Teil 43

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Ich legte mich in mein Bett und stöberte noch etwas in Instagram rum.
Ich sah nur lauter Fitnessmodels mit ihren Shakes in der Hand. Da schau ich mir lieber Videos von Cupcakes mit flüssigem Schokokern an. Oooooooh wie geil.
Ich sollte mal wieder backen.
Als ich gerade überlegte ob ich es heute machen sollte, wurde ich von meinem klingelnden Handy unterbrochen.
Die Nummer besaß aufjedenfall die Vorwahl von Düsseldorf, also ging ich ran.
'Gaspar, hallo?' Meldete ich mich.
'Hallo Frau Gaspar. Hier Herr Schmitt von der Polizei Düsseldorf.' Ich schluckte.
'Wir haben Neuigkeiten in ihrem Fall, könnten Sie heute kurzfristig zu uns in die Dienststelle kommen?' Neuigkeiten?
'Äh...ja klar. Um wie viel Uhr?'
'Um 15 Uhr wenn es Ihnen Recht ist.'
'Okay, ich komme dann.' antwortete ich etwas ängstlich. Ich habe keine Ahnung, was dort auf mich zu kommt.
'Danke, melden Sie sich dann einfach bei mir. Auf Wiedersehen, Frau Gaspar.' sagte er.
'Auf Wiedersehen.' Antwortete ich und legte auf. Ich schaute auf die Uhr. 12:36 Uhr.
Ich stand auf und fing an mir etwas zu kochen.
Ich machte mir Putengeschnetzeltes und Spätzle dazu. Damit war ich auch die nächste halbe Stunde beschäftigt. Als es dann endlich fertig war, fing ich an zu essen.
Nachdem ich auch das erledigt hatte, packte ich die Reste weg und stellte mein Geschirr in die Spülmaschine. Ich lehnte mich an die Küchentheke, holte mein Handy raus und suchte im Internet schon mal nach der Adresse der Polizei Dienststelle heraus. Google Maps zeigte mir an das ich fast 15 Minuten brauchen würde, aber ich würde eh früher los fahren.
Erstens würde zu der Zeit auf den Straßen viel los sein und zweitens war ich einfach so aufgeregt, das ich wahrscheinlich nicht länger im Haus aushalten würde.
Ich lief wieder ins Wohnzimmer und versuchte Sarah zu erreichen.
'Was ist los?' Kam es sofort von Sarah.
'Nichts schlimmes. Ähm ich bin wahrscheinlich nicht daheim wenn du von der Arbeit kommst. Die Polizei hat angerufen. Ich soll zur Dienststelle kommen.' Sagte ich und setzte mich auf's Sofa.
'Was? Soll ich mit? Ich komm einfach mit, Calla.' Sagte sie hektisch.
'Nein, passt schon. Wirklich. Ich wollte dir nur Bescheid sagen, nicht das du dich wunderst wenn ich nicht daheim bin.' Flüsterte ich.
'Okay aber ruf mich dann sofort an.' Flüsterte sie zurück.
'Ja mach ich. Bis später.' Sagte ich zum Schluss und legte dann auf. Ich legte mein Handy auf den Tisch und schaltete den Fernseher an.
Ich hatte ja noch etwas Zeit ich würde einfach um halb 3 spätestens los fahren. Also schaute ich noch etwas RTL bis ich mich kurz vor halb 3 dann anfing umzuziehen. Ich zog mir eine helle Jeans an und zog mir noch ein weißes Langarm Oberteil darüber. Die blauen Flecken waren zum Glück schon etwas verblasst.
Ich band meine Haare noch zu einem hohen Dutt und klatschte mir etwas Make-up und Wimperntusche auf mein Gesicht. Fertig.
Ich schaute nochmal auf die Uhr.
Punkt halb 3, also konnte ich langsam los.
Ich schnappte mir noch meine Umhängetasche, meinen Geldbeutel, mein Handy und meinen Autoschlüssel.
