Entscheide dich

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Ich ließ das Buch einfach aufgeschlagen auf dem Boden liegen und rannte fast die Wendeltreppe hinunter. Dann sprintete ich den Gang zu meiner Suite, wie ich vermutete, entlang und versuchte mich an den Rückweg zu erinnern. Daraufhin blieb ich verwirrt stehen. Ich stand in einem Säulengang, den ich noch nie gesehen hatte. Ich schaute mich entsetzt um. Was sollte ich machen wenn ich den Weg nicht zurück fand?
Ich suchte mich zu beruhigen. Dann lief ich langsam durch den Gang hindurch. Dann bog ich nach rechts ab. Irgendwann kam ich dann in eine weitere Halle, eine kleinere jedoch, die an eine Flügeltür anschloss. Ich überlegte kurz, dann stieß ich sie auf. Hinter der Tür lag ein weiterer Gang. Doch an dessen Ende stand ein Mann, dessen Rücken ein Sonderbares Licht auszustoßen schien. Ich starrte ihn an, dann trat ich in den Gang zu ihm. Anscheinend hörte er mich, denn er drehte sich um und schaute mich an. Es war Gabriel. Und er hatte riesige Flügel, die ihm aus seinem Rücken wuchsen. Er trug eine weiche, weiße Hose und ein enges Weißes, langärmliches Oberteil. Er schaute mich fragend an »Pandora?« Ich nickte vorsichtig, dann lief ich auf ihn zu.

Als ich vor dem Engel stand, ließ er seine Augen an meinem Körper entlanggleiten und lächelte, als er meine nackten Füße sah. Auch er trug nämlich keine Schuhe. Dann kam er mir noch ein bisschen näher um nicht so laut reden zu müssen, dann sagte er »Willst du mit mir kommen? Ich muss in den Thronsaal und etwas suchen. Mein Vater sollte schon ausser Haus sein« Ich nickte lächelnd. Dann nahm er meine Hand und rannte lachend los, wobei ihm seine Flügel anscheinend sehr gut mit seinem Gleichgewicht halfen. Ich lachte, als ich ihm hinterher rannte.
Wenig später kamen wir im Thronsaal an. Gabriel schaute sich um, dann schweifte sein Blick an die Decke. Ich bemerkte, das es in den Wänden Löcher gab, in die sich mindestens 3 Menschen hätten stellen können. Gabriel schaute mich grinsend an, dann entfaltete er seine mächtigen Flügel. Er fächerte die einzelnen Federn leicht auf, dann schaute er in die Richtung an der Decke, zu der er wollte, schlug mit den Flügeln und erhob sich in die Luft. Er schlug noch ein Paar mal, um an Höhe zu gewinnen, dann breitete er die Flügel wieder aus und Glitt in der Luft auf eines der Löcher zu. Sie waren tiefer als ich erwartet hatte, denn er verschwand darin und kam mit einem weißen Kasten in den Händen wieder heraus. Er stürzte sich aus dem Loch, die Flügel an seinen Körper gepresst bis er kurz davor war, auf dem Boden aufzuschlagen, dann riss er sie auf und landete sanft auf den weißen Fliesen.

