Make Me Believe Again - Knock Back 1

Kapitel 36 - Chriz

>> Ich fasse es nicht. Was ist denn das für ein Bullshit? Was soll der Scheiß? <<

>> Nik, entspann dich mal. Das ist nicht gut für deinen Blutdruck. << Ich bin auch nicht begeistert davon, was die Mädels und Eddie abgezogen haben. Aber dass er da gleich so übertreiben muss.

>> Fick dich, Morris. Warum verarschen die uns so? Und warum macht Eddie da auch noch mit? << Er läuft nervös durch unser Hotelzimmer und murmelt irgendwas vor sich hin, während er wild gestikuliert. Was hat der denn nur für ein Problem?!

>> Nik. Jetzt setz dich hin, verdammt nochmal. Du machst mich ganz nervös. << Er schaut mich dumm an, setzt sich aber tatsächlich auf sein Bett. Dann seufzt er und lässt den Kopf in seine Hände fallen.

>> Ok, es reicht mir jetzt <<, sage ich nach ein paar Minuten, in denen keiner von uns etwas sagte. Ich dachte, er erzählt mir vielleicht von seinem Problem, aber das hat er nicht. >> Was ist denn dein scheiß Problem? War die Leggings zu eng und hat deine Eier eingeklemmt oder was? <<

Hoffentlich nicht. Ich weiß zwar nicht, ob er mal Kinder will, aber wenn die Leggings wirklich zu eng war, kann er das wahrscheinlich vergessen. Will ich später mal Kinder? Irgendwie kann ich mir das nicht vorstellen. Ich als Vater. Um Gottes Willen, bloß nicht. Aber wer weiß, mit der richtigen Frau dazu ändert sich meine Einstellung vielleicht.

Meine Chance mit Kim dürfte ich ja wohl verpasst haben. Oder vielleicht doch nicht? In letzter Zeit verstehen wir uns super gut und ich würde mich nicht wundern, wenn ich mich wieder in sie verlieben würde. Wahrscheinlich hab ich das sogar schon und weiß es nur noch nicht.

Aber würde sie mich auch nochmal lieben? Hat sie mich überhaupt je geliebt? Bestimmt hat sie das. Immerhin hat sie mich all die Jahre gehasst, weil sie dachte, ich hätte sie damals einfach >im Stich gelassen<.

Würde Kyle zulassen, dass wir zusammen sind? Ach, wen interessiert denn das? Dieses Mal werde ich um sie kämpfen. Scheiß egal, was Kyle dazu sagt.

Fuck. So viele Fragen in meinem Kopf und ich kann keine einzige davon beantworten. Will ich das überhaupt? Ich glaube nicht. Es könnte sein, dass ich die Antworten darauf gar nicht wissen will.

>> Ich weiß es doch auch nicht, Chriz. << Hä? Ach stimmt, ich hatte ihn ja etwas gefragt. Was war das gleich noch?

>> Und warum nicht? << Hoffentlich ist diese Antwort in Ordnung. Und hoffentlich gibt mir seine Antwort etwas, womit mir wieder meine Frage einfällt.

>> Keine Ahnung, Chriz! Wenn ich das wüsste, hätte ich ein verdammtes Problem weniger. << Verzweiflung spiegelt sich auf seinem Gesicht, bevor er den Kopf wieder hängen lässt. Was zum Teufel ist mit ihm los?

Ich stehe von meinem Bett auf, gehe die paar Schritte bis zu seinem und setze mich neben ihn. Entweder er hat das gar nicht mitbekommen, oder aber er ignoriert mich ganz einfach. Irgendwie will ich ihm helfen, nur wie soll ich das machen, wenn er mir das Problem nicht erklärt?

Unsicher was ich tun soll, lege ich ihm einfach meinen Arm um die Schultern. Und erstaunlicherweise legt er seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Hoffentlich kommt jetzt niemand rein und denkt sonst was von uns. Normalerweise ist es mir ja egal, was die Leute über mich denken. Aber das muss dann doch nicht sein.

>> Sag mir doch einfach, was ich machen soll. Das ist so frustrierend. << Hab ich schon wieder was verpasst?

>> Also erstmal wäre es ganz praktisch, wenn du mir sagen würdest, was dein Problem ist. Und dann versuch ich mal, dir zu helfen. << Er seufzt und nickt schließlich, den Kopf noch immer auf meiner Schulter.