Ich stieg in mein Auto und fuhr Richtung Polizei. Die ganze Fahrt lang fragte ich mich was mich jetzt erwarten würde. Vielleicht sagen Sie mir das sie den Mann geschnappt haben. Vielleicht sagen Sie mir aber auch das sie den Fall erstmal beiseite gelegt haben. Alles möglich. Vor der Dienststelle parkte ich mein Auto und atmete erstmal tief ein und aus. Dann machte ich mich auf den Weg in die Dienststelle. Ich kam sofort an einen Empfangstresen vorbei.
'Hallo, was kann ich für Sie tun?' Fragte mich eine freundliche Polizistin hinter diesem Tresen. 'Hallo, ich sollte zu Herr Schmitt.' Antwortete ich ihr freundlich.
Sie tippte sofort auf dem Telefon und murmelte dort ein 'Ja.' hinein.
'Einen Moment noch, Frau Gaspar.' Lächelte sie mich an.
'Okay Danke.' Grinste ich und schaute mich etwas um. Nach ein paar Minuten kam Herr Schmitt auf mich zu und reichte mir seine Hand. 'Hallo, Frau Gaspar. Kommen sie bitte mit in mein Büro.' Sagte er freundlich.
Ich lief ihm hinterher und setzte mich dann auf einen Stuhl gegenüber seines Tisches.
'So, Frau Gaspar. Wie gesagt wir haben Neuigkeiten in ihrem Fall.' Er blätterte in ein paar Unterlagen. 'Okay und die wären?' Fragte ich und legte meine Hände zusammen gefaltet in meinen Schoß. 'Es hat sich eine weitere Frau bei uns gemeldet, die im selben Park wie sie, angegriffen worden ist und..' er schaute von seinen Unterlagen auf und sagte etwas sanfter
'und vergewaltigt wurde.'
Ich schaute ihn geschockt an und fing an zu zittern. Hätte er das mit mir auch gemacht, wenn man mir nicht zur Hilfe gekommen wäre?
'Sie konnte uns zusätzliche wichtige Informationen geben und so haben wir einen Verdächtigen fassen können.'
Ich sagte nichts, nickte einfach nur.
'Der Täter kannte sie ja anscheinend, weil er ihren Namen wusste und jetzt wollte ich Ihnen ein Bild zeigen von ihm. Ist das in Ordnung für sie?'
'Äh ja.' sagte ich nur leise. Er legte mir dann ein Bild vor die Nase und deutete darauf.
'Das ist der Hauptverdächtige.'
Ich schaute mir das Bild an, aber ich kannte ihn nicht. Ich schaute mir das Gesicht noch genauer an, aber nein ich kannte ihn nicht.
'Ich kenne ihn nicht, tut mir leid.' Flüsterte ich.
'Woher kannte er mich?' Fragte ich dann den Polizisten. Der Polizist runzelte seine Stirn.
'Das wissen wir leider nicht. Wir haben ihn beim Verhör auf Sie angesprochen, er schwieg aber.' Ich nickte langsam.
'Frau Gaspar dieser Mann wurde wegen Körperverletzung und Vergewaltigung angezeigt. Er wird sich erstmal niemandem mehr nähern, solange er nicht seine gerechte Strafe bekommen hat. Also brauchen sie keine Angst haben.' Ich nickte wieder.
'Okay. Das war's dann auch schon. Sie kriegen wahrscheinlich noch Post von uns, weil sie in diesem Fall eine wichtige Person sind. Bis dahin wünsche ich Ihnen eine angenehme Zeit.' Er stand auf. Ich ebenfalls.
'Danke. Auf Wiedersehen.' Er nickte mir zu und schüttelte meine Hand zum Abschied.
Er öffnete mir noch die Tür und begleitete mich wieder zum Empfang.
'Schönen Tag Ihnen noch.' Wünschte er mir und lief dann wieder zurück in sein Büro.
Ich lief aus dem Gebäude, blieb erstmal vor meinem Auto stehen und rief Sarah wie versprochen an.
'Und?' Sagte sie sofort.