Ich starrte ihn mit offenem Mund an. Er lachte laut und stemmte Seine muskulösen Arme in die Hüften. »Mir war irgendwie nicht mehr klar das du fliegen kannst, Selbst wenn wir es immer gelehrt bekommen.« sagte ich und schaute mir seine Flügel an, während ich um ihn herum lief. Er drehte sich mit mir um seine eigene Achse, dann stoppte er, als ich wieder vor ihm stand »Es ist noch früh.« sagte er »Du wirst heute entscheiden müssen, welchen von uns du als erstes begleiten willst.« Ich schaute ihn an. »Der erste Sohn kann einen gewaltigen Vorteil erringen.« Gabriel nickte »Das ist wahr, Doch sei dir bitte bewusst das auch mein Vater versuchen wird, dich zu lenken. Die endgültige Entscheidung sollte jedoch bei dir liegen« Ich verstand nicht. Dies sagte ich ihm auch. Er lächelte. »Du bist etwas besonderes, Ohne Zweifel. Es ist ein Jammer das mein Vater mir die Gabe des Lügens und Betrügens verwehrt hat.« » Jetzt verstehe ich. Ihr alle versucht mich zu beeinflussen. Negliem und Abraham werden mich bloß noch nicht gefunden haben.« Er lächelte weiter »Nicht ganz. Ich bin nur hier um dich vor ihnen zu verbergen. Ich bin hier, weil ich nicht betrügen kann, und dich für mich zu gewinnen, in einer so frühen Stunde, die deinen Geist entschärft und träge macht, im Palast meines Vaters, Wäre tatsächlich der größte Betrug den ich mir in diesem Moment vorstellen könnte.« Ich schaute ihn an, dann lachte ich. Ihm war anscheinend nicht bewusst, das er in diesem Moment, in dem er mich ehrlich und ganz ohne den Gedanken eines Vorteile gegenüber seiner Brüder vor ihnen zu bewahren versuchte, meine Entscheidung getroffen hatte.

Als die Sonne aufging, begann das Leben im Palast Gottes aufzublühen. Ein Engel hatte mir eine beige, enge Hose aus einem Stoff, den ich nicht kannte und ein enges, weißes Oberteil wie das, dass Gabriel letzte Nacht getragen hatte, gebracht und mich informiert, das ich mich anziehen und dann in einen kleinen Raum neben dem Thronsaal gehen sollte. Ich zog mich also an und wollte gerade die Tür öffnen, als mir ein paar beiger Lederschuhe auffiel, das vor meiner Tür stand. Das Leder war weich und reichte nur bis unter meine Knöchel und die Sohle war leicht und biegsam. Ich zog Also die Schuhe an und machte mich auf den Weg zum Thronsaal. Als ich angekommen war, sah ich in einem Nebengang in einer Niesche eine Tür. Ich ging zu ihr, Stelle mich in davor und klopfte.
Sie schien sich wie von allein zu öffnen. Innen lag eine Art Arbeitszimmer. Alle Möbel und Oberflächen waren weiß, so wie die Böden, die Wände und die Decke. Nur die Bücher, die in den Regalen standen hatten die unterschiedlichsten Farben. Auf einem großen, Bequem aussehenden Sessel in einer Ecke des Raumes saß ein Mann. Er schien im Mittleren Alter zu sein, Doch genau sagen konnte ich es nicht. Auch war es schwer ihn zu beschreiben, Da seinen Ganzen Körper ein goldenes Licht umgab. Gott fing an zu sprechen »Pandora, setz dich doch zu mir.« Ich tat wie mir geheißen würde und setzte mich ihm gegenüber auf einen der weißen Sessel. »Wahrscheinlich weißt du schon warum du hier bist, Mein Sohn Gabriel hat dir ja sicher schon alles erzählt heute früh.« »Woher...« fing ich gerade an, Doch Gott unterbrach mich. »Pandora, ich bin allwissend. Daran solltest du dich möglicherweise gewöhnen solange du im himmlischen reich bist.« ich nickte, dann lächelte er Mich an. »Müssen wir das ganze mit den Aufgaben und Eigenschaften der Söhne und so weiter noch einmal durchkauen?« ich schaute ihn lächelnd, jedoch fragend an »Na ihr Menschen lernt doch ein ganzes Leben lang über sie.« »Richtig. Das wäre wahrscheinlich etwas überflüssig.« antwortete ich. »Nun gut, nun zum wichtigen. In welches Reich, zu welchem meiner Söhne willst du als erstes Leben?« Ich überlegte kurz, wobei einen Moment Stille herrschte. Gott schütze mich dabei gespannt an »Gabriel.« sagte ich da kurz entschlossen.

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