Blick in die Ferne

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Wenn man den Wald verlässt sieht man auf eine schroffe Klippe. Dahinter erstreckt sich eine weite kahle Ebene die nur aus einer  steinigen flachen Landschaft besteht. Nichts wächst dort, keine Tiere sind zu sehen, keine Pflanzen. Das einzige was diese Einöde unterbricht ist ein kleiner schimmernder Bach der sich glitzernd durch das Tal windet. Er entspringt einer Quelle mit unbekanntem Zulauf welche sich direkt unter der Klippe befindet und zieht sich durch das ganze von hieraus zu erblickende Tal bis sich sein funkeln irgendwann in der Ferne verliert. Ganz weit hinten am Horizont kann man die Silhouette eines gewaltigen Berges erkennen. Hinter mit erstreckt sich ein tiefer, dunkler Wald. Der Fernost-Forest. Jeder Windstoß der den Wald verlässt trägt die Geräusche dieses fast verruchten Ortes an mein Ohr. Tausende Insekten sind zu vernehmen, unzählige dunkle schattenhafte Wesen huschen durch das Unterholz. Auf den Bäumen winden sich armdicke Schlangen, stetig auf der Suche nach Ratten und anderen Nagern. Dieser Ort ist alles andere als einladend und doch verbringe ich gerne meine Zeit damit den Wald und seine dunklen Geheimnisse zu erforschen. Viele Stunden verbrachte ich schon dort entgegen den Anweisungen meiner Eltern, die wie alle anderen Einwohner des Dorfes in dem ich mein ganzes Leben verbracht habe, diesen Wald als sehr gefährlich ansahen. Dieser Wald war so verrucht das wenn kleine Kinder nicht hören wollten, ihre Mütter ihnen erzählten das wenn sie nicht aufpassen ein grauenvolles Monster aus dem Wald kommen, und sie bei lebendigem Leibe verschlingen würde. Aber im Grunde war es wie mit allen anderen Tieren und Kreaturen auch. Wenn man weiß wir man sich ihnen gegenüber zu verhalten hat braucht keine Angst zu haben. Ich genoss die Aussicht und überlegte was sich wohl  dort hinten am Horizont befindet. Ich spürte das feste, glatte Holz meines Bogens in der Hand. Er war Erbstück meines Vaters. Ein wunderschöner,mit feinen Schnitzereien verzierter Bogen aus dem Holz eines Seelenbaumes. Kühl lag er in meiner Hand leicht streifte seine gepannte Sehne meine Haut. Der Wind aus dem Wald fuhr durch mein langes, offenes Haar und streifte sanft aber kühl meine Haut.
Ich saß dort eine Weile und betrachtete die Landschaft bis ich bemerkte wie der Himmel sich langsam Lila färbte und beschloss den Heimweg anzutreten.

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⏰ Letzte Aktualisierung: May 03, 2017 ⏰

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