'Sie haben ihn. Er hatte eine weitere Frau angegriffen und vergewaltigt.' Flüsterte ich ins Handy. Sie zog scharf die Luft ein.
'Oh Gott. Zum Glück haben sie den. Gott sei Dank ist dir nicht mehr passiert.' Flüsterte sie zurück. Ich strich über mein Gesicht. Zum Glück. 'Bist du daheim?' Fragte ich sie und stieg jetzt in mein Auto.
'Ja, ich warte auf dich. Fahr vorsichtig.' flüsterte sie. 'Okay bin gleich da, bis dann.'
'Bis dann.' Sagte sie noch und legte auf.
Ich startete mein Auto und fuhr nach Hause.
Als ich daheim angekommen war, stand ein mir fremdes Auto vor unserem Haus. Wer mag das denn sein? Ich stieg aus und sperrte auf.
'Sarah?' Rief ich durch's Haus und zog meine Schuhe aus. 'Ja ich bin im Wohnzimmer.' Ich lief also ins Wohnzimmer und dort stand nicht nur Sarah, sondern auch Ben.
'Ben? Was machst du denn hier?' Fragte ich ihn sofort. 'Naja ich hab mir gedacht ich besuch dich mal.' Grinste er mich an.
Hä. Oookay. Ben kam auf mich zu. Sarah zuckte dahinter mit ihren Schultern.
'Okay, komm mit in mein Zimmer.' sagte ich und lief voran. Er schaute sich in meinem Zimmer um und setzte sich auf mein Bett.
Ich packte noch schnell meine Sachen aus der Tasche. 'Also was willst du machen?' Lachte ich ihn an. 'Keine Ahnung, einfach nur reden?' Lachte er. 'Von mir aus.' lachte ich und schaute kurz auf mein Handy, weil meine Schwester mir geschrieben hatte das sie angekommen ist.
'Ich stell Fragen und du beantwortest.' Rief Ben mir aufeinmal zu und fing sofort an.
So verbrachten wir fast 2 Stunden lang.
Er stellte mir eine Frage, ich beantwortete, er beantwortete und manchmal redeten wir noch eine Weile darüber bis er die nächste Frage stellte. Bis jetzt waren es harmlose Fragen wie 'Was sind deine Lieblingstiere?', 'Wohin würdest du gerne mal reisen?' Und so weiter.
Doch jetzt fragte er mich ob ich momentan verliebt war. Ich schaute ihn erst stirnrunzelnd an, antwortete dann aber mit einem überzeugtem Nein. Ben musterte mich.
'Wirklich nicht?' Grinste er mich breit an und rutschte etwas näher zu mir. Auf was spielt er denn an?
'Nein, Ben. Ich bin zu 100% nicht verliebt.' Lachte ich. Als er mir immer noch näher kam, stand ich sofort auf.
'Ich will dich ja nicht rausschmeißen, aber ich muss jetzt noch weg.' Sagte ich dann zu Ben, nachdem ich gesehen hatte, das Noah mir seine Adresse geschickt hatte.
'Wohin?' Fragte er, während er aufstand.
'Zu einem Kumpel. Ich muss um 6 da sein, jetzt ist mittlerweile halb 6 und ich wollte noch was essen.' redete ich darauf los und packte wieder alles in meine Tasche und deutete Ben an mir nach unten zu folgen.
'Okay dann geh ich. War schön, ich ruf dich an.' Grinste er mich an und umarmte mich fest.
'Ja bis dann.' rief ich ihm zu, während er aus der Haustüre ging.
'Nur ein Ja bis dann? Dein Ernst?' Lachte Sarah. 'Was hätte ich den sagen sollen?' Lachte ich und schnappte mir noch etwas Essen, was von heute Mittag übrig war und aß etwas davon. 'Vielleicht ich fand es auch schön?' Lachte Sarah wieder. 'Aber nein, du gibst ihm einen fetten Korb.'
'Als ob das ein Korb war. Warum überhaupt hast du ihn reingelassen?' Lachte ich sie an.
