Kapitel 2

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Ich schrie auf. Der Kutscher hatte einen riesigen roten Fleck auf der Brust, von einem Pfeil, dass musste gerade eben erst passiert sein. Wir hatten Paris fast erreicht, wir hätten nur den Wald passieren müssen, dann hätten wir die Stadt auch schon gesehen. Einer der Reiter kam nach vorne um zu sehen was passiert war, er ging mit mir direkt in Deckung und schrie: “Ein Überfall, verteidigt die Kutsche”. Gesagt getan, alle gingen in Position und ich wurde aufgefordert wieder in die Kutsche zu steigen, damit man meine Sicherheit gewährleisten konnte. Kurz darauf fielen einige Schüsse aus den umliegenden Gebüschen, ich atmete einmal tief durch und nahm meine Gedanken beisammen. Die Luke, genau, ich stieg grundsätzlich nur in Kutschen ein, welche eine kleine Falltür im Boden eingebaut hatten. Eine kleine Vorsichtsmaßnahme, in solchen Momenten sehr praktisch. “Nadine hilf mir mal bitte”, sobald der Boden sich gelöst hatte, bat ich Nadine als erstes durch: “krieche nach vorne, aber sei vorsichtig mit den Pferden, versuche auf mein Pferd zu steigen und dann reitest du richtung Palast, verstanden?”. Sie erwiderte sofort meine Anweisungen: "Aber ich kann sie doch nicht zurück lassen." “Keine widerrede das war ein Befehl, wahrscheinlich werden sie dir nicht mal hinterher reiten, sie sind wegen mir hier nicht wegen meiner Zofe, also los jetzt.". Sie kletterte hinaus, schwang sich auf meine Stute und ritt davon. Ich machte die Klappe wieder und öffnete in geduckter Haltung, die Sitzfläche und zum Vorschein kam mein kleines Waffenarsenal. Eine Muskete, Pfeil und Bogen, sowie ein Degen. Nicht zu vergessen eine Kavalleriepistole welche in meinen rechten Stiefel steckte. Ich setzte meine Muskete auf der Seite ein, wo weniger Wachen waren und schoss auf die Angreifer, welche in der Zwischenzeit aus ihrer Deckung gekommen sind. Ein kurzes Grinsen huschte über meine Lippen, ich hatte freies Schussfeld.    

Währenddessen beim König:
"Pünktlichkeit wird wohl in Spanien als nicht so wichtig empfunden oder warum ist ihre Nichte noch nicht hier, obwohl ihre Ankunft bereits hätte stattfinden sollen! Weiß sie denn nicht das man einen König nicht warten lässt.” der König war etwas gereizter als sonst, er war schon immer neidisch gegenüber Spanien gewesen. Deshalb suchte er immer jeden Grund um über sie schlecht reden zu können. Der Kardinal sagte: "Eure Majestät, wir sollten nicht voreilig urteilen. Aufgrund der letzten regentage sind die Wege ziemlich schlammig, sie verspäten sich bestimmt nur, wir werden sicher bald von ihnen hören.”. Die Königin äußert ebenfalls ihre Meinung: “Ich habe ein ungutes Gefühl, vielleicht sollten wir Ihnen etwas Hilfe schicken, ich habe vollstes Vertrauen in die Musketiere. Warum schicken wir nicht zwei los, welche der Kutsche von Lady Bonnet entgegenkommen. ”
Der König schien kurz zu überlegen und antwortete dann: "Das klingt mir nach einer guten Idee, meine Liebe. Hauptmann Tréville schicken sie 2 ihrer besten Männer los.". Treville nickte zustimmend und sagte: "jawohl eure Majestät. Porthos Athos ihr reitet los und beeilt euch.". Porthos und Athos antworteten gleichzeitig:"Jawohl Sir.".

ZOFE
Die junge Zofe ritt so schnell sie konnte auf dem Pferd ihrer Herrin davon. Dabei schaute sie nicht einmal zurück. Sie hielt sich wahrlich gut auf dem fremden Pferd. Obwohl man schon sagen könnte so fremd ist ihr das Pferd nicht, denn ihre Herrin war eher wie eine Freundin, sie bevorzugte den Begriff Gesellschafterin. Deshalb hat sie ihr auch heimlich in Spanien das Reiten beigebracht, aber nicht das feine Reiten wie es sich einer Dame gehörte, sondern Galopp auf freiem Feld, sowie das Springen über Hindernisse. Auch im schießen und Schwertkampf wollte sie ihr einiges beibringen, aber das wollte sie aufgrund ihres Glaubens nicht lernen. Aber das war in Ordnung. Sie blieben trotzdem beste Freundinnen.    
Als die junge Hofdame, um eine Kurve bei einem Felsen bog, stieg das Pferd auf einmal in die Höhe, denn vor ihre befanden sich die zwei königlichen Musketiere. Sie hielt sich glücklicherweise im Sattel und hielt auch sehr gut das Gleichgewicht, bis sich das Pferd wieder beruhigt hatte. Noch bevor die zwei Fremden ihr auch nur eine Frage stellen konnten, sprach die junge Frau sie bereits an: “Wir brauchen dringend Hilfe unsere Kutsche wurde überfallen und meine Edeldame ist noch vor Ort, wir waren auf dem Weg zum königlichen Palast.”.
Die beiden Musketiere sahen sich kurz an und der mit den längeren Haaren sprach zu der jungen Frau: “Seid unbesorgt, wir sind von den königlichen Musketieren und sind hier um euch zu helfen. Reitet schon einmal richtung Palast wir kümmern uns schon um das Problem und werden mit der Mylady nachkommen.”. 
Die beiden Soldaten ritten in die Richtung aus der die Zofe gekommen war und es dauerte nicht lange da konnten sie von weiten schon die Schüsse und das klirren von Schwertern vernehmen.

POV Rose:
Wir hatten bereits zwei Männer verloren und waren selber nur noch zu zweit. Zum Glück waren unsere Angreifer auch nicht mehr voll besetzt. Außerdem waren wir auch nicht mehr umzingelt, sondern konnten jetzt hinter einer der Seiten der Kutsche Schutz suchen.
 Möge Gott uns beistehen und Nadine schnell und sicher Hilfe holen lassen.

Die MusketiereWo Geschichten leben. Entdecke jetzt