Shawn Mendes im Hotel

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Vorwort:
Diese Geschichten sind nicht echt und sind auch nie so vorgefallen. Ich habe mir alles selbst ausgedacht und falls es Ähnlichkeiten mit anderen Geschichten oder Schicksalen gibt, so war das nicht meine Absicht.
Wenn es euch allerdings auch manchmal so ähnlich geht, lasst es mich doch gerne in den Kommentaren wissen, wäre echt interessant!
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Es sollte nicht "stolen moments", sondern "stolen gazes" heißen. Denn das passiert -zumindest mir- viel öfter.

Letzte Winterferien waren meine Familie und ich im Skiurlaub.
Das Hotel war fantastisch und dort war alles sehr fein. So hatte jede Familie jeden Tag den selben Tisch beim Abendessen, darauf bestanden die Kellner und ich fand es sehr angenehm. Übrigens hatte auch jeder Tisch immer den gleichen Kellner, aber das trägt an dieser Stelle nicht zum Thema bei.

Ich saß also jeden Abend am selben Platz, vorne an der Ecke, am Gang. Neben dem Gang war ein weiterer Tisch, wo auch jeden Abend die selbe Familie saß.

Und jetzt konnte es los gehen: schräg gegenüber von mir, auf der anderen Seite des Ganges saß nun ein Junge. Dieser Junge sah für mich auf dem ersten Blick -und auch nach allen anderen Blicken, es waren in der Tat sehr viele Blicke- exakt wie Shawn Mendes aus, nur eben etwas jünger. Das erste mal als ich ihn sah, war nicht am Essenstisch, sondern in der Lobby. Ich musste aufpassen, dass ich ihn nicht zu sehr anstarrte.

Die Überraschung war groß, als er dann plötzlich quasi mir gegenüber saß! Allerdings war es auch nicht nur positiv, einem sehr attraktiven und Shawn Mendes ähnlichen Jungen gegenüber zu sitzen. Wie sollte ich mich jemals auf mein Essen konzentrieren?! Ich musste ihn ständig anschauen, die Ähnlichkeit mit Shawn Mendes erneut feststellen. Hätte ich einen Zähler in meinem Kopf, der jeden Blick gezählt hätte, wie ein Schrittzähler jeden Schritt zählt, ich hätte sicherlich schon das Limit überschritten, wie oft man normalerweise jemanden anschaut, ohne dass es peinlich wird.

Immer diese scheinbar zufällig geworfenen Blicke, oder einen Blick durch den ganzen Raum rechts von mir schweifen lassen, statt nur ihn anzuschauen. Ich entwickelte regelrecht Taktiken, um nicht aufzufallen.

Manchmal habe ich auch Blicke von ihm erhascht, diese waren aber bei weitem nicht so peinlich wie die meinen.

Er hatte außerdem einen Bruder. Er sah nicht aus wie Shawn Mendes, trotzdem war er seinem Bruder ähnlich. Ich schätzte ihn ein Jahr älter als seinen Bruder. Von ihm bekam ich allerdings Blicke! Zwar immer noch nicht so viele wie von mir an "Shawn Mendes", aber trotzdem verdächtig viele.

Ich hätte ihn eher zurückstarren sollen, nicht seinen -wahrscheinlich- jüngeren Bruder. Er entsprach nämlich wohl eher meinem Alter, aber man weiß es nicht.
Wenn man so jung ist wie ich, machen zwei Jahre einen großen Unterschied. Vor allem wenn der Junge jünger ist. Aber sagt man nicht "age is just a number"? Nun, das passt wohl nicht in unser Gesellschaftsideal.

Ich malte mir oft aus, was ich ihm sagen würde wenn wir allein wären. Er war immerhin ein fremder, und Fremde sollte man nicht verschrecken, sonst ist es vorbei mit dem Kontakt den man sich aufbauen will. So überlegte ich mir viele, viele Sätze, die ich gesagt hätte. "Entschuldigung, das klingt jetzt vielleicht creepy, aber ich muss es die ganze Zeit denken. Weißt du eigentlich, dass du wie Shawn Mendes aussiehst?"
Er lacht darauf und ich frage ihn, ob ich ein Foto mit ihm machen kann. Natürlich darf ich das und dann habe ich ein Bild mit Shawn Mendes, meinem großen Idol.

Als nächstes reden wir sehr viel und treffen uns heimlich im Hotel, in versteckten Winkeln. Wir tauschen Nummern aus und bleiben im Kontakt, auch nach dem Urlaub. Er wohnt gar nicht so weit weg von mir, noch im selben Bundesland! Was ja nicht immer selbstverständlich ist, wenn man jemanden im Urlaub trifft. Jedenfalls treffen wir uns sogar noch nach dem Urlaub und verlieben uns, ich verliebe mich nur noch mehr, denn die schwere Schwärmerei für ihn hat bereits ein kurzer verstohlener Kuss von ihm in einem Hotelgang ausgelöst. Am Ende heiraten wir sogar und bekommen viele Kinder und haben ein großes Haus mit Garten.

Vorstellung versus RealitätWo Geschichten leben. Entdecke jetzt