Am nächsten Morgen werde ich durch die ersten Sonnenstrahlen, die mein Zimmer hell beleuchten, geweckt. Ich schiele nach unten, denn auf meinem Bauch liegt Lou und schläft friedlich.
Wenig später sitze ich im Aufenthaltsraum und frühstücke mit den Anderen. Auch Marvin, Robin und Léan sind anwesend. Die drei tauschen ab und zu ein paar Blicke aus, jedoch sind sie die meiste Zeit auf mich fixiert, was mir wiederum sehr unangenehm ist.
Nach dem Frühstück fahre ich zu Bekir.
„Wäre es für dich okay, wenn ich sie bei dir lasse?"
Ich strecke ihm Lou entgegen, die ihn mit einem verzaubernden Lächeln anguckt.
„Klar, ähm... wo willst du denn hin?"
„Ich möchte nur mal kurz an die frische Luft."
Ich lege Lou in Bekirs Arme und drehe mich weg, um zum Fahrstuhl zu fahren.
Es vergeht eine ganze Weile und ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, wie lange ich mich schon hier unten aufhalte. Ich fahre durch die ganze Gartenanlage, bleibe immer wieder stehen und denke an... Ja, an was denke ich eigentlich? Momentan ist mein Kopf leer und ich kann kaum einen Gedanken fassen. Ich stehe gerade mitten auf einer Wiese, umgeben von mehreren Obstbäumen und Sträuchern.
Plötzlich werde ich von hinten umarmt und mit einem Ruck aus dem Rollstuhl gezogen. Ich realisiere noch nicht mal richtig, was hier gerade passiert, als sich die Person mit mir auf den Boden setzt und sich mit mir zusammen an einen Baum lehnt.
Langsam drehe ich mich um und erblicke Léans Gesicht. Er grinst mir unschuldig entgegen.
„Keine Angst! Ich tue dir nichts, versprochen! Anders kommt man nicht an dich heran, weil du immer von Yusuf, Adrian oder einen der anderen Jungs umgeben bist."
Genervt seufze ich auf.
„Kann man nicht einmal seine Ruhe haben?"
„Nein, tut mir Leid..." Er grinst mir frech entgegen.
„Ach, hier bist du! Ich habe dich schon überall gesucht." Yusuf guckt von mir zu Léan und wieder zurück.
„Kann man nicht einmal seine Ruhe haben?" Dieser Satz kommt diesmal von Léan und nicht von mir.
„Tut mir Leid aber es gibt Mittagessen und ich dachte, dass ihr vielleicht auch etwas essen wollt, bevor alles aufgegessen ist..."
Léan grinst mich an, dann schaut er hoch zu Yusuf.
„Schon okay, wir kommen gleich hinterher."
Yusuf, der immer noch recht verwirrt zwischen uns hin und her guckt, nickt und dreht sich um.
„Warte Yusuf! Kannst du mich vielleicht zum Haus zurückbringen?"
Yusuf bleibt ruckartig stehen und dreht sich zu mir.
„Ja, kann ich machen."
Im nächsten Moment zieht er hinter einem Baum meinen Rollstuhl hervor und zwinkert mir zu. Anscheinend weiß er ganz genau, was hier gerade abgeht und dass ich nicht freiwillig hier bei Léan sitze.
Etwas später sitzen wir alle beim Mittagessen. Während die Meisten still vor sich hinstarren, tauschen Marvin, Robin und Léan mal wieder böse Blicke aus. Ich seufze und lehne mich genervt zurück, da ich fertig bin mit essen.
„Marvin, kann ich nach dem Essen mal mit dir sprechen?" Ich gucke ihn fragend und zugleich auch sehr ernst an.
Marvin weicht meinem Blick aus und schüttelt nur stumm mit dem Kopf.
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Mein neues Leben mit einem fremden Mann - #Wattbooks2017 #WPOlymphics
Fiksi RemajaJulie ist fünfzehn Jahre alt und lebt bei ihrem wohlhabenden Vater, der allerdings keinerlei Gefühle für sie übrig hat. Eines Tages beauftragt er eine Firma um sein Grundstück erneuern zu lassen. Julie fällt auf, dass sie von einem Bauarbeiter ständ...