Till the End (Harry Potter FanFiktion)

Kapitel 17 - I don't dance

Kurzzeitig blickte ich Hallow hinterher, als er mit meinem Brief im Schnabel davonsegelte. Ein weiteres Schreiben an meine Eltern, um sie über die neuesten Ereignisse in Hogwarts zu informieren. Auch darüber, dass uns die Weasleys in den Weihnachtsferien in den Fuchsbau eingeladen hätten. Erst gestern war Ron im Auftrag von Molly mit diesen Neuigkeiten zu mir gekommen und um ehrlich zu sein, war ich seit diesem Zeitpunkt etwas nervös. Auf eine durchwegs positive Art und Weise. Denn das bedeutete, dass ich zumindest einen Tag mit dem gesamten Weasley Trupp verbringen konnte und Molly und Arthur wiedersehen würde, die mich in den Sommerferien so herzlich aufgenommen hatten. Doch vor allem bedeutete es eines: Meine Eltern würden einen ersten Einblick in die magische Welt bekommen. In meine Welt. Das war großartig, ich konnte es kaum erwarten, war aber zugleich so unglaublich unsicher darüber, ob sie meine Begeisterung teilen würden. Seufzend drehte ich mich zu Harry um, der die ganze Zeit über auf mich gewartet hatte.

„Denkst du, sie werden Magie gut finden?" fragte ich.

Harry wirkte etwas abwesend und zunächst war ich mir gar nicht sicher, ob er meine Frage gehört hatte, doch dann antwortete er, wenngleich etwas zögerlich. „Ich weiß nicht. Am Anfang kann es auf Muggel sehr gewaltig und einschüchternd wirken, denke ich."

Auch wenn das nicht unbedingt die Antwort war, die ich hören wollte, so wusste ich doch, dass er recht hatte. „Ja, vermutlich." murmelte ich deshalb nur mehr und als auch er nichts mehr darauf sagte, schlenderten wir gemeinsam hinunter in die Eingangshalle.

Überall herrschte lautes Getuschel. Generell war es seit der Verkündung des Weihnachtsballs sehr unruhig in Hogwarts geworden. Gerüchte kursierten, wer mit wem zum Ball gehen würde. Vor allem aber war schnell klar gewesen, dass die trimagischen Champions, wie sollte es auch anders sein, besonders begehrt waren. Noch war mir nicht zu Ohren gekommen, dass Cedric bereits eine Verabredung hierfür hatte. Ob ich mich extra deshalb umgehört hätte? Natürlich nicht! Schließlich tuschelte hier ja wie gesagt jeder...

Auf dem Weg nach unten hatten sich zahlreiche Mädchen nach Harry umgesehen, doch er schien überhaupt gar keine Notiz davon zu nehmen. Jungs... Als wir im zweiten Stock ein weiteres Mal an einer kichernden Gruppe vorbeigingen, stieß ich ihn sanft mit dem Ellbogen an.

„Hast du schon eine Begleitung für den Weihnachtsball?"

„Noch nicht." nuschelte er halbblaut.

„Wie wäre es mit Mandy Brocklehurst?

„Wem?"

„Eine Ravenclaw aus unserem Jahrgang. Sie ist gerade an uns vorbeigegangen und ich denke, sie würde ja sagen, solltest du sie fragen."

Er grummelte. „Ich werde schon noch jemanden fragen." So plötzlich schien er etwas schlecht gelaunt.

Verwundert über Harrys miese Stimmung, hüllte ich mich den weiteren Weg fortan in Schweigen. Heute war er den gesamten Tag lang bereits etwas distanziert gewesen, so als hinge er seinen ganz eigenen Gedanken nach.

Im ersten Stock blieb er auf einmal stehen. „Ich habe ganz vergessen, dass ich noch etwas vom Gemeinschaftsraum holen muss. Wir sehen uns später."

„Ähm, klar. Bis später." Ob seine kellermäßige Stimmung wohl was mit dem Weihnachtsball zu tun hatte?

*****

Das Eis knirschte unter den scharfen Kanten seiner Kufen, als er eine rasante Kurve nach links drehte. Poliakoff beim Schlittschuhlaufen zuzusehen, war herrlich. Herrlich amüsant. Seine Beine bewegten sich zwar zügig und selbstbewusst auf dem Eis, um genau zu sein konnte er hervorragend Schlittschuhlaufen, doch sein Oberkörper war stocksteif wie eh und je. Ganz er eben. Der Durmstrang machte eine scharfe Bremsung vor mir, sodass ein Teil des aufgekratzten Eises gegen meine Knie flog. Der See war über Nacht gefroren, zumindest ein weiter Teil des Ufers, fast schon wie durch Magie, kam es mir vor. Gestern erst hatte ich darin noch ein unfreiwilliges Bad genommen, heute war die Eisschicht so dick, dass es unser Gewicht problemlos trug. Ob jemand dabei nachgeholfen hatte?