13.

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Eswar kein langer Gang, bis sie im Zelt ankamen, wo der Verwundete aufeinem provisorischen Bett lag. Der Mann kämpfte mit Krämpfen und erwälzte sich hin und her. Der Lykae hatte fürchterliche Schmerzen,die von jeder Minute zur Minute qualvoller wurden. Die Parasiten inihm, schienen ihn förmlich von innen heraus zu zerfressen.

Emmanlineversuchte sich zu dem Mann hinzubewegen, aber sie wurde sofort amOberarm gepackt.

„Ichwerde vorgehen." Schaute der Drache grimmig drein, als er seinenBlick auf den Lykae richtet. Er schien noch immer der Vorsichtbedacht zu sein. Vermutlich hatte er Skepsis, dass er in diesemRausch sie angreifen könnte. Sie musste sich da zurückhalten, auchwenn es sie drängte ihm sofort helfen zu wollen. Sie hatte es ihmversprochen.

Langsamfolgte sie ihm, als er sich der Bettstelle näherte. Sein Körper warangespannt und er war jederzeit bereit zum Angriff über zu gehen.Erneut bemerkte sie, wie bedacht er für ihre Sicherheit sorgte. Essollte sie ärgern, weil er sich manchmal grob und ungehobelt zeigte,aber auf der anderen Seite, empfand sie es als angenehm, dass er ihrsolch eine Sicherheit zugestand. Seine Bemühungen waren wirklichvollkommen klar und sie sah es auch endlich ein, er wollte nichtsanderes, als sie nur zu beschützen.

„Wirwerden dir helfen, Garett." Fing er an zu sprechen, während seineStimme als ein Knurren und gleichzeitig als eine Drohung rüber kam.Er bedachte auch, dass er ihn verstand. „Wage nur eine falscheBewegung zu machen und ich schwöre, du wirst es bereuen."

Einverächtliches und krächzendes Schnauben kam von dem Lykae. „Alswenn ich jetzt eine Chance gegen dich hätte. Ich werde krepieren, damusst du mir nicht drohen." Hustete und krümmte er sich erneut vorSchmerzen, als er die Worte des Drachens einfach abtat. So als wäresein Leben hiermit beendet.

Dareichte es Emmanline und sie trat um ihn herum. „Er wird mir nichtstun." Versuchte sie ihn zu beschwichtigen. „Er hätte mir schonlängst schaden können, aber hatte es nicht getan. Er würde nicht.Nicht wahr?" Blickte sie fragend zu dem fremden Mann. Das langeSchweigen von ihm bestätigte ihre Vermutung und es reichte aus, dasssie ihm endlich helfen konnte. Sie wusste, dass der verwundete Mannihr nicht traute und keinerlei Hoffnung hegte, könnte er je geheiltwerden.

Miteinem kräftigen Luftholen, legte sie ihre Hände auf seine Brust,die sich wie glühende Kohle anfühlte. Er schien sehr hohes Fieberzu haben und es würde schlimmer werden. Langsam senkten sich ihreLider und sie konzentrierte sich allein auf ihre Fertigkeit zuheilen. Emmanline bemerkte, eine Krankheit oder gar etwasunnatürliches, wie diese Parasiten, was vollkommen anderes war,schwerer war, als wenn sie nur Verletzungen heilte. Kaum hatte siedie Erfahrungen darüber und wusste, wenn sie ehrlich war, dass sieunbeholfen mit ihrer Gabe war. Auch wenn es ihr im Blut und von derNatur gegeben wurde, musste sie erst lernen und beherrschen. Mehr alsversuchen konnte sie nicht, aber sie hatte Bedenken, sie würde esnicht schaffen, auch wenn sie es großspurig versprochen hatte, siekönne es. Vorher war sie so zuversichtlich gewesen, aber jetzt kamenin ihr Zweifel auf.

Händelegten sich auf ihre Schultern und sie zuckte unter dieser Berührungzusammen. Sie wusste, von wem sie waren und sie musste nicht ihreAugen öffnen, um es zu sehen. Der Mann und Drache gaben ihrUnterstützung und den Willen, sie könnte es schaffen. Es brachteihren Herzschlag zum schnelleren Tempo. Mit einem Seufzen ließ siesich gehen, in ihrem ganzen Sein. Eine glühende Wärme durchströmtesie und riss sie in Wellen mit. Es war fast, als würde sie geleitetwerden. Sie fühlte sich schwerelos und etwas in ihr öffnete sich,worin sie im ersten Augenblick keinen Sinn empfand. Nach kurzemkonnte sie erkennen, was sie leitete und es war nichts anderes, alsihre zweite Natur.

Wieein grelles Licht strömte es durch ihren Körper und versuchte sichzu dessen Körper des Mannes Bahn zu machen. Als würde das Licht ihnreinigen wollen. Jetzt verstand sie auch, die Parasiten in diesemMann nagten sich überall hindurch und die Helligkeit verschlangalles ungebetenes. Eine einzige flutende Lichtquelle strömte aus ihrund fuhr in dem Körper des Lykae. Es ging alles so schnell, dass siekeine Ahnung hatte, was sie genau tat. Mit einem Mal zog sich dasLicht und deren eingeschlossene lebendige Gift in ihr zurück.

Gebieter des Feuers und der LeidenschaftWo Geschichten leben. Entdecke jetzt