Anbruch der Nacht

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Es ist schon dunkel als er die Tür zum Mehrfamilienhaus öffnet und langsam vier Stockwerke durch das Treppenhaus hoch stapft. Er schließt die Wohnungstür auf, hängt seinen Mantel an die kunstvoll verzierte Holz Garderobe und schlich glücklich Richtung Wohnzimmer. Es brennt nirgends Licht, nur der Fernseher ist eingeschaltet aber er ist stumm geschaltet. Der etwas schmächtige schwarz Haarige Junge stellte seine Umhängetasche neben das kleine graue Sofa und schaut fassungslos zum angrenzenden Schlafzimmer. Eine in einem langen und rissigen Mantel gehüllte Gestalt mit großer Kapuze hat seinen grotesk aussehenden violetten schuppigen linken Arm durch den Bauch des Freundes des Jungen gebohrt und das mit so einer kraft das sich die blutige Kralle in die Betonwand dahinter bohrt. Ihm bleibt die Luft weg und sein Blick kann sich nicht von der Szenerie lösen. Erstarrt durch den Schock, nicht in der Lage sich zu bewegen, steht er noch neben dem Sofa während der Kopf der Gestalt sich in seine Richtung dreht. In der Dunkelheit kann man kein Gesicht erkennen nur sein linkes Auge sticht mit seinem violetten Glühen, das vermutlich selbst in der tiefsten Nacht die Dunkelheit durchbricht, hervor. Es ist vergleichbar mit dem einer Katze nur größer. Im schein des stummen Fernsehers zieht es seinen Arm aus den toten Körper und geht langsam auf ihn zu. Dabei erkennt er das der rechte Arm normal zu sein scheint. Verwundert über sich selbst das er sich in einem solchen Moment auf so etwas konzentrieren kann rennt er zur Tür als das Widernatürliche etwas mit seinem linken Arm ausholt. Es verbleiben nur riesige Kratzspuren in der Wand wo er eben noch stand. Er reißt die Tür hektisch auf und rast das Treppenhaus hinunter während dieses Beast einfach runter springt und problemlos zur selben Zeit im Erdgeschoss landet wie der Junge. Panisch stößt er die Türen auf und rennt mit Todesangst geradewegs durch den Park. Bei dem Versuch zu entkommen schaut er immer wieder nach hinten um zu sehen wie weit das Ungetüm hinter ihm ist nur um dann zu versuchen schneller zu rennen. Um den weg herum sind Bäume angepflanzt wie in einer Allee und in den Büschen fällt es auf das dort mühelos vereinzelt blutbeschmierte Körper versteckt wurden. Langsam bekommt man der verzweifelte Junge das Gefühl von einem Alptraum, wie als wäre es so etwas wie ein Schlachtfest. Aus der Ferne ist eine Person zu sehen die auf ihn zu kommt aber auf ihr Handy starrt. Erschrocken von einem Geräusch über ihm schaut er über sich und versucht noch schneller zu rennen denn sein Verfolger springt nun zwischen den Bäumen hin und her aber merkwürdigerweise mit dem blick nach vorn. Er wird weißer als er ohnehin schon ist denn in diesem Moment begriff er das sein Jäger grade nicht hinter ihm her ist sondern hinter dem Passanten. Er schreit dem Mann entgegen er solle weg laufen soweit er kann. Der Mann guckt verwundert in seine Richtung und fragt verwirrt warum er dies tun sollte. Er schreit weiter bis er fast vor dem Mann stand. Der etwas verunsicherte Passant führt gerade ein Videotelefonat mit einer Frau als der Verfolger aus dem nichts hinter den Mann auftaucht und ihn ohne zu zögern mit seiner Kralle durchbohrt. Mit einer Bewegung wirft die Gestalt den Blut durchtränkten Mann zur Seite und sein Handy fällt auf den Rasen gestützt von einem Stein so das die Frau vom dem Videotelefonat Geschockt durch die Kamera alles mit ansehen kann. Der Junge fällt vor schreck nach hinten weg. Es geht auf ihn zu, das Auge scheint intensiver zu glühen und packt mit beiden "Händen" seinen Hals, und würgt ihn scheinbar mit Genuss und fängt an grausam in einem Rhythmus zu Lachen als würde es ein makaberes Lied Singen. Er starb nicht daran das er keine Luft mehr bekam sondern an diversen Brüchen und Rissen. Es ließ den Leichnam fallen, riss 'sein Shirt auf, zog seine Kette vom Hals und zertrümmerte sie neben der Leiche und verschwand in den Schatten. Die Frau die noch immer im Videotelefonat ist bleibt geschockt und leichenblass zurück.

Die letzte NachtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt