POV: Tim
Und schon wieder ein Umzug. Genervt lehnte ich meinen Kopf gegen die mittlerweile etwas erwärmte Fensterscheibe unseres überteuerten Wagens und lauschte den kaum verständlichen Texten, die der Rapper förmlich rausschrie.
Doch das interessiert mich ganz schön wenig, Hauptsache ich musste den Gesprächen meiner Eltern nicht lauschen, die sich mal wieder nur um ihre "wichtigen" Geschäfte drehten.
,,Tiiimmm!". Erschrocken zuckte ich zusammen und nahm ich mir die Kopfhörer raus, nur um meinen Vater seufzen zu hören. ,,Wir sind bald da", klärte er mich auf.
Ich nickte nur stumm und machte die Musik aus, um mein Handy wieder in meiner Hosentasche verschwinden lassen zu können. Wir stoppten in einer, ich hätte es nicht anders erwartet, "Luxus" Gegend