Kapitel 12

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Ahsoka POV.

"Es tut mir leid, Meister Fisto, aber ich weiß, dass ich hier das richtige tue. Bitte vertraut mir.", waren die letzen Worte, die ich zu dem entsetzten Jedi Meister durch meinen Komlink sagte, bevor Alec unser gestohlenes Schiff in den Hyperraum katapultierte.
Mit dem Fliehen von einem Jedi-Kreuzer, hatte ich mir eine Menge Ärger bei dem Rat einfangen und sobald ich nach Coruscant zurückkehren würde, würde ich wahrscheinlich für einige Zeit in der Bibliothek des Jedi-Tempels arbeiten müssen.

Diese Vorstellung war für mich vorerst jedoch gar nicht so furchtbar, wenn dies bedeutete, dass ich Anakin wieder bei meiner Seite hatte.
Als Alec und ich jedoch auf Rodix angekommen waren und vergeblich den halben Planeten nach Spuren von Anakin und Morgan absuchten, sank meine Hoffnung, meinen Meister jemals wieder zu sehen, gewaltig.
Rodix war im Grunde ein toter Planet.
Er wies nur wenig Anzeichen von Leben auf, dennoch krabbelten hin und wieder kleine Tiere über den steinigen Boden und verschwanden Sekunden später wieder unter einem Stein.

Während unserer Suchaktion war es mit der Zeit Abend geworden, was man jedoch kaum bemerkte, da es durch die dichte Wolkendecke auf Rodix sowohl bei Nacht als auch bei Tag sehr dunkel auf dem Planeten war.
Alec und ich saßen am Eingang einer Höhle, die sich in der Nähe unseres Schiffes befand, und sahen dem Regen zu, wie er lauthals auf die steinigen Felsen prallte.
Keiner von uns beiden sagte etwas. Wir waren beide zu enttäuscht, dass wir hier nicht gefunden haben, was wir uns erhofft hatten

Ich sah nach oben zum Himmel, in der Hoffnung, ein paar Sterne und Monde sehen zu können.
Der Himmel ließ mich immer ein bisschen besser fühlen.
Die Haufen von leuchtenden Sterne erinnerten mich daran, wie groß, gar unendlich, das Universum war. Und zu wissen, dass überall in ihm Leben verstreut war, ließ mich nicht ganz so allein fühlen.
Doch, als ich in dieser Nacht nach oben schaute, sah ich nichts mehr als Dunkelheit.
Rodix war zu bewölkt, um das Sternenlicht durchzulassen.

Ich sah Alec neben mir für einen kleinen Augenblick an, was er jedoch kaum bemerkte, da er wie gebannt auf die Pfütze vor sich starrte.
Ich gab es zwar ungern zu, aber es gab auch Personen, die Morgan brauchten.
Personen, die Morgan brauchten, wie ich Anakin brauchte, und einer dieser Personen befand sich direkt neben mir.
Ich hatte Alec immer vorgeworfen, etwas mit dem Verschwinden von Anakin zu tun zu haben.
Ich dachte, er würde mit Morgan unter einer Decke stecken.
Doch, wie er jetzt so zusammengekauert und mit glasigen Augen neben mir saß, wusste ich einfach, dass er nichts mit der Sache zu tun haben konnte. Alec wollte bloß seine Schwester zurück, die ihn verlassen hatte.
Mit einem Mal überkam mich eine Welle von Mitleid, wodurch ich mich nach vorne streckte und Alec umarmte.
Er musste ziemlich überrascht sein, da seine Arme vorerst schlaff nach unten hingen und es eher so aussah, als würde ich mich an ihm festkrallen.
"Es tut mir leid.", sagte ich kaum hörbar, da die Lautstärke des Regens beinahe alles übertrumpfte.
Alec hatte mich aber scheinbar verstanden, da er die Umarmung nun erwiderte.
Ich selbst war ebenfalls von meiner Geste erstaunt. Als Jedi setzte man normalerweise nicht viel auf Berührungen. So weit ich mich erinnern konnte, waren Anakin und Meister Plo die einzigen Personen, die ich je umarmt hatte.
Aber die ausgehende Wärme von Alec fühlte sich gut und tröstend an und ich bereute diese Umarmung kein Stück.

Ein leises Geräusch, kaum hörbar durch den Regen, ließ uns aufschrecken, sodass wir uns aus der Umarmung lösten.
Ich hielt den Atem an und stand auf. Alec tat es mir gleich.
Es war eine mechanische Stimme, die Sprach. Was genau sie jedoch sagte, könnte ich nicht identifizieren.
Die Stimme kam mit der Zeit immer näher und näher. Ich tastete mit meiner rechten Hand nach meinem Lichtschwert.

Nach einiger Zeit war die Stimme so nah, dass ich hätte verstehen können, was sie sagte, doch mein Blut rauschte so laut in meinen Ohren, dass ich die äußeren Geräusche kaum wahrnahm.
Das war das erste Mal, dass ich Angst in so einer Situation verspürte.
Auf Missionen mit Anakin hatte ich mich eigentlich immer sicher gefühlt.
Ich konnte spüren, dass das Geräusch nur noch wenige Meter von uns entfernt war, also aktivierte ich mein Lichtschwert und sprang um die Ecke, Alec mir hinterher.

Überrascht sah ich auf das Gestell vor mir. Vor uns stand ein silberner Droide, der immer wieder die selben zwei Worte wiederholte.
"IDA, BEG" ... "IDA, BEG"

Desperate Souls | Ahsoka x AnakinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt