1. Kaptitel

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*Heute ist ein neuer Tag, eine neue Woche und ein neues Jahr, wo ich mich wieder beweisen kann. Vielleicht klappt es ja dieses Mal mit dem ganzen Kack.* mit diesen Worten  im Kopf stand ich von meinem Bett auf und ging in das Bad gegenüber von meinem Zimmer. Ich kämmte mir meine Haare und nebenbei summte ich mein Lieblingslied vor mich hin. Als ich anfing meine Zähne zu putzen kam meine Oma ins Badezimmer rein. Sie lächelte mich an, aber man sah das Gequälte in ihrem Gesichtsausdruck. Mir tat es weh sie immer mit diesem quälerischen Gesicht zu sehen, dazumal sie nur zu mir so war. Zu meinem Glück sagte sie nichts und ich putze meine Zähne schnell weiter und versuchte sie nicht weiter zu beachten. Als ich fertig war verschwand ich schnell aus dem Bad und ging zurück in mein Zimmer. Heute wollte ich mir die Stimmung nicht so schnell verderben lassen. Also ging ich auf meinen Kleiderschrank zu und suchte mir meine Sachen für heute raus. Als ich meinen Schrank öffnete fiel mir auf, dass ich nur noch schlichte Klamotten von meiner Depressionszeit hatte. Für einen neuen start brauchte ich farbenfrohere Kleidung und beschloss deswegen heute mit meiner besten Freundin shoppen zu gehen. Doch jetzt suchte ich mir die buntesten Klamotten raus, die ich noch hatte und zog mir eine schwarze Leggings an, darüber einen türkisfarbenen Rock. Dazu zog ich noch ein weißes T-Shirt an und legte mir zum Schluss meine schwarze Lederjacke über die Schultern. Tada! Fertig. Im Großen und Ganzen war ich ziemlich zufrieden mit dem Ergebnis. Ich schnappte mir meine Schultasche, die ich schon am Vorabend gepackt hatte und lief die Treppe runter. Vom Küchentisch nahm ich mir einen Apfel und ging in den Flur, wo ich mir dort eine Wasserflasche nahm und beides in meiner Tasche verstaute. Jetzt brauchte ich nur noch meinen Schlüssel, der immer auf der kleinen Kommode lag und mein Handy... Fuck! Wo ist mein Handy? Scheiße! Ein kurzer Blick auf die Wanduhr im Flur verriet mir, dass ich jetzt los musste sonst würde ich den Bus verpassen. Wo hab ich denn nur mein Handy? Ah stimmt, am Ladekabel! Also lief ich schnell die Treppen hoch und holte mein Handy. Jetzt musste ich mich beeilen. Ich rannte die Treppe runter, zog mir schnell meine Nikes Schuhe an und lief schnell aus de Haus. Ich rannte die Straße lang auf dem Weg zum Bus, doch ein Blick auf mein Handy ließ mich langsamer werden. Denn ich bemerkte erst jetzt, dass ich noch 10 Minuten Zeit hatte. Die Uhr im Flur musste wohl falsch gehen. Plötzlich kam es mir in den Sinn, mein Opa hatte gestern noch gesagt, dass die Uhr im Flur kaputt ist. Automatisch klatschte ich mir an den Kopf! Wie kann man nur sowas vergessen? *Genauso wie du den Geburtstag deiner besten Freundin vergessen hast.*  Da meldete sich meine innere Stimme ... und sie hatte Recht! Kacke, ich hatte ihn wirklich vergessen. Meine beste Freundin Amanda, auch bekannt als Amy, hatte gestern Geburtstag und ich wollte mit ihr Zeit verbringen, aber statt ihr zu schreiben habe ich ihn vergessen! Was bin ich nur für eine schlechte beste Freundin? *Eine sehr schlechte!*  Klappe zu innere Stimme. Sofort wollte ich sie anrufen, doch genau in diesem Moment klingelte mein Handy und es kam ihre Nummer zum Vorschein! Oh oh, dass wird lustig...

"Ja?" fragte ih mit unsicherer Stimme.

"Hast du nicht etwas vergessen?" sagte sie ziemlich genervt. Ich wusste genau was sie meinte.

"Ja habe ich und es tut mir wirklich leid! Ich habe es nicht geschafft dir zu schreiben, denn ich war gestern beschäftigt..." antwortete ich mit kleinlauter Stimme. *Du warst damit beschäftigt dir die Arme aufzuritzen!!!* Ach halt doch die Klappe inneres Ich, dass ist jetzt nicht der Richtige Moment dafür!

"Ach ja? Was gab es denn so wichtiges, dass du noch nicht Mal deiner besten Freundin schreiben kannst, hm?" fragte sie misstrauisch und ich fühlte mich schlecht, dass ich ihren Geburtstag vergessen habe. 

"Amy, es tut mir leid! Ich habe es vergessen... mir ging es nicht so gut... tut mir leid!" ich ließ meinen Kopf hängen und sprach mit leiser Stimme. Amy's Stimme änderte sich gleich von misstrauisch in besorgt. 

"Mia? Was ist los? Ist alles okay bei dir?" ihren Stimme klang so besorgt, dass mein Herzweh tat bei dem Gedanken sie mit dem Ritzen traurig zu machen. 

