Rückfall

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Nina

„Ekelhaft!", murmelte ich und schloss meine Tür wieder. „Was?", fragte Gaston. „Ich soll dir Mathe Nachhilfe geben oder?", antwortete ich genervt. Die ganze Zeit schon redetete er mich voll, ich will nichts mit ihm zu tun haben versteht er das denn nicht? Seit dem ich ihm vor dem Roller meine Meinung gesagt habe, versuche ich es auch weiterhin zu schaffen. Mal klappt es, mal nicht. „Ja, aber man wird ja wohl fragen können!", erwiderte er. „Gut, Ambar und Matteo knutschen grade rum.", seufzte ich und lies mich auf meinen Stuhl fallen. Ich frage mich wieso Matteo das macht? Er könnte eine viel bessere Person als Freundin haben. Die ihn wirklich liebt und die er liebt! Er ist sowieso beliebt egal mir wem er zusammen ist. „Echt! Das ist ja super.", freudig klatschte Gaston in die Hände. „Super? Was ist daran super?", fragte ich geschockt. „Na er will sie doch schon seid Wochen rum bekommen", sagte er. „Oh mein Gott irgendwo dachte ich er hätte noch mehr Verstand als du.", murmelte ich eher zu mir selbst. „Hör mal Nina, nur weil du mit der Situation nicht zu frieden bist musst du nicht alles kritisieren.", meinte er und sah mich ernst an. „Raus!", zischte ich. „Was?", fragte er überrascht. „Raus!", wiederholte ich. „Was soll das denn jetzt?", mit großen Augen starrte er mich an. „Das habe ich dir schon das letzte mal gesagt und über Mathe redest du ja auch nicht.", funkelte ich ihn an. „Was denkst du denn von mir? Ich freue mich für deinen Bruder und deswegen verurteilst du mich. Vielleicht bist du einfach neidisch auf ihn hm.", konterte er. „Wie... wie, aber...", er hatte mich komplett unter Druck gesetzt. Wie konnte er so etwas schreckliches von mir denken? Bin ich etwa so seltsam? Bin ich so eigen und komisch, dass keiner etwas mit mir zu tun haben will? Bin ich die, die Probleme macht. Vielleicht bin ich daran schuld, dass Matteo und ich uns voneinander entfernen. Das er mir so fremd wirkt. Natürlich, ich muss schuld sein, weil ich immer an allem schuld bin. Wenn Matteo mich verlässt gibt es wirklich keinen Grund mehr zu leben. Wen würde es dann noch interessieren, wenn ich weg wäre. Okay meine Eltern könnten traurig sein, aber das wars dann auch. Wenn es so weiter geht sehe ich meine Farben nicht mehr blau mit schwarzen tupfen sondern schwarz mit grauen Nebel. Das steht dann dafür, dass ich mich anfange selbst zu hassen, mich einsam fühle und nirgends ein Licht finde, was mir Schutzt gibt. Ich kann nicht mehr klar sehen oder denken. Matteo hat sich auch verändert und zwar in ein dunkles grün mit lila Strichen. Ja genau so sehe ich ihn. Verändert, verschlossen und kalt. Er hat sich verändert oder ich habe das getan. Wie soll das eine leicht Depressive schon erkennen. „Was hast du getan?", hörte ich Matteo schreien. Er legte seinen Arm über meine Schulter und hob mich hoch. „Ambar du musst jetzt gehen!", rief er ihr zu. Alle rannten um mich herum. Naja eigentlich nur Matteo und Gaston, aber das waren für mich auch schon viele. Ich spürte wie mich Matteo in mein Bett legte, ich zog meine Beine an und starrte an die Wand. Ich war wieder in einer Phase wo ich denke und denke und die Gedanken immer schlimmer werden. So ist das eben bei leicht Depressiven. Aber über zeugt davon bin ich ja immer noch nicht! „Nina!", schrie Matteo auf mich ein und wedelte mit einer Tablette vor meinem Gesicht herum. „Geh!", flüsterte ich. „Nina hör auf damit.", verzweifelt schüttelte er mich. „Geh!", meinte ich wieder. Ich versuchte aus den Gedanken zu kommen und Matteo anzuschauen. Ich sah in seinen Augen das sie sich verändert hatten, das er sich verändert hatte. „Nina bitte nimm die.", versuchte er mir weiter ein zu flößen. „Ich sagte geh!", beharrte ich. „Ich auch", fragte Gaston. „Gaston!", schrie Matteo ihn an. Als sie endlich raus waren schluckte ich schnell die Tablette und zog die Decke über meine Beine und schloss die Augen.

Neues Kapitel, hoffe es gefällt euch. Könnt es mir wenn ihr wollt in die Kommentare schreiben wenn ihr wollt! Habt ihr Kritik oder Vorschläge?❤😊

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