Schneewittchen

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Die erste Kurzgeschichte. Geschrieben mitten in der Nacht an einem Samstag an dem ich alleine in meinem Zimmer saß und mich einfach scheiße gefühlt habe. Könnten vielleicht ein paar Fehler sein, ich hab es noch nicht bearbeitet.
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Die Lippen rot, die Haut blass und das Haar schwarz. Das moderne Schneewittchen, aber ohne Prinz der sie zurück ins Leben brachte.

So etwas passierte nur im Märchen und das hier war kein Märchen, nein. Das hier war das wahre Leben. Ungerecht und kalt.

Camila starrte ihr Spiegelbild nun schon seit einer gefühlten Ewigkeit an.

Ihre Freunde warteten bestimmt schon, oder sagte sie sich das zumindest. Tief in ihrem inneren wusste sie das ihr Verschwinden wahrscheinlich noch nicht einmal jemand bemerkt hatte.

Sie hatte ihrer besten Freundin gesagt sie würde kurz auf die Toilette gehen.

Eine Lüge. Sie wollte einfach für einen Moment der lauten Musik und den vielen Menschen entfliehen die alle tanzten, lachten... ihr Leben lebten.

Noch nie hatte sie sich so alleine gefühlt wie in diesem Moment.

Ihre Freundin konnte keinen Schritt gehen ohne angesprochen zu werden. Kein Wunder, sie war wunderschön. Langes blondes Haar, volle Lippen, sonnengeküsste Haut, während Camila wie ein Geist neben ihr herschwebte. Sie sah alles, sie sah keiner.

Sie sah das Mädchen das eng mit ihrem Freund tanzte, die Gruppe junger Männer die lachend Kurze tranken oder die zwei Freundinnen die glücklich aufschrien als ihr lieblings Lied gespielt wurde. Camila sah alles. Und umso mehr sie sah, umso mehr wurde ihr bewusst wie allein sie war.

Sie hatte niemanden mit dem sie eng tanzen oder ihr lieblings Lied singen konnte. Sie war niemands erste Wahl, niemands Priorität. Das traurige war das sie dies verstand. Sie erwartete nicht das sich jemand für sie interessierte, das wollte sie niemandem zumuten.

Sie war verdorben. Allein bei dem Gedanken jemanden mit ihren Problemen zu belasten fühlte sie sich schlecht.

Camila lächelte leicht. Es war so typisch von ihr sich gerade jetzt schlecht zu fühlen. Sie musste sich zusammen reißen. Den anderen nicht die Nacht verderben.

Vielleicht sollte sie einfach gehen. Leise und heimlich verschwinden. Ja, das war die beste Idee. Sie atmete tief ein und warf einen letzten Blick in den Spiegel.

Wieso fühlst du dich eigentlich noch schlecht? Warum trifft dich das alles noch so? Es ist doch nichts neues. Langsam solltest du dich daran gewöhnt haben das du nicht wichtig bist.

Aber das konnte sie einfach nicht. Egal wie sehr sie es auch versuchte, an den Schmerz konnte sie sich nicht gewöhnen. Es traf sie jedes mal genauso schlimm wie zuvor.

Sie konnte es besser verstecken, sie weinte nicht mehr. Sie hatte seit einer Ewigkeit nicht mehr geweint, dazu fehlte ihr die Kraft. Aber trotz dessen war der Schmerz der gleiche.

Camila seufzte und strich ihr Haar hinters Ohr ehe sie zurück zu den anderen lief. Sie wollte sich wenigstens verabschieden. Nicht das es die anderen interessierte, doch müssten sie sich dann keine Sorgen machen das es ihre Schuld war falls Camila etwas passierte.

Sie suchte nach dem perfekten Gesicht ihrer Freundin und fand es an der Theke, neben einem jungen Mann. Es war offensichtlich das ihm gefiel was er vor sich sah.

Wie es sich wohl anfühlen musste wenn andere an einem interessiert waren. Camila würde es nie erfahren, und das war ok so.

Zögerlich lief sie auf ihre Freundin zu, sie wollte die beiden nicht stören und hatte jetzt schon angst davor ihren Moment zu unterbrechen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Jan 28, 2019 ⏰

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