Und was wenn ich nicht zu ihm will?

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POV. Anna

Es ist gerade 23 Uhr und mein Vater ist gerade nicht zuhause. Ich bin auch sehr froh darüber, denn wenn er betrunken ist, dann schlägt er mich immer. Ich war schon oft wegen ihm im Krankenhaus und meine Mum weiß das auch, aber sie verzeiht ihm immer und immer wieder. Ich finde das echt scheiße, aber was soll ich machen? Ich bin 16, habe die schule abgebrochen, weil ich keine Kraft mehr habe und werde von meinem Vater als Nichtsnutz bezeichnet. Ja ich verletzte mich auch selbst, da es das einzige ist, was mir hilft. Niemand hat das bis jetzt mitbekommen und das ist auch gut so, denn ich will nicht, dass mich jemand für krank hält. Ich bin nicht krank und ich will deshalb auch keine Aufmerksamkeit. Ich Twitter oft über meine Probleme und mache verstehen mich auch, aber viele eben auch nicht. 

Ich habe schon oft versucht ich umzubringen, aber es bringt nix, weil ich's komischerweise immer überlebe. Ich habe mein Leben schon vor langer Zeit aufgegeben und fühle mich nicht mehr existent. Es fühlt sich an, als wäre ich nur noch körperlich anwesend und geistig schon längst tot. Das versteht keiner wie mir aufgefallen ist, aber naja. Ich denke noch lange über mein Leben nach, bis ich plötzlich höre, wie die Tür des Hauses aufgeschlagen wird und mein Vater schreit. "Anna komm runter! sofort" Ich stehe auf und gehe nach unten, da er mich sonst noch mehr verprügelt, als er es eh schon tut.

"Warum bist du so ein Nichtsnutz?! Kannst d nicht einfach so perfekt sein wie dein Bruder? Ihn habe ich nie schlagen müssen, denn er war immer ein tolles Kind! Er war gut in der Schule und hat mir und deiner Mutter immer geholfen!! IMMER!! UND DU?!! DU TUST NICHTS! DU LIEGST IN DEINEM BETT UND GLAUBST DU MUSST NICHT HELFEN?!", schreit er weiter und ich spüre einen steckenden schmerz in meinem Gesicht. Er hat mir mitten ins Gesicht geschlagen. Ich spüre wie das Blut aus meiner Nase läuft. Na toll! Jetzt hat er mir nicht im ernst schon wieder die Nase gebrochen. Toll. Tränen laufen in strömen aus meinen Augen und ich kann nicht mehr. Mein ach so toller Vater schlägt immer weiter an und als ich am Boden liege tritt er auf mich ein bis ich das Bewusstsein verliere.

Als ich aufwache bin ich in einem Weißen Raum. Einem Krankenzimmer. Ich hasse Krankenhäuser so sehr, das kann ich nicht mehr in Worte fassen, aber naja. Ich bin schon Stammgast hier und die Ärzte kennen mich schon. Ich hasse es hier, obwohl ich wenn ich hier bin mal ruhe vor meinem Vater habe. Plötzlich kommt ein Arzt mit einer Frau die circa 25 ist in den Raum. "Anna darf ich vorstellen, dass ist Frau Mayer vom Jugendamt", gibt er mir als Antwort auf meinen verwirrten Blick. Die Frau versucht mir zu erklären, dass ich in drei Tagen, also am Dienstag zu meinem Bruder ziehen soll und das alles mit ihm abgesprochen ist. Na toll. Jetzt soll ich auch noch zu meinem Bruder ziehen, dem ich egal bin und der mich alleine mit diesem Bastard gelassen hat. Ja ich bin sauer. "Und was wenn ichdicht zu ihm will?", frage ich nun die Frau vom Jugendamt. Naja sie kann mich Jan nicht dazu zwingen. "Dann müssen wir sie mit der Polizei hinfahren. Es ist egal ob sie das wollen oder nicht sie werden zu ihrem Bruder fahren. sie können nicht bei ihrem Vater bleiben. Das ist zu gefährlich.Was wenn er sie mal umbringt?", gibt sie ruhig von sich. Ernsthaft?! Also habe ich ja eh keine Chance. Boah auf meinen Bruder habe ich grade echt am wenigsten Lust, aber okay.

Mein Bruder - ArdyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt