Palle vergrub sein Gesicht in Rewis Schulter und schluchzte. Obwohl deren körperliche Nähe zueinander diese ganzen Probleme erst mit sich gebracht hatte, brauchte Palle die Zuneigung, die er die letzten Tage von Manu gewöhnt gewesen war nun von Rewi. Nicht weil er ihn liebte, sondern weil er der einzige war, der die ganze Wahrheit wusste. Nicht einmal Maudado wusste die ganze Wahrheit. Eine angenehm kühle Hand strich Palle tröstend über den Nacken. Dann spürte er Rewis Atem sehr nah an seiner Kopfhaut. "Es wird alles wieder gut, Paddy." flüsterte Rewi in Palles Haare und hauchte diesem einen sanften Kuss auf den Kopf. Daraufhin entfernte sich der gleichmäßige Atem wieder und Rewi nahm Palles Kopf in seine Hände, sodass Palle gezwungen war seinen Kopf anzuheben und Rewi anzusehen. "Sieh mich an." murmelte Rewi überflüssiger Weise. Palles nasse Augen suchten verzweifelt nach einem Zeichen in Rewis blauen Augen, während dieser dessen Kopf fest in den Händen hielt. Was immer Paluten auch suchte, er fand es nicht. War es Reue? Wünschte sich Palle, dass Rewi sich schämte, für das, was er angestellt hatte? Nein. Rewi trug keine Schuld an Manus Verschwinden. Rewi öffnete leicht den Mund und begann wieder zu sprechen, "Wenn ich gewusst hätte, dass das Manu-" Ein weiterer Heulkrampf durchfuhr Palles Körper. Schmerzhaft zuckte er zusammen und entriss seinen Kopf Rewis Griff, um ihn wieder in dessen Schulter zu vergraben. "Hör mir doch zu." sagte Rewi etwas lauter und legte seine eine Hand wieder auf Palles Hinterkopf, doch Paluten schlug sie von sich. "Reiß dich zusammen, Patrick. Lass nicht zu, was dieser...Arsch mit dir macht." Paluten drückte sich fester gegen Rewis Körper und begann dann plötzlich ohne Vorwarnung auf seinen Kumpel einzuschlagen. "Lass. Ihn. In. Ruhe!" schrie er in Rewis Hemd, welches sich immer weiter mit Palles salzigen Tränen nährte und unter Palles Schlägen litt. "Du hast nicht das Recht ihn so zu nennen!" Dann konnte er nicht mehr zuschlagen. Starke Hände hatten sich um seine Handgelenke gelegt und hielten sie ohne große Mühe fest, was Palle nur zu noch lauterem Schluchzen verleitete. Zögernd hob er seinen Kopf.
"Siehst du nicht, was er mit dir gemacht hat?"
"Ich liebe ihn."
"Du kennst ihn nicht."
"Ich liebe ihn einfach."
"Smurf hatte Recht." Seufzend ließ Rewi Palles bereits schmerzende Handgelenke los und richete seinen eiskalten, wütenden Blick auf die Tür von Palles Wohnzimmer. "Was ist mit Smurf? Was hat er gesagt?" Paluten schniefte und rieb sich vorsichtig seine Handgelenke. Tränen rannen ihm ununterbrochen über die geröteten Wangen. Rewi antwortete nicht und auf einmal wollte Paluten es überhaupt nicht mehr wissen. Er wollte nicht wissen was Freddie und Sebastian über ihn zu lästern hatten und er wollte auch nicht wissen was sie dazu verleitet hatte. Er wollte zu Manu. Rewi legte plötzlich seine Arme auf Palles Schultern ab und schloss mit einem langsamen Kopfschütteln das Thema ab. Dann lächelte Rewi vorsichtig. Palle wusste nicht Recht wie er darauf reagieren sollte und schenkte Rewi ebenfalls ein kleines, schüchternes und eher zwanghaft aufgelegtes Lächeln, wobei der Tränenfluss nicht zu stoppen schien. Irgendwie schätzte er es, wie sehr sich Rewi für ihn aufopferte. "Du kleine Schwuchtel." Palle sah Rewi mit großen Augen an und sein Lächeln erstarb. Sollte er darüber lachen? Rewi grinste breit und sah Palle erwartungsvoll an. "Sei ehrlich, hast du dich je in ein Mädchen verliebt? Ich meine so richtig verliebt?" Palle dachte nach. Er konnte nicht sagen, schon einmal eine Freundin gehabt zu haben, attraktiv fand er den weiblichen Körper allerdings schon immer. Es verwirrte ihn nun umso mehr, dass er sich nun von einem Mann angezogen fühlte. Palle zuckte kurz mit den Schultern, woraufhin Rewi ihn breiter grinsend musterte. "Ich weiß, dass du noch keine Freundin hattest." Sanft nahm er Palles Kinn zwischen die Finger, "Du bist ein gutaussehender, junger und noch dazu berühmter Mann. Eine Freundin zu finden, würde kein Problem für dich sein." Gebannt von Rewis starrem Blick, veharrte Palle in seiner momentanen Position und wagte es nicht einen Muskel zu regen. Rewis nächste Worte waren kaum mehr ein Flüstern, "Aber du willst keine Freundin. Du willst nur ihn." Palle erschauderte und Rewi hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen. Im ersten Moment durchschoss Palle ein Gefühl der Erleichterung und Lust, doch dann erinnerte er sich an die letzten Tage. Er erinnerte sich an Manu. Augenblicklich schossen seine Hände nach vorne und er stieß Rewi heftig von sich. "Nein." sagte er leise und spürte wie die Tränen wieder in seine Augen schossen. "Wir machen das nicht mehr." Rewi sah ihn sanft an.
"Du brauchst es."
"Nein."
"Ich kann dir helfen."
"Nein."
"Belüg dich nicht selbst." Palle schüttelte stumm den Kopf. Seine Hände ruhten immer noch auf Rewis Brust. "Du brauchst das." Palle konnte kaum reagieren und schon lagen ihre Lippen wieder aufeinander. Sanft wurde Palle auf den Boden gedrückt. Die Erinnerung an Manu ließen ihn kurz wimmern. Rewi schien Palles Gedanken zu erahnen und drückte ihn weiterhin leicht gen Boden, während sich ihre Lippen wieder voneinander lösten. "Denk nicht daran. Stell dir vor, ich wäre der, der jetzt an meiner Stelle sein sollte." Und auf einmal war es da. Manus Gesicht, strahlte Palle an, Rewis blaue Augen wandelten sich zu einem stechenden grün und die Statur des Mannes über ihm änderte sich minimal. Palle wusste, dass dies alles nicht wirklich passiert war. Er wusste, dass er sich das alles nur vorstellte. Aber wieso sollte er sich den Moment von der Realität zerstören lassen? "Danke." Palles Hände schloßen sich um Rewis Oberkörper und zogen ihn zu sich herunter. "Aber was ist eigentlich mit Jodie?"
"Ich liebe sie." Rewis Augen waren für einen Moment von Trauer erfüllt, "Das alles hatte nichts mit unserer Beziehung zu tun, ich wollte...du weißt schon..." Palle wusste es. Rewi hatte es ihm bereits im Schwimmbad gesagt. Es war der Grund, warum Palle sich auf Rewi eingelassen hatte. "Du wusstest es nicht." flüsterte Paluten leise und Rewi wich seinem Blick aus. "Ich bin dir dankbar dafür, Palle. Wirklich. Ich hätte mich nicht getraut jemand anderen zu fragen und jetzt kann ich mir endlich sicher sein." Palle nickte. Rewi stand gleichermaßen auf Frauen als auch auf Männer. Er war bisexuell. Sicher war er sich jedoch erst nach der gemeinsamen Nacht mit Paluten gewesen. Schwach lächelnd sah Rewi wieder zu Palle und dieser versuchte sich wieder Manus Gesicht, anstelle von Sebastians vor sich zu sehen. Lange sahen sie sich an, bis sich die beiden langsam wieder in einen Kuss verwickelten, der sich nicht durch Liebe, sondern durch Verzweiflung und Einsamkeit entwickelte. Palle wollte es so, doch verabscheute zugleich seine Tat. Langsam knöpfte er Rewis Hemd auf. Sein Kumpel hatte Recht. Paluten brauchte das und er wusste nicht, wie er all die Jahre ohne Manu hatte überleben können. Rewi lehrte ihm gerade zu lieben. Liebe ist ein schmerzhaftes Geschenk, dass auf nur sein eigenes Risiko hin geöffnet werden sollte. Gibt man sich der Liebe hin, wird man oft verschlungen und es ist fraglich, ob sie einem sein vorheriges Leben je wieder gibt. Irgendwie machte dieser Gedanke Palle Angst.Immer diese Teile in Büchern oder Filmen wenn du denkst: "Nein! Wieso, verdammte Scheiße! Mach das doch nicht du komplett zurückgebliebene Hohlbirne!" *seufz*
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GLPalle ~~ Heimliches Verlangen
Fanfiction"Manu sah Palle geschockt und verständnislos an. "Fandest du das etwa toll, was ich da gerade mit dir getrieben habe?" Paluten war überfordert. "Du nicht?" nuschelte er und presste seinen gesamten Körper angespannt gegen den Boden." Was wenn deine G...