Kapitel 9

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,,Mach auf du Spast!", Rufe ich bereits das vierte mal und klopfe wie ein verrückter gegen die Tür. ,,Nö", Ertönt die Stimme von Fabi und ich kann genau heraus hören, dass er am grinsen ist. ,,Es ist heiß!", Jammer ich. Diese Hitze ist wirklich kaum auszuhalten.
,,Das ist kein Argument!", Seufzend setze ich mich hin und lehne mich gegen die Tür.

Kurz darauf wir diese aufgerissen und ich falle mit dem Rücken nach hinten.
,,Du musst mir nicht direkt zu Füßen liegen!", Sagt er gespielt arrogant und schaut auf mich herunter. Beleidigt verschränkt ich die Arme und bleibe liegen.
,,Die Rache dafür, dass du so lange gebraucht hast!", Aufgebracht schaue ich ihn an. ,,Was kann ich denn dafür?". Er scheint kurz zu überlegen. ,,Es ist 19 Uhr. Du hast fast sieben Stunden gebraucht." Sieben Stunden? Das kam mir echt viel kürzer vor.

,,Und jetzt hilf mir hoch!", Befehle ich ihm und grinse. ,,Warum ich?", Ich zucke mit den Schultern und ziehe einen Schmollmund ,,Das klappt bei mir nicht", Sagt er grinsend. Augenverdrehend stehe ich auf und folge ihm ins Wohnzimmer, woraufhin ich mch erstmal setzte.
,,Was hast du heute gemacht?", Fragt er mich interessiert und lässt sich neben mich fallen.

,,Dies und das", Antworte ich und schaue mich um. ,,Wo ist deine Mutter?", Er legt seinen Kopf in den Nacken und seufzt.
,,Die sollte bald zurück sein", Ich brumme und lehne mch zurück.
,,Zeig mal deinen linken Arm", Unterbricht er die Stille aus heiterem Himmel und ich werde sichtlich nervös.
,,W-Wieso?", eigentlich habe ich versucht normal zu klingen, doch das funktioniert mit meinem gestotter nicht.

,,Zeig her", Ich seufze und Strecke ihm meinen Arm aus. Ich beiße mir auf die Lippen, als er den Verband, der noch immer an meinem Arm ist, langsam abmacht. Ich schließe die Augen und mache mich bereits auf ein Gespräch gefasst, doch es passiert nichts.
Vorsichtig öffne ich sie wieder und schaue direkt in ein enttäuschtes, aber auch verletztes Gesicht.
,,Du hast mir versprochen es nicht mehr zu tun", Flüster er leise, jedoch mit fester Stimme.
,,T-Tut mir leid", Entschuldige ich mich und ziehe meinen Arm weg.

,,Du musst damit abschließen Damian", Er nennt mich nie bei meinem vollständigen Namen und wenn er es tut, ist er wirklich wütend.
Trotzdem löst dieser Satz einen Stich in meinem Herzen aus.
,,I-ich k-ann nicht", Schluchze ich und lege mein Gesicht in meine Hände. Kurz darauf werde ich von meinem besten Freund in eine Umarmung gezogen. Zart streicht er über meinen Rücken.
,,I-ich will s-so nicht mehr l-leben", Ich merke wie er seinen Griff um mich verstärkt.
,,Sag so was nicht", Flüstert er in mein Ohr.

Und nun sitzen wir so da. Ich weinend in seinen Armen und er versucht mich zu beruhigen. Er ist einfach der einzige Mensch, bei dem ich mich sicher fühle. Und der einzige Mensch, weshalb ich noch lebe. Denn ohne ihn wäre ich bereits tot.

,,Willst du heute bei mir pennen?", Fragt er und ich höre die Unsicherheit aus seiner Stimme heraus. Zögernd nicke ich und entferne mich von ihm. ,,Danke", mit meinem rechten Arm wische ich meine Tränen weg und lächel ihn an.
Schief lächelt er auch und steht auf. ,,Wenn du hier schlafen willst, müssen wir deine Sachen holen", Er streckt mir seine Hand aus, die ich sofort annehme und zusammen machen wir uns auf den Weg.

--

"Zuhause" werde ich sofort von Iwona ausgefragt, wo ich denn war. Manchmal benimmt sie sich wirklich wie meine Mutter, obwohl sie zwei Jahre jünger ist als ich.
Als sie dann jedoch Fabi sieht, fängt sie an zu grinsen und schaut zwischen uns beiden her.
,,So so na dann", Immer noch mit diesem Grinsen, verschwindet sie in Richtung Küche.

Dieses Mädchen hat manchmal nicht mehr alle Tassen im Schrank.
,,Warte hier ich hole meine Sachen", Schnell laufe ich die Treppe hoch und öffne vielleicht etwas zu laut die Tür, denn Tobias, welches nebenbei bemerkt auf dem Bett saß, liegt nun auf den Boden.
,,Junge Erschreck mich nicht so!", Ich beachtete ihn nicht weiter, sondern schmeiße alle nötigen Sachen in meinen Rucksack und werde dabei von dem Braun Haarigen  beobachtet.

,,Wo gehst du hin?", Fragt er auf einmal.
,,Zu einem Freund", Antworte ich gut gelaunt und verlasse das Zimmer wieder.
Irgendwie tut er mir ja leid. Immerhin sitzt er die meiste Zeit alleine da und ich mache irgendwas mit Fabi aber Naja.

,,Hast du alles?", Fragt dieser. Doch anstatt zu antworten, schmeiße ich ihm den Rucksack entgegen, welchen er nur knapp fängt.
,,Das heißt wohl ja."

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