Double Life (Wird überarbeitet)

Verknallt

Nick

"Du hast den Moment ruiniert, Lars." Schimpfe ich meinen Bruder an. "Tut mir ja leid, dass meine Freundin gleich kommt und ich keine Lust hab ihr zu erklären, warum so viele Bilder von einem anderen Mädel bei mir im Zimmer rumfliegen." erklärt er. Ich nehme die restlichen Bilder aus dem Zimmer meines Bruders und hänge sie wieder in meinem auf. "Ich bin so dankbar, dass Maria und Sophie so viele Bilder von Franzi und mir gemacht haben." denke ich laut. Jedes einzelne habe aufgehängt. Aber es wäre seltsam gewesen, wenn Franziska da gewesen wäre und diese Bilder gesehen hätte, hätte sie mich für verrückt erklärt. Beim wieder Ordnung herstellen finde ich Franzis Jacke. Ich kann doch nicht jetzt gleich wieder bei ihr auftauchen, schon gar nicht, wenn ich sie gerade raus geworfen habe. Denke ich. Ich warte noch etwas ab und bringe sie ihr später. Ich bleibe vor meinem Lieblingsbild stehen. Es ist das Bild, auf dem Franziska in meinen Armen liegt, während des Films und lächelt. Kein fake lächeln, sondern ein echtes, das förmlich sagt 'Ich fühle mich gerade unbeschreiblich wohl und ich will nie wieder aufstehen.' Es ist mein Lieblingsbild, weil es das einzige ist, auf dem Franziska und ich lächeln. Auf den anderen lächle zum größten Teil nur ich. Ich liebe sie wirklich sehr, aber sie erwidert diese Liebe einfach nicht. Schon in der ersten Sekunde, in der sie vor unserem Deutschraum stand, wusste ich, dass sie etwas ganz besonderes ist. Ich würde alles für sie tun, wenn sie das nur einsehen würde. Sowas, was ich für sie empfinde, habe ich noch nie für jemanden empfunden. "Laaaaaars?" rufe ich nach meinem Bruder. "Was?" Fragt er genervt. "Ich brauche deine Hilfe. Du kennst dich da sehr viel besser aus, als ich. Wie schaffe ich es, dass sie mich gern hat?" Frage ich meinen Bruder. "Interessiere dich für all ihre Hobbies, zeig ihr, dass du sie wirklich willst, dass sie alles für sich ist. Und sei auf keinen Fall ein Arschloch. Wars das?" Erklärt er kurz. Ich nicke. "Danke!" Sage ich während er mein Zimmer verlässt. Ich bin dankbar für einen älteren Bruder. Er hat viel mehr Erfahrung in jeglicher Hinsicht. Wenn ich nicht weiter weiß, kann ich immer ihn fragen. "Lars, Nick! Essen ist fertig!" Unsere Mutter ruft uns. Da ich weiß, dass sie nur jemanden zum Tischdecken braucht, lasse ich Lars den Vortritt Ich schlendere langsam hinter meinem Bruder her. "Lars Schätzchen, könntest du noch gerade schnell den Tisch decken?" Höre ich meine Mutter aus der Küche sagen. Lars stöhnt kurz, antwortet aber doch mit: "Ja, okay!" Ich lächle triumphierend. Ich verstehe nicht, dass mein Bruder das bis heute immer noch nicht verstanden hat, dass Mama erst noch jemanden braucht, der den Tisch deckt. Ich setze mich schon mal an den Tisch und schaue Lars zu, wie er um den Tisch hüpft und das Besteck darauf platziert. Meine Mutter kommt in das Zimmer und stellt eine riesen Pfanne auf den Tisch. Es gibt mein Lieblingsgericht, Bratkartoffeln mit Bratwurst und Salat. "Nick, wer war denn das Mädchen vorhin? Ich kenne sie irgendwoher." fragt meine Mutter, als wir alle am Tisch sitzen und bereits angefangen haben zu essen. "Ich glaube nicht, dass du sie kennst, sie ist erst hier her gezogen. Ihr Name ist Franziska und sie ist in meiner Klasse." antworte ich. "Doch, ich bin mir sicher, dass ich sie kenne. Ich kann sie nur gerade nicht zuordnen." beharrt meine Mutter. "Nick ist in sie verknallt." Platzt Lars plötzlich heraus. Ich schaue ihn stocksauer an und trete ihn unter dem Tisch gegen den Fuß. "Wie schön für ihn. Ich hoffe für dich, dass das was wird, mein Schatz. Ich glaube sie ist ein wundervolles Mädchen." Grinst meine Mutter. "Sie ist nur eine Freundin Lars." Betone ich. Noch. Denke ich dann. "Ich habe mich gewundert, dass so eine was von so jemandem wie dir will." Lacht Lars. Wieder trete ich ihm gegen das Bein, diesmal fester als vorher. "Au, spinnst du?" Ruft er aufgebracht. "Ach ja? Und mich wundert es, dass deine Freundin noch nicht das Weite gesucht hat, so scheiße wie du sie behandelst." kontere ich. "Hört auf ihr zwei. Nick hör auf deinen Bruder zu treten und Lars hör auf so etwas zu Nick zu sagen. Seid doch einmal nett zueinander." Mault unsere Mutter. "Ist doch so." Sagen Lars und ich zusammen und verschränken die Arme vor der Brust. "Zicken." Sagt unsere Mutter. Sie weiß genau, dass uns das aufregt, wenn sie uns so nennt. Jetzt schauen wir uns nicht mehr gegenseitig böse an, sondern unsere Mutter. "Ist ja gut, jetzt esst auf, dann könnt ihr machen was ihr wollt." Sagt sie. Wir essen auf und verschwinden jeweils in unsere Zimmer. Ich setzte mich auf das Sofa und nehme Franzis Jacke in die Hand. Ich rieche kurz daran, dann entschließe ich mich, sie ihr später vorbei zu bringen.