"Du Amy, ich erzähle es dir später in der Schule. Mein Bus kommt gleich. Hab dich lieb!" sagte ich, denn währen ich telephoniert hatte war ich schon zur Bushaltestelle gelaufen und ließ mich jetzt auf die Sitzbank. Ich schaute auf meine Uhr und sah, dass mein Bus in 2 Minuten kommen müsste. 

"Ich dich auch! Du erzählst mir dann alles! Ich merke, dass was nicht stimmt. Bis dann."

"Ja mach ich. Bis dann!" und ich legte mit diesen Worten auf. Schon war meine gute Laune futsch. Na toll!

Ich wartete noch ein paar Minuten auf meinen Bus, bis er dann endlich kam. Nachdem ich eingestiegen bin setzte ich mich nach ganz hinten in die linke Ecke. Langsam hohlte ich meine Kopfhörer raus, schloss sie an mein Handy an, steckte sie mir in die Ohren und machte meine Musikplaylist an. Während der Fahrt lehnte ich meinen Kopf an die scheibe und schloss meine Augen. Ich musste an gestern Abend denken. Wie ich da wiedereinmal in meinem Zimmer halb verreckt bin ist schon krass irgendwie. Dieses beschissene Gefühl nichts tun zu können und sich dann so hilflos zu fühlen kennt glaub ich jeder, aber wer damit nicht klar kommt, der ist echt gearscht. Sozusagen verzweifelt man ja daran, naja ist jetzt auch nicht so wichtig.

Während ich so in Gedanken vor mich hin grübelte setzte sich ein Mensch neben mich. Weil ich meine Augen immer noch geschlossen hatte konnte ich nicht erkennen ob es eine weibliche oder eine männliche Person ist. Eigentlich wollte ich meine Augen nicht öffnen, aber entschied mich es doch zu tun. Neben mir sah ich einen Jungen, der es sich neben mir bequem gemacht hatte. Ich sah ihn mir genau an. Er hatte eine dunkelblaue Jeans, ein blaues Oberteil mit Löchern drin und hatte darüber eine schwarzes Lederjacke. Dazu kombiniert mit schwarzen Adidas Schuhen. Allgemein hatte er einen ziemlich guten Geschmack für Klamotten und gut sah er auch aus. *Fast zu gut, meine ich.* Dich hat keiner nach deiner Meinung gefragt! Vielleicht sieht es gut aus, aber... *AHA! Du findest ihn gut aussehend!* Ja, aber das musst nicht heißen, dass es was zu bedeuten hat. *Ja okay. Psst, er schaut dich grad die ganze Zeit an!* Was? Oh Gott. Peinlich! Ich öste mich schnell wieder aus meinen Gedanken und bemerkte, dass er mich wirklich anschaute. Wie es aussah war er ebenfalls in Gedanken versunken. Automatisch musste ich grinsen. 

Ich nahm meine Kopfhörer raus und fragte: "Habe ich was im Gesicht? oder warum schaust du so?". 

Er schüttelte seinen Kopf, um wahrscheinlich wieder in die Realität zu gelangen, und antwortete mir mit einem komischen Grinsen: "Ja, hast du. Deine Schönheit, little Girl!". Oh nein, wieder einer von diesen Machos. Ich verdrehte die Augen und antwortete schnippisch: "Entweder bist du ein Möchtegern-Macho oder du bist wirklich einer. Hör zu! Ich steh nicht so auf dumme Anmachen. Also such dir bitte ein neues Mädchen, was du so dumm anmachen kannst. Und wenn du mich bitte entschuldigst, ich muss hier aussteigen.". Mit diesen Worten stand ich auf, stieg über die Beine des komisch Typs und ging Richtung Ausgang. Doch bevor ich an der Tür ankam, hielt mich jemand am Arm fest. Es war niemand anderes als der Junge von grade eben. 

"Hey, tut mir leid, wenn ich dich mit dieser Masche abgeschreckt haben sollte, aber ich bin nicht so ein Typ, der auf Macho machen will. Es ist heutzutage ziemlich schwer eine Freundin auf die schüchterne Art zu finden. Ich will einfach jemanden kennen lernen." während er das sagte schaute er mir in die Augen. Er hatte dieses gewisse Etwas in den Augen, was mir sagte, dass ich ihm glauben kann und das tat ich, aus unerklärlichen Gründen, auch. 

"Du meinst also dir mit dieser Masche eine Freundin angeln zu können?" fragte ich empört.

"Ich weiß, es ist scheiße von mir, aber kann ich wenigstens deine Handynummer kriegen?" fragte er mit einem freundlichem Lächeln, welches viel besser aussah als sein anderes ich-bin-was-besseres-Lächeln. Schließlich gab ich nach.

"Na gut. Also Handy her!" sagte ich leicht grinsend. Er grinste wie ein Honigkuchenpferd und gab mir sein Handy. Ich gab schnell meine Nummer ein und das Feld für den Namen ließ ich frei, damit er sich es aussuchen konnte, wie er mich einspeichern wollte. Danach gab ich ihm sein Handy wieder und drehte mich zu gehen um. 

Ich lief auf die Tür zu und da rief er noch mit zu: "Und wie soll ich dich jetzt nennen?". Zurück rief ich: "Nenn mich wie du willst, aber du kannst mich Mia nennen." und so stieg ich aus dem Bus aus. Der Busfahrer dachte sich bestimmt: kann die sich nicht beeilen? Naja nicht mehr mein Problem. Denn jetzt hatte ich andere Sorgen, die Schule!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 14, 2017 ⏰

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