„Ich geh mal eben duschen, wenn wir heute Abend noch irgendwo was Essen gehen wollen", sagte ich nach einer Weile und gab Ben einen Kuss auf die Stirn, ehe ich mir frische Sachen aus dem Schlafzimmer holte und im Bad verschwand. Gerade als ich das Wasser aufgedreht hatte und unter die Dusche steigen wollte, hörte ich mein Handy klingeln. „Kannst du bitte rangehen? Ich steh schon halb in der Dusche", rief ich laut und hörte, wie Ben in den Flur lief, um mein Handy zu suchen. „Hallo? Nein, Milena ist gerade unter der Dusche, wer ist denn da?", hörte ich ihn fragen und ging leise zur Badezimmertür, um zu lauschen. „Was willst du von ihr? Hallo?" Ich hörte, wie Ben das Handy wieder auf die Kommode im Flur legte und rannte schnell unter die Dusche. Wider Erwarten kam Ben nicht rein, ich machte mich also fertig, zog mich an und ging zurück zu Ben ins Wohnzimmer. Er sah mich nicht an, als ich mich wieder neben ihn fallen ließ, sondern tippte auf seinem Handy rum. „Wer hat denn angerufen?", hakte ich nach, doch Ben schnaubte nur und schüttelte den Kopf. „Gut, ich kann auch selbst nachschauen gehen!", ich stand auf und ging Richtung Flur. „Kannst du nicht, unterdrückte Nummer. Aber es war Kolja", gab er knapp zurück, ohne von seinem Handy aufzusehen. „Oh... was wollte er denn?", fragte ich leise und setzte mich wieder zu Ben. „Keine Ahnung, er hat aufgelegt, als ich ihn gefragt hab, was er von dir will. Ich dachte, ihr habt keinen Kontakt mehr?", jetzt sah er mich direkt an, wodurch mir klar wurde, dass er sauer war. Ich biss mir auf die Lippe und schaute zu Boden.
- Zeitsprung, 2 Wochen in die Vergangenheit -
Isi hatte mich zu dieser blöden Party im Studentenwohnheim mitgeschleppt. Was auch immer ich hier wollte, noch nie hatte ich mich so unwohl gefühlt, wie hier. Jeder schien jeden zu kennen, alle lachten, hatten Spaß. Nur ich stand etwas abseits, mit meinem Bier, studentengerecht in einem Plastikbecher , in der Hand. Isi hatte im Oktober angefangen Medienwissenschaften zu studieren und meinte, es wäre super, wenn ich auch mal unter Leute kommen würde. Ja, total super hier. Ich zog mein Handy aus der Tasche, doch auch da gab es keine Rettung für mich. Plötzlich kam jemand auf mich zu, der mir verdammt bekannt vor kam. „Milena?", sagte er zu mir, „quatsch, was machst du denn hier?" - „Kolja? Das gleiche kann ich dich fragen! Schön dich zu sehen!", ich zog ihn fest an mich und er streichelte über meinen Rücken. „Ich bin mit einem Kumpel von damals hier, er wollte seine alten Studienfreunde mal wieder sehen und die Semestereröffnungsparty ist dafür wohl der ideale Ort. Blöd nur, wenn man selbst nie studiert hat und hier keine Menschenseele kennt..." Ich nickte, „geht mir ganz genauso!" Wir unterhielten uns eine Weile und fanden schließlich eine etwas ruhigere Ecke, wo wir uns auf ein altes durchgesessenes IKEA-Sofa fallen ließen. „Bei der Musik wird man ja wahnsinnig. Diese Lautstärke, wie soll man sich denn da unterhalten?", fragte ich und sah Kolja an. Er grinste. „Nun haben wir ja unsere Ruhe...", flüsterte er und legte seinen Arm um mich. „Blöd, dass wir uns immer nur so sporadisch sehen... es war doch immer ganz nett, wenn wir uns getroffen haben, oder nicht?", fragte er nach einer Weile des Schweigens. Ich nippte an meinem Bier und nickte. Ich rutschte ein Stück näher zu ihm und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. „Ich mag dein Parfum", meinte ich irgendwann. Was war das denn jetzt für eine blöde Aussage? Er lachte. „Danke, ist noch genau das gleiche wie damals..." - „Vermutlich mag ich es deswegen, weil es mich an uns erinnert..." Ich dachte kurz an unsere gemeinsame Zeit, ehe Kolja mich aus den Gedanken riss. „Milena?", fragte er und ich hob meinen Kopf von seiner Schulter. „Hm?" - „Ich würde gern etwas ausprobieren...", er legte seine Hand auf meine Wange und küsste mich. Ganz sanft und vorsichtig, meine Reaktion abwartend. Doch ich wollte diesen Kuss, ich wollte ihn. Mein Atem beschleunigte sich augenblicklich, als er seine Hand über meinen Oberschenkel streifen ließ. „Dir gefällt das also immer noch", hauchte er und verteilte sanfte Küsse an meinem Hals und meinem Schlüsselbein. „Was ist, wenn uns jemand sieht?", fragte ich, schon jetzt völlig außer Atem. „Wir müssen eben ruhig sein...", er zwinkerte mir zu, stand auf und zog mich hoch. Wieder trafen seine Lippen auf meine. Er zog mir mein Shirt aus und streifte meinen BH zur Seite, ehe seine Hände meine Brüste berührten. Schließlich machte er sich an meiner Hose zu schaffen, welche ich mir wenig später abstreifte. Immer wieder blickte ich mich um, aber da war niemand, nur der Bass der Musik war zu hören und unser beschleunigter Atem. Plötzlich berührte er meine empfindlichste Stelle und mir entfuhr ein Stöhnen. „Psst", mahnte er mich und küsste mich erneut. „Dreh dich um", befahl er mir und ohne drüber nachzudenken tat ich es. Er drückte mich nach vorne, über einen Tisch und verteilte sanfte Küsse über meinem Rücken. Schließlich hörte ich, wie er seinen Gürtel und seine Hose öffnete. Dann griff er mit einer Hand in meine Haare und mit der anderen meine Hüfte...