'Kein Plan. Er hat gemeint ihr wolltet euch bei uns treffen.' Sagte sie.
'Eben nicht. Ich weiß nicht mal woher er unsere Adresse hat.' Flüsterte ich und legte meinen Teller auf den Tisch.
'Ist ja komisch.' Sagte Sarah stirnrunzelnd.
'Ja kein Plan.' Ich stand auf und räumte den Teller weg.
'Ich fahr jetzt zu Noah. Mal schauen wann ich dann komm.' Rief ich Sarah aus der Küche zu.
'Wenn du überhaupt kommst. Vielleicht schläfst du auch bei ihm.' Zwinkerte sie mir zu.
Ich rollte mit meinen Augen.
'Ja genau, Sarah.' Ich zog meine Schuhe an, zog mir noch eine dünne Strickjacke über und verabschiedete mich von Sarah.
Ich nahm noch meine Tasche und lief aus der Haustüre. In meinem Auto gab ich erst Noah's Adresse ins Navi ein und fuhr dann los.
Nach 10 Minuten Fahrt, parkte ich vor seinem Haus und stieg sofort aus. Noah öffnete schon die Haustüre und wartete dort auf mich.
'Na Mrs. Gaspar?' Grinste er mich breit an.
'Hi, sorry für das bisschen Verspätung.' Lachte ich und lief an ihm vorbei ins Haus hinein.
'Hast du eine gute Erklärung, dann verzeih ich dir.' Sagte er während er die Tür schloss.
Wenn ich ihm erzählen würde, das Ben bei mir war, würde er bestimmt sehr schnell schlechte Laune bekommen.
'Nein ich habe leider keine gute Erklärung.' Lachte ich und zog meine Schuhe schon mal aus. Noah lachte auch und lief ins Wohnzimmer. Ich lief ihm hinterher.
'Wie gehts dir?' Fragte er mich und lief Richtung Küche. Ich setzte mich auf sein Sofa. Als er wieder kam und sich neben mich setzte, antwortete ich ihm.
'Gut. Ich war heute bei der Polizei, die haben den Kerl gefasst.' Ich schaute Noah an.
'Sehr gut. Wie haben die den gefasst?' Er schaute mich interessiert an.
'Ich glaub nicht das du das unbedingt wissen willst.' Ich schaute ihn nochmal warnend an und beugte mich nach vorne.
'Wieso sollte ich das nicht wissen wollen?' Fragte er und strich mit seinen Fingern meine Wirbelsäule auf und ab.
'Weil ich noch ziemlich gut weg gekommen bin, im Gegensatz zu einer anderen.' murmelte ich.
'Was? Sag jetzt.' Flüsterte er und strich weiter meine Wirbelsäule entlang.
'Er hatte noch eine Frau angegriffen und sie vergewaltigt.' Flüsterte ich und schaute ihn an.
Er stockte sofort in der Bewegung und schaute mich geschockt an.
'Dein Ernst?' Fragte er. Ich klopfte leicht auf seinen Oberschenkel.
'Die haben ihn ja, also alles gut.' Ich lächelte ihn nochmal an. Ich versuchte möglichst entspannt rüber zu kommen, aber eigentlich beunruhigte mich es total.
'Ja aber trotzdem.' Er schüttelte fassungslos den Kopf. Themawechsel muss her.
'Wie läuft's in der Firma?' Fragte ich ihn.
'Passt alles. Über was wolltest du mit mir reden?' Fragte er sofort zurück.
'Soll ich es direkt sagen?' Fragte ich vorsichtig. Ich wollte es nicht ewig rauszögern. Einfach raushauen und abwarten was er dazu sagt. Genau so mach ich das.
'Ja sag, mich schockt nichts.' Er grinste mich an. Schon mal gut wenn ihn nichts mehr schockt.
'Woher kennst du Liam?' Er schaute mich unbeeindruckt an.
'Egal.' Sagte er knapp.
'Okay und was ist mit Drogen? Auch egal?'
Prompt war er still...

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