Kapitel 55

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Seine Lippen lagen nun auf meinen. Dieses Gefühl, diese Nähe. Perfekt. Aber was ist mit Mario? Ich betrüge ihn gerade mit meinem BESTEN FREUND. Aber er hatte mich auch betrogen. Ich mache jetzt einfach das Gleiche wie er.
Doch plötzlich bekam ich ein schlechtes Gewissen. Auch wenn Mario mich auch betrogen hatte. Ich stoppte und sah Roman an. „Ich weiß nicht ob es das Richtige ist“, sagte ich und stand auf und verließ Kopfhängend sein Zimmer. Die ganze Nacht dachte ich an den Kuss und ich konnte kaum schlafen.
Am nächsten Morgen:

Mario spürte, dass etwas nicht stimmte. Er fragte mich mehrmals, ob ich mit ihm reden wolle, doch ich sagte immer nur: „Passt schon, alles gut Schatz“, und gab ihm immer einen Kuss auf den Mund.
Irgendwann glaubte er mir. Es war nichts gut, rein gar nichts.
Ich stand gerade unter der Dusche und musste an letztens Abend denken. Roman hatte so einen Beschützer Instinkt, der mich total anmachte.
Nach dem ich mich fertig angezogen hatte, trafen wir uns alle unten in der Küche. Ich merkte Romans Blick auf mir. Ich ignorierte ihn aber einfach, ich konnte nicht anders. Was soll Mario denken?
Am Mittag chillten wir alle vor der Villa im Pool oder auf den Liegen. Plötzlich hörte ich ein Mädchen Marios Namen rufen. Ich schaute hoch. War wohl nur Einbildung, da ich kein Mädchen sah. Auf einmal stand Mario vor mir.

Er zog mich an der Hand um die Ecke der Villa. „Was ist mit dir los?!“, fragte er sauer. „Was soll mit mir sein?“, fragte ich normal nach. „Du bist total ruhig, sonst machst du immer Party und so. Du hast was! Ich komme mir sehr verarscht vor! Hast du daran mal gedacht, dass ich mir Sorgen mache?!“ – „Klar! Boar Mario…“, weiter konnte ich nicht reden, da wieder eine Mädchenstimme Mario rief. Jetzt sah ich sie, braungebrannt, hell blonde Haare. Es war Ann-Kathrin. „Was will DIE von DIR?!“, giftete ich ihn jetzt auch sauer an.

„Ich hab keinen Bock! Du verarschst mich doch nach Strich und Faden! Erst knutschst du mit MIR rum, und auf einmal ruft dich wieder Ann-Kathrin! Was soll die Scheiße?!“, ich war total sauer und wütend auf diesen Typen. Auf Ann-Kathrin nicht, ich mochte sie, daran bestand kein Zweifel. Aber, dass Mario mich wieder mit IHR hintergeht, fasste ich nicht.
Jetzt kam Ann-Kathrin zu Mario und küsste ihn auf seinen linken Mundwinkel. „DAS reicht“, sagte ich ernst und setzte fort: „Ich will ´ne Beziehungspause mit dir! Wenn dir noch was an mir liegt, melde dich.“ Und so ging ich wieder zu den anderen.
Ich ging wieder zum Pool und setzte mich zu Neven und Marcel. Die beiden waren total schockiert, da ich total verheult war. Sie fragten nach und ich konnte nicht anders und erzählte ihnen alles. Sie hörten interessiert zu. Ich erzählte alles von Anfang bis Ende. Selbst das mit Roman erzählte ich ihnen. Es kam gerade alles raus. Wie Wortkotze.

Nachdem ich ihnen alles erzählt hatte, nahm mich Marcel in den Arm. Ich heulte ihm seinen Oberkörper voll. „Ich dachte die zwei Wochen wären schön. Kein Stress, nur Party und Liebe und so“, heulte ich wieder und hörte Roman, wie er aus dem Pool stieg. Ich hatte sofort dieses Bild vor Augen, von letztem Abend. Ich merkte Romans Blick auf mir und musste jetzt stärker heulen. Ich setzte mich jetzt wieder normal hin und ging hoch in mein Zimmer, ohne zu wissen, dass Roman mir folgte.
Ich rannte ins Badezimmer und schminkte mich ab, und wieder neu. Als ich mein Gesicht mit kaltem Wasser abwusch, hörte ich jemanden in der Tür stehen. Ich schaute ganz langsam dort hin und sah Roman dort stehen.
Ich schluckte stark und trocknete mein Gesicht ab. „Was willst du?“, fragte ich noch leicht weinend. Er nahm meine Hände und drückte mich mit dem Handrücken gegen die Wand. Sein Körper war ganz nah an meinem und ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich schaute nicht in seine Augen. Ich schaute zur anderen Seite und kniff meine Augen zu. Er fing an meinen Hals zu küssen. „Hör auf… BITTE!“, sagte ich lauter und merkte jetzt, dass Mario im Türrahmen stand.
Mario sah nicht gerade lieb aus. Er hatte seine Hände zu Fäusten geballt und ging auf Roman los. Er riss ihn von mir weg und schubste ihn mit seinem Fuß hart gegen die Wand. „Lass mein Mädchen gefälligst in Ruhe!“, schrie er ihn sauer an. Ich konnte nichts sagen, ich schaute nur mit Tränen in den Augen zu Roman, der jetzt wieder auf den Beinen stand und mich enttäuscht anschaute. Er verließ schnell den Raum und schloss sich in seinem Zimmer ein.

„Mario! Spinnst du jetzt völlig?! Ich weiß, dass du es lieb meinst, aber ich hätte es auch selber gekonnt!“, sagte ich sauer und lauter und lief zu Roman. Ich klopfte an seine Zimmertür. „Verschwinde!“, schrie er wütend mit dem Wissen, dass ich vor seiner Tür stand.
Ich lief langsam wieder ins Bad und schminkte mich nach und ging zu den Jungs raus zu dem Pool. Mario lag ruhig auf der Liege und ignorierte mich. Natürlich war die Liege neben Mario nur noch frei und dort musste ich mich jetzt halt hinlegen… „Kann ich mich neben dich legen, oder fährst du mich dann wieder so doof an?“, fragte ich Mario zickig. „Mädchen! Was hast du jetzt auf einmal gegen mich?!“, fragte mich Mario sauer. Ich sagte nichts mehr und legte mich einfach auf die Liege und sonnte mich.
Am Abend spielten wir wieder Flaschendrehen. Jürgen war wieder dabei und machte richtige Stimmung. Er war schon richtig wie ein Vater für mich, finde ich.
Roman war heute ausnahmsweise dabei, aber hatte sich weiter von mir weg gesetzt. Die Flasche wurde gedreht und zeigte auf Neven. „Ich nehme… Hm… Pflicht“, sagte er grinsend. Lena, die gedreht hatte las vor: „Erzähle uns allen das größte Geheimnis, was du je von einem Kumpel gehört hast“, sagte sie. Er schluckte. Was war denn mit Neven los? „Kann ich nicht“, sagte er entschlossen und ernst. „Wieso? Du hast Pflicht genommen. Du MUSST es sagen“, lachte Lena. „Das ist aber ein GEHEIMNIS. Das kann ich nicht sagen, es handelt von jemandem hier in der Runde.“ Die Jungs schauten sich alle um.

„Ok, wir lassen es…“, sagte Lena und Neven drehte die Flasche. „Mitch!“, lachte er. „Ehm… Wahrheit“, sagte er gelassen. „Hast du schon mal einen Popel gegessen?“, lachte Neven und schaute ihn an. „NEIN! Hundertprozentig NEIN!“, lachte Mitch und drehte. Die Flasche zeigte nun auf mich. Ich schluckte und schaute zu Roman.
Jürgen schaute erst zu Roman und dann wieder zu mir. Er ist halt zu schlau für diese Welt. Er wusste es anscheinend schon.
„Ich nehme Pflicht“, sagte ich grinsend. „Ohhhhw… Special-Karte“, lachte Mitch. „Du musst Wahrheit UND Pflicht nehmen“, lachte er. Die anderen Jungs waren gespannt und hörten genau zu. „Ok, erst Frage: Bist du gerade auf jemanden aus der Runde scharf?“, grinste Mitch. „Ja“, antwortete ich knapp und ernst. „Ohhh…“, lachten alle und kriegten sich nicht mehr ein. Außer Mario, Roman und Jürgen. „Und Pflicht: Jedem in der Runde einen Kuss auf den Mund geben“, grinste Mitch. „Ok?“, lachte ich und begann die Runde bei Lena. Apropos Lena, sie war wie meine Schwester geworden, ich mochte sie richtig gerne.

Jetzt Neven, Mitch, Marco, Nuri, Mo … Und so weiter. Bis ich bei Mario ankam. Er gab mir nur einen kurzen Kuss. Besser als gar nichts oder?
Jürgen küsste ich natürlich nur einmal auf die Wange und dann kam Kevin, Marcel, Sebastian und… Roman… Ich sah ihn an. Ernster Blick.
Ich blinzelte etwas traurig und küsste ihn nicht.
Um 2 Uhr morgens machten wir Schluss und legten uns alle ins Bett. Ich blieb so lange wach, bis alle am schlafen waren und ging dann ins Bad. Ich machte mir meine Haare, schminkte mich nochmal und zog mir einen grauen BH an und eine graue Boxershorts an. Muss ja passen.

Ich schlich leise rüber zu Romans Zimmer, kurz davor wurde ich aufgehalten…

Für Immer Zusammen - Borussia Dortmund FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt