Nick
Der Versuch alles zu richten, ging mächtig in die Hose. Denke ich. Mir wird klar, dass ich mit meiner Aktion, großen Schaden angerichtet habe und dass dieser Schaden so leicht nicht mehr zu richten ist. Nachdem Luna mir gezeigt hat, welche angst sie vor mir hat, habe ich verstanden, wie sehr ich es übertrieben habe. Irgendwie muss ich es schaffen, dass sie mir wieder vertraut. Ich grübele eine Weile, wie ich das wieder Gut machen kann, aber mir fällt nichts ein. Das vertrauen zu Franzi ist auch dahin, was heißt, dass ich mich auch nicht an sie wenden kann, was sie machen würde. Wie kann ich erreichen, dass sie keine Angst mehr vor mir hat? Wie schaffe ich es, dass sie überhaupt wieder mit mir redet. Wie mache ich das alles, wie unvergessen? Sind die Gedanken, die mir im Kopf herumschwirren. Vertrauen wiederherzustellen ist nicht leicht, das weiß ich aus eigener Erfahrung. Aber ich muss es irgendwie schaffen, dass sowohl Luna als auch Franzi zustimmen mit mir zu reden. "Jungs? Ich brauch eure Hilfe!" schreibe ich an meine Kumpels. Sofort wollen alle wissen, um was es geht. Ich kläre alle auf und frage nach Rat. "Lad sie zum Essen ein." erhalte ich zuerst. An sich keine schlechte Idee, bis auf die Tatsache, dass Luna mich hasst und niemals etwas mit mir Essen gehen wird. "Versuch erst mit einer von beiden zu reden, am Besten mit Franzi, weil sie nicht so großen Angst hat mir dir zu reden. Versuch ihr klar zu machen, dass es dir wirklich leid tut und dass sie mit Luna reden soll, dass du dringend mit ihr reden willst." erhalte ich als nächstes. Eigentlich kein schlechter Rat von unserem Simon. Einen Versuch ist es Wert. Sofort suche ich den Chat mit Franzi. "Kann ich morgen mit dir reden?" Einige Stunden später erhalte ich die zustimmende Antwort: "Wenn es unbedingt sein muss." Enthusiastisch hört sich anders an, aber immerhin, hat sie zugestimmt.
Am nächsten morgen, laufe ich sofort auf Franzi zu und ziehe sie zur Seite. Sie wehrt sich heftig gegen meinen Griff. "Lass mich los!" schreit sie mich an. "Was willst du?" fragt sie dann. "Mit dir reden. Über mein Verhalten. Du weißt schon." gebe ich zurück und fange an zu reden: "Ich will erst mit dir reden, weil ich mit Luna nicht reden kann. Sie schafft es noch nicht mal mich anzusehen. Ich würde mich so gern bei ihr entschuldigen, aber sie hört mir nichts zu." "Kannst du ihr..." unterbricht sie mich, dann aber rede ich weiter. "Lass mich bitte ausreden." mit einer kurzen Pause fahre ich fort. "Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Ich will auf keinen Fall, dass du schlecht von mir denkst. Mir ist es wichtig, dass du mich als die Person erkennst, die ich bin. Und es war eine blöde Idee, deine Freundin da mit einzubeziehen, gerade auf so eine Art und Weise. Gib mir bitte noch eine Chance dir zu beweisen, dass ich dich wirklich gern habe und du mir vertrauen kannst. Dafür muss ich aber auch noch mit Luna reden." beende ich. Einen Moment steht Franzi regungslos da. Dann antwortet sie: "Die Nummer war echt nicht in Ordnung. Du musst lernen zu vertrauen. Du kannst nicht immer alles kontrollieren wollen, aber ich will dir jetzt keine Standpauke halten, das habe ich schon erledigt. Ich werde mit Luna reden. Ich hoffe ich kann sie überzeugen. Man sieht die Reue in deinen Augen. Überlegt dir genau, was du machen willst. Mit einer einfachen Entschuldigung ist das leider nicht getan, das kann ich dir sagen. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen, ich verzeihe dir, aber auch nur, weil ich selbst schon so oft solche Erlebnisse hatte." Ich denke kurz nach. An den Vorschlag von Jan, sie zum Essen einzuladen. "Wäre es in Ordnung, wenn ich euch beide zum Essen einlade? Es wäre toll, wenn du auch mitkommst, dass Luna sich sicherer fühlt." schlage ich vor. "Ich frage sie, kann aber nichts versprechen." antwortet Franzi und wendet sich ab. Anscheinend geht zu Luna, um mit ihr über meinen Vorschlag zu reden. Es wäre toll, wenn sie zustimmt. Dann stünde meiner Liebe zu Franzi nichts mehr im Weg. Ihre Freundin wäre einigermaßen von mir überzeugt und ich würde ihr Herz im Sturm erobern. Das nenne ich einen Masterplan. Ob er so aufgehen wird, wie ich das gerne hätte, weiß ich zwar noch nicht, aber mehr als schief gehen, wird es schon nicht. Was einen an einer Liebesbeziehung alles hindern kann. Eine verletzte Freundin. Merkwürdig. Ich habe Frauen ja noch nie so ganz verstanden, aber wegen der besten Freundin? Jetzt verstehe ich noch weniger, wie davor. Mehr als Hände falten, beten und abwarten. Mehr kann ich im Moment nicht machen.
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Double Life (Wird überarbeitet)
Teen FictionFranziska und ihre Eltern sind gerade von einer Großstadt in ein Dorf umgezogen. Für ihre neuen Mitschüler ist sie ein ganz normales Mädchen, aber sie verbirgt ein Geheimnis, wegen dem sie aus ihrem alten Wohnort wegziehen musste. Sie versucht alles...