Nuna (Neville und Luna) I

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Es ist ein wirklich schönerFrühlingstag. So langsam blühen die Blumen wieder und die Vögelzwitschern wie wild. Auch Neville möchte den sonnigen Nachmittaggenießen und setzt sich ans Ufer vom schwarzen See. Im Schutz einesBaumes macht es sich Neville auf einem Großen Stein gemütlich undblickt auf den ruhigen See. Er lässt in Gedanken den Tag Revuepassieren. Zaubertränke war mal wieder anstrengend für ihn, dochumso besser lief Kräuterkunde. Nach dem Unterricht konnte sichNeville mit Professor Sprout ein wenig über neu entdeckte wildePflanzen austauschen. Er hat sich ein paar Notizen dazu gemacht undnimmt sich vor, später noch in die Bücherei zu gehen und die neuenArten zu recherchieren.

Als er so den Blick über den Seeschweifen lässt entdeckt er hier und da ein paar Enten, die auf demSee landen und laut los schnattern. Langsam schaut er Richtungverbotenen Wald und stutzt. Er sieht eine blonde Gestalt, die sichzwischen die Bäume schleicht und schließlich verschwindet. Wer wardas? Was macht diese Person im Wald? Soll er hinterhergehen, nur zurSicherheit? Wenige Augenblicke überlegt Neville, dann nimmt erseinen Rucksack und geht auf die Stelle zu, an der die blonde Gestaltverschwunden ist. Doch seinen Zauberstab behält er in der Hand.

Je tiefer er in den Wald kommt, umsodunkler wird es und nur wenige Sonnenstrahlen schaffen es durch diedichten Bäume. Auch wenn Neville keine Ahnung hat, wohin er nungehen soll, schaut er sich immer wieder um nach der blonden Gestalt.Nach einer Weile, es könnten Minuten oder auch Stunden gewesen sein,erscheint eine große Lichtung vor ihm. Das grelle Sonnenlichtblendet ihn und er hält zum Schutz seine arme vor die Augen. Nachdemseine Augen sich an das Licht gewöhnt haben, wagt sich Nevilleweiter vor. Und schließlich hört er eine ruhige und verträumteStimme, die ihm bekannt vorkommt. Nicht weit von ihm steht die blondeGestalt und erkennt sie: es ist Luna Lovegood.

Sie spricht mit irgendwem oderirgendwas, doch er kann nichts und niemanden erkennen. Dann greiftsie in ihre Tasche und holt ein Stück rohes Fleisch heraus. Sie hältes in die Luft und plötzlich wird es weggerissen in den Schutz derBäume. Nevilles Herz rast. Was war das? Er blickt sich um, ob dasunsichtbare Wesen hinter ihm sein könnte, doch er sieht oder spürtnichts. Seine Aufmerksamkeit widmet sich wieder Luna. Langsamschlendert sie über die Lichtung und sammelt hier und da ein kleinesBlümchen. Als sie genug gesammelt hat, setzt sie sich auf den Bodenund beginnt eine Kette aus den Blumen zu kreieren und summte dabei.Während dieser Zeit beobachtete Neville sie und schafft es einfachnicht, den Blick von ihr abzuwenden. Die liebevolle Art und der Glanzihrer Haare durch das schimmernde Sonnenlicht zog ihn in den Bann.

Plötzlich machte sich ein Kribbeln inihm breit und erneut begann sein Herz wie wild zu schlagen. Undfühlten sich so Schmetterlinge im Bauch an? Eine Wärme ging vonseinem Herzen aus und er verspürte das Bedürfnis, mit Luna reden zumüssen. Wie durch ein Wunder gewann er die Kontrolle über seinenKörper wieder und klopfenden Herzens ging er langsam zu Luna. Als ernur zwei Meter von ihr entfernt war, schaute Luna zu ihm auf. Durchihre riesigen blauen Augen musterte sie Neville verwirrt.

Ähm, hi Luna. Was machst dudenn hier?", fragte Nevilleund schämte sich sogleich für diesen langweiligen Einstieg insGespräch. -Echt jetzt? Das ist alles? Mehr hast du nicht drauf?-dachte er sich. „Oh, hi Neville. Ich habe die Thestralewieder besucht und ihnen ein bisschen Fleisch gebracht. Kannst duThestrale sehen?", erwiderteLuna. „Nein kann ich nicht. Und ich glaube, es ist auchgut so. Habe gehört, dass sie sehr angsteinflößend sein sollen.",antwortete Neville. „Ach,vor denen braucht man ehrlich keine Angst haben. Sie haben eher Angstvor dir. Es ist Schade, dass so viele nicht deren Zerbrechlichkeitund Schönheit anerkennen und nur die Oberflächlichkeit in denVordergrund stellen.", Lunaseufzte tief. Sofort kam in Neville das Bedürfnis auf, sie in denArm nehmen zu wollen und zu trösten, doch das wäre wohl ein wenigzu gewagt. „Sind sie denn noch hier? Kannst du sie nochsehen?", Neville versuchte dasGespräch am Laufen zu halten. „Nein, sobald sie merken,dass ich hier bleibe verschwinden sie. Sind viel zu ängstlich diearmen.", Luna schauteverträumt zu der Stelle, an der sie die Thestrale gefüttert hatte.„Oh, ok. Na gut dann gehe ich mal zurück ins Schloss.Ich denke man sieht sich?", unsichersteckte Neville seine Hände tief in die Hosentasche. „Okmach das. Vielleicht sieht man sich beim Essen. Ich habe gehört, essoll Pudding geben.", Lunawandte sich wieder ihrer Blümchenkette zu. Zögerlich drehte sichNeville um und ging zurück zum Schloss. Auf dem gesamten Rückwegging ihm das engelsgleiche Bild von Luna, die mitten auf der Lichtungauf dem Boden saß nicht mehr aus dem Kopf. Und die Schmetterlingeflatterten immer noch in seinem Bauch.

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