48. Kapitel

8.2K 456 57
                                    

Kat's P.o.V.

"Louis, bitte sag mir, was passiert ist.", flehte ich und ging einen Schritt auf ihn zu. Wieder versuchte ich, meinem Freund in die Augen zu schauen, doch er drehte seinen Kopf weg.

"Louis, bitte."

Er sagte nichts, sondern zog einfach nur langsam sein Handy aus seiner Hosentasche. Wie in Zeitlupe entsperrte er es, wobei ich sah, dass er ein Bild von uns beiden als Hintergrundbild hatte und trotz der angespannten Situation musste ich lächeln. Nach ein paar Sekunden streckte er mir endlich sein Handy entgegen und ich nahm es in meine Hände, während ich den Inhalt, den er geöffnet hatte, überflog. Geschockt weiteten sich meine Augen, als ich den Grund für Louis' Verhalten sah.

Von Kat für Louis:
Es ist aus. Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben.

Immer wieder blickte ich vom Handy zu Louis und wieder auf das Handy, da ich einfach nicht wahrhaben wollte, dass er so eine Nachricht von mir, oder besser gesagt meinem Handy, bekommen hatte.

"Louis?"

Zum ersten Mal blickte er mir in die Augen, doch ich wünschte er würde es nicht tun. In seinem Blick lag so viel Schmerz, der sich wie ein Pfeil durch meine Brust bohrte. Ich verstand nun, was mit Louis los war.

"Die Nachricht ist nicht von mir.", flüsterte ich und fügte, als ich keine Antwort bekam, noch hinzu:

"Du musst mir glauben."

Wieder reagierte er nicht und ich blickte ihn enttäuscht an, ehe ich nach meiner Tasche griff.

Ich ignorierte Louis' fragenden Blick so wie er es zuvor auch bei mir gemacht hatte und kramte mein Handy hervor, doch mir wurde nicht die Nachricht angezeigt, die ich Louis angeblich geschickt hatte.

"Schau, ich habe sie nicht geschickt.", foderte ich Louis auf und er warf wirklich einen kurzen Blick auf das Display.

"Man kann Nachrichten auch löschen."

"Warum sollte ich mit dir Schluss machen wollen?"

"Weil du mit Connor zusammen sein willst.", antwortete er kalt und prompt klappte mein Mund auf.

"Was?!", schrie ich so laut wie möglich, doch Louis blieb ganz ruhig, aber dennoch monoton, während er erläuterte:

"Ich habe doch heute Morgen gesehen, wie er dich anschaut."

"Und wie schaut er mich an?", fragte ich gereizt, doch als er nicht antwortete, beantwortete ich mir meine Frage einfach selbst:

"So wie ein Freund seine Freundin anschauen sollte? So, wie alle sagen, dass du mich anschaust?"

Zu meiner Überraschung lachte Louis auf einmal laut los, doch es war kein ehrliches fröhliches Lachen, was ich immer von ihm gewohnt war und das auch mich zum Schmunzeln brachte, sondern ein kaltes, beinahe schon herablassendes Lachen.

"Nein, er sieht dich an wie ein Tier sein Futter."

"D-Du, Du kennst ihn doch gar nicht.", stotterte ich geschockt und war selbst auf mich sauer, da ich nicht die selbe Stärke in meine Stimme legen konnte, wie er es tat, ich wollte nicht, dass er sich überlegen fühlte. Ich konnte nicht verstehen, wieso Louis so halbherzig über Connor dachte. Er kannte ihn nicht und er hatte ihn verurteilt, bevor er ihn überhaupt hätte kennen lernen können. Auch wenn Connor manchmal wirklich ein wenig aufdringlich sein konnte, war weiter eigentlich total nett und auch hilfsbereit.

"Kennst du ihn denn?", fragte er und ich schwieg, weshalb er schnaufte, bis mir plötzlich klar wurde, dass ich mich nicht so von Louis behandeln lassen sollte. Er sollte mich nicht darstellen wie ein kleines, naives Mädchen.

Sea of SecretsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt