Toni Pov
Nachdenklich starrte ich aus meinem Fenster, typische Großstadt was ich erblicken konnte. Menschen die eilig von da nach dort laufen, um eine bestimmte Aufgabe zu erledigen. Zich Autos die entweder anhielten, oder weiter fuhren. Schwarz, grau, gelb, rot, blau all die Farben und noch viel mehr konnte man erkennen. Alles was da unten passiert, scheint für mich vielleicht unwichtig, doch für die Menschen kann es ein wichtiges Ereignis sein. Der Geburtstag, Möbel kaufen für die neue Wohnung, die SMS erhalten die dir sagt, dass dein Partner Schluss gemacht hat und noch so vieles mehr. Seufzend stützte ich mein Kinn auf meiner Hand. Da draußen, irgendwo auf der weiten Welt, war auch er, Nia. Wer Nia ist? Nun ja, ich bezeichne ihn gerne als Bruder, doch er ist nicht mein leiblicher Bruder. Ich weiß nicht genau, was da zwischen uns ist, bzw war. Es ist ein sehr starkes Band der Freundschaft, wie gesagt ich würde ihn meinen Bruder nennen. Immer wenn jemand von uns ein Problem hatte, war der Andere direkt zur Stelle. Es war echt etwas Besonderes zwischen uns. Ob es je darüber hinaus ging? Ich weiß es nicht. Ich war schon immer hetero! Wieso sollte ich durch ihn aufeinmal meine Meinung ändern? Verzweifelt raufte ich mir durch die Harre, schon wieder gingen meine Gedanken nur um ihn! Doch er war weg, wieso seh ich das nicht ein! Tränen der Verzweiflung rannen über meine Wangen und schluchzend umklammerte ich meine Knie. Schon ein Jahr, ein ganzes Jahr war er schon weg! Eines Tages war er einfach verschwunden, pufff weg, als wäre er nie da gewesen... Weder Vik, ich oder all seine anderen Freunde wussten wo er hin ist, niemandem hatte er was erzählt. Und jetzt warte ich, warte bis die Tür aufgeht und die vertraute liebliche Stimme :"Toni ich bin wieder da!" , ruft. Dies wird wohl für immer ein Traum sein...
Die Tränen verstummten irgendwann und ich starte wieder aus meinen Fenster. Ich werde auf ihn warten, ganz egal wie lange es dauern wird, ich werde auf ihn warten! Wieder starte ich nach draußen, was soll ich sonst machen? Seitdem er weg ist hab ich alle Lust verloren...mein Sinn bestand daraus auf ihn zu warten, bis er wieder da ist und mich in seine Arme nimmt und mir alles wird gut Toni ins Ohr flüstert. "Ding Dong" , ertönte es. Wer kam mich denn jetzt noch besuchen? Schnell lief ich zu Tür und öffnete sie ein Stück."Hier ihr Sushi, das macht dann 7,50 € bitte" ,die gestellte Stimme von dem Lieferanten war zuhören. Stimmt mein Sushi! Schnell kramte ich meinen Geldbeutel aus der Tasche und gab dem Jungen das Geld. "Schönen Abend ihnen noch", verabschiedete er sich von mir und sprintete die Treppen hinunter. "Gleichfalls", murmelte ich noch Geistes abwesend, während ich Tür hinter mir zuzog. Ich ließ mich auf meine Couch fallen und aß mein Sushi, jeden Tag das Gleiche. Gähnend stand ich auf und trottete ins Bad. Mittlerweile war es schon 2 Uhr und ich ziemlich müde. Nachdem ich also meine tägliche Routine im Badezimmer beendet hatte, ging ich direkt ins Schlafzimmer. Schnell noch Hose und Hoodie ausziehen und schon lag ich in meinem noch kalten Bett, was aber in den nächsten Minuten warm wurde. Mein Blick ging starr an die Decke und schon wieder hingen meine Gedanken bei Nia. Sein süßes Lächeln, seine niedliche Art, sein herzerfülltes Lachen, schon bei diesen Gedanken wurde mir warm. Mit dem letzten Gedanken bei Nia schlief ich traurig, aber auch lächelnd zugleich ein.
"Toni, hey Toni wach auf", flüsterte mir eine liebliche Stimme ins Ohr. Ein warmer Schauer lief mir über den Rücken und leise erwiderte ich :" Nur noch 5 Minuten Nia" ,und kuschelte mich tiefer in die Decke. Warte...Was? Nia! Ruckartig setzte ich mich auf und da stand er tatsächlich, gestochen scharf. Ich ließ meinen Blick über ihn schweifen, alles war wie früher, immer noch diese funkelden blauen Augen in denen ich mich so oft schon verloren hatte, dieses niedliche Lächeln, nur seine Harre waren nicht mehr rosa sondern blau, aber auch das machte ihn wunderschön. "Nia!Wo warst du?" ,schrie ich ihn schon fast an. Er war wirklich wieder da, ich konnte es noch gar nicht fassen! Er stand wirklich vor mir, nach all der Zeit! Es war unglaublich! "Ich war die ganze Zeit hier Toni, immer bei dir." ,antwortete er mit ruhiger Stimme und kam mir immer näher. "Aber,aber d-du warst doch..." ,meine Stimme zitterte leicht bei diesem Satz. Ich war glänzlich verwirrt. Er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippe, um mir zu deuten, still zu sein. Langsam kam sein Gesicht immer näher und ich spürte seine Wärme. Seine Augen hatten wieder diesen gewissen Glanz und schon verlor ich mich in ihnen. Aufeinmal legte er seine Hand in meinen Nacken und wir waren kurz davor uns zu küssen, nur noch Millimeter fehlten....
Plötzlich schlug ich die Augen auf, mein Atem ging schnell und Schweiß floss von meiner Stirn. Verwirt schaute ich mich um, Nia...? Ich saß aufrecht in meinen Bett in meinen Zimmer, ohne Nia...Nia... War das alles..? War das alles nur ein Traum, eine Illusion meines Unterbewusstseins? War das möglich? Enttäuscht rannen mir Tränen die Wangen hinunter, das kann nicht sein! Er war so echt, so real! Verzweifelt zog ich meine Knie an, während mir immer wieder Schluchzer entwichen. Es wär auch zu schön gewesen! Ich rollte mich zu einer Kugel zusammen und dachte noch lange nach. Über ihn, über die Zukunft, einfach über alles. Vielleicht muss ich einfach warten, irgendwann wird er kommen und mir ins Ohr flüstern :"Tonia ist real Toni, für immer!" ,und darauf werde ich warten, auch wenn es eine Ewigkeit dauern wird!
'Sometimes you have to wait for your luck.'