut tun, wenn ich dich hin und wieder mal besuche. Der Tod deines Bruders viel dir schwer."

Ahornjunges dachte an Eichenjunges. Sie war ziemlich klein damals, und konnte sich nur schwer daran erinnern. Er war ein dunkelroter, oder brauner Kater mit den gleichen Augen wie ihr Vater. Er war witzig und liebte es zu spielen.
"Ist er hier? Also im SternenClan", platze es Ahornjunges heraus.

Tüpfelfeuer nickte. "Kann ich ihn sehen? Bitte!", flehte das Jungs .
"Eichenjunges entscheidet selber, wem er erscheint. Und wenn er nicht kommt, hat er einen guten Grund"

Nach diesen Worten fing Tüpfelfeuer an, langsam zu verblassen. "Kommst du morgen wieder?", fragte Ahornjunges, erhielt aber keine Antwort. Alles um sie herum verschwand und sie fand sich in ihrem Nest wieder. Ahornjunges stand möglichst vorsichtig auf, um Federjunges, die etwas murmelte, nicht aufzuwecken.

Es war kurz nach Sonnenauf. Eine Patrouille versammelte sich gerade vor dem Eingang. An der Spitze stand
Ginsterschatten mit seinem Schüler. Moospfote zuckte aufgeregt mit dem Schwanz.

Bald geh ich auch auf Patrouille!

Hinter Ginsterschatten unterhielt sich Buchensee mit Luftkralle. Neben dem Schülerbau saß Stachelfell und wusch sein Fell, das in alle Richtungen abstand. Als Graupfote verschlafen auf die Lichtung trottete, hörte der Krieger mit seiner Wäsche auf und gesellte sich ebenfalls zu der Patrouille.

Aus dem Heilerbau erklang ein Stöhnen: "Aber Mondlicht! Es ist noch zu früh!" Die Heilerin führte Lilienfell  aus dem Bau. "Ist es nicht. Du hättest schon vor einem Viertelmond in die Kinderstube umziehen sollen!"

Kinderstube?

Ahornjunges tappte interessiert auf die beiden Kätzinnen zu. Mondlicht bemerkte sie als erstes. "Oh, hallo Ahornjunges. Schon wach?"
"Ja"
Das Junge beobachtete Lilienfell. Sie ging langsamer als sonst und es viel ihr sichtlich schwer. Mondlicht schnurrte: "Bald werdet ihr Gesellschaft in der Kinderstube bekommen! In einem halben Mond kommen Lilienfells Junge."

Ahornjunges schnappte begeistert nach Luft. "Junge? Das ist aber toll! Deswegen ziehst du um."
Lilienfell schaute kurz auf. Sie keuchte vor Anstrengung: "Ja. Aber lieber würde ich weiterhin meine Kriegeraufgaben erledigen"
Mondlicht schüttelte nur den Kopf, ohne ein einziges Wort zu sagen.

Nach einer Weile verließ die Heilerin die Kinderstube. Sie fragte Ahornjunges, die gelangweilt da saß: "Willst du mir vielleicht helfen? Deine Mutter und deine Schwester schlafen noch."
Ohne lange nachzudenken nickte Ahornjunges.

Im Heilerbau roch es angenehm nach Kräutern. Ahornjunges roch an ein paar Blättern, die neben dem Eingang lagen, und musste niesen. "Was soll ich denn machen?" Mondlicht schob diese Blätter vorsichtig bei Seite und zeigte mit der Schwanzspitze zu einem Häufchen Kräuter. "Ich muss die verwelkten Blätter von den Guten trennen. Die Verdorbenen werde ich später vergraben" Die beiden Kätzinen tappten zu den Kräutern und setzen sich. Mondlicht erzählte weiter: "Schau, manche Kräuter haben braune Flecken und riechen nicht mehr so intensiv. Die können wir weglegen." Ahornjunges machte es der Heilerin nach. So wirklich interessant fand sie das bis jetzt nicht.

Allmählich wachte der ganze Clan auf, und schon bald hörte Ahornjunges ihre Schwester nach ihr rufen. Sehnsüchtig schaute sie zum Ausgang des Heilerbaus. Mondlicht schien es zu bemerken, denn sie miaute: "Ist das nicht Federjunges? Willst du nicht zu ihr raus?"
Ahornjunges wurde verlegen. Sie hatte eigentlich vor der Heilerin zu helfen.

Aber das ist sooo langweilig

"Aber...", setze sie an, wurde aber von Mondlicht unterbrochen.
"Ich mach es schon selber. Und ich hab ja noch eine Schülerin. Du kannst ruhig raus. "Danke!", sagte Ahornjunges mit Erleichterung und stürmte zum Ausgang.
Zum Glück bin ich keine Heilerin! Ich hätte es nicht ausgehalten die ganze Zeit Kräuter zu sortieren!

Es dämmerte bereits. Schneerose scheuchte ihre Jungen in die Kinderstube. Federjunges protestierte lauthals: "Es ist aber noch früh! Und wir haben noch nicht mit Moospfote geredet! Er hat uns versprochen zu erzählen, wie sein erster Tag als Schüler war"
Schneerose gähnte müde. "Morgen ist auch noch ein Tag. Und bitte seit etwas leiser. Lilienfell braucht Ruhe"

Ahornjunges schloss die Augen, mit der Erwartung Tüpfelfeuer zu sehen. Doch als sie die Augen aufschlug, sah sie was ganz anderes:
Sie befand sich mitten in einem Kampf. Um sie herum kreischten Katzen und kämpften wild. Sie alle schienen Ahornjunges nicht zu bemerken. Als ob sie nur Luft war.
Ihr war es egal, denn sie versuchte zu verstehen was los war. Die Kätzin konnte keinen erkennen und spürte auch keinen deutlichen Geruch. Sie sah nur wie eine Gruppe von Katzen mit einer anderen kämpfte. Da ertönte ein Schrei aus der Kinderstube und ein Kater lief taumelnd heraus mit einem Jungen im Maul. Er stürzte aus dem Lager und verschwand. Zusammen mit dem Jungen.

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Dieses Kapitel ist etwas kürzer geworden als sonst. Hoffentlich ist das nicht allzu schlimm ;)
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Warrior Cats ~ Das SchicksalWo Geschichten leben. Entdecke jetzt