Jurassic Park

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„Alissa! Wir müssen zu Gehege 6! Der Dilophosaurus hat sich wohl verflüchtigt."

„Wirklich? Schon wieder? Ich bin unterwegs."

Das war schon das dritte mal in diesem Monat. „Vielleicht sollte dieser Teil des Parks für den Rest der Woche geschlossen werden, um die Schwachstellen genauer zu untersuchen. Es könnten Besucher verletzt werden.", sagte ich zu Aiden. Er war hier mein bester Freund schon seitdem ich in Jurassic Park angefangen hatte. Sie hatten den Park auf Islar Nublar 15 Jahre nachdem es damals, naja „schief gelaufen"ist, wieder eröffnet. Die Sicherheitsvorkehrungen wurden überarbeitet und die Gehege wurden größer. Leider nicht nur diese. Der Traum von John Hammond sollte wieder zum Leben erweckt werden.

Claire Dearing, die damals die Leitung von Jurassic World übernahm, hat sich zurückgezogen und auch abgelehnt erneut die Leitung zu übernehmen. Ich meine wer kann es ihr auch verübeln. Ich gehörte damals schon zum Team der Pfleger. Man hatte mir sogar eine Führungsposition angeboten aber ich zog es schon immer vor bei denTieren zu sein. Schon als kleines Kind interessierte ich mich für Dinosaurier, also lernte ich Latein und entschied mich für ein Studium im Bereich Organismic,Evolutionary and Palaeo-Biology auf der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Ich bewarb mich danach sofort als Pflegerin und wurde auch gleich eingestellt.

Die Frage, wieso die Stellen als Pfleger frei waren stellte ich mir erst gar nicht. Natürlich wusste ich, dass es ein gefährlicher Job sein würde aber das war mir egal.

„Ihr wisst schon, dass es ein Lebewesen ist!?", brüllte ich, als ich sah wie sich einer der Männer mit einem Gewehr auf den Dilophosaurus zu bewegte. Ein anderer kam von der Seite und verpasste dem Tier einen mit dem Elektroschocker. Sofort lief ich zu dem Mann mit dem Gewehr und riss es ihm aus der Hand. „Sie leben, ihre Gehirne funktioniern. Und sie merken wer ihr Feind ist.", sagte ich zu diesem Kerl der mich nun mit großen Augen anblickte. „Miss Corey,es sind Tiere. Und diese Tiere gehören in ihr Gehege und wenn sich dem etwas in den Weg stellt, dann muss man sämtliche Maßnahmen ergreifen.", ertönte eine Stimme direkt hinter mir. Ich drehte mich um und sofort stieg die Wut in mir hoch. Mr. O'Conan. Doch bevor ich auch nur einen Ton hervor bringen konnte wurde ich von Aiden weggezogen.

„Ich hasse diesen Mistkerl. So ein Profitgeier!", brüllte ich um mich. „Beruhige dich, er ist in der Führungsposition. Wir können nichts machen. Gefährde bitte deinen Posten nicht. Wir brauchen dich hier...Ich brauche dich hier.", Aiden berührte meine Schultern um mich zu beruhigen, was auch klappte. Ich schenkte ihm ein flüchtiges Lächeln, welches er erwiederte.

Plötzlich hörte man hinter uns Schreie und ca. 15 Menschen rannten an uns Vorbei. „Der Dilophosaurus!", sagte ich leise und schaute Aiden an. Als wir uns wieder umdrehten sahen wir, wie einer der Männer die ihn eben noch betäuben wollten angegriffen wurde und einige Kollegen versuchten auf das Tier zu schießen doch da wurde auch schon der nächste attackiert. Ich stand dort wie angewurzelt als Aiden mich plötzlich am Arm packte und zu irgendeiner Plattform zerrte. Er schnappte sich ein Betäubungsgwehr und schoss. Doch er traf nur Stellen an denen die Haut des Tieres zu dick war, was die Pfeile einfach abprallen ließ. Er musste näher ran. Ich versuchte ihm am Arm zu packen aber er war zu schnell. Er lief in Richtung des Dinosauriers. Ein weiterer Versuch ihm einen Pfeil ins Bein zu jagen scheiterte und jetzt hatte Aiden die Aufmerksamkeit des Dinos auf sich gezogen.

Der Dilophosaurus ging ein paar Schritte auf ihn zu, breitete seinen Schild aus und Spuckte einen Schleim direkt in Aidens Gesicht.Er fiel zu Boden und versuchte sich das Zeug aus den Augen zu wischen. Ich schrie immer wieder seinen Namen und versuchte zu ihm zu kommen aber Männer hielten mich zurück. Als ich mich dann doch befreien konnte und los rennen wollte, stand wieder Mr. O'Conan vor mir und bäumte sich auf. „Sie können nichts tun, er schafft es nicht. Kommen sie mit. Sie haben keine Wahl.".

Ich wurde so wütend, dass mein Kopf warscheinlich knall rot angelaufen ist. Ich holte aus und mit einem gut gezielten Schlag mitten ins Gesicht, verpasste ich diesem Dreckskerl eine blutige Nase.

„Man hat immer eine Wahl und wagen sie es ja nicht mir meine zu nehmen!", fauchte ich ihn an und wollte gerade Aiden zur Hilfe eilen als ich sah wie der Dilophosaurus auf ihn zu sprang. Er schmiss sich mit voller Wucht auf ihn und wollte gerade zubeißen als das Tier wenige Sekunden später selber zu Boden ging. Jemand muss es getroffen haben.

Sofort rannte ich zu Aiden. Tränen schossen mir in die Augen. Mit aller Kraft zog ich Aiden unter dem Tier hervor. Dabei fiel mir auf, dass er es geschafft hatte seinen letzten Pfeil in den Bauch des Dinos zu rammen. Doch auch Aiden hatte eine tiefe wunde seitlich an der Brust.Ich legte seinen Kopf in meinen Schoß und hielt zwei Finger an seine Halsschlagader. Kein Puls. Er atmete nicht mehr. Aiden war tot.


10Tage später...

„Kommst du Schätzchen?", rief meine Mutter von unten aus der Küche. „Ja,ich bin sofort da.", antwortete ich und machte mich auf den Weg nach unten. Heute fand Aidens Beerdigung statt. Es war nicht leicht in den letzten Tagen. Ich brauchte viel Zeit für mich um alles zu verarbeiten. Aidens Tod war nicht Fair. Wir waren beste Freunde. Nein eigentlich waren wir mehr als das... Wir wussten es beide.

Meinen Job als Pflegerin habe ich nicht gekündigt, denn ich habe vor nun doch einen Platz in der Führungsposition einzunehmen. Ich will den Park verbessern. Ich will ihn sicherer machen und bessere Arbeitskräfte einstellen. Und das war noch nicht das letzte Wort Mr. O'Conan...


Dieses mal ist der Vorfall auf der Insel nicht an die Öffentlichkeit gelangt. Der Park besteht weiter. Aber wie lange noch? Wie lange kann das noch gut gehen?



Jurassic Park / OneShotWo Geschichten leben. Entdecke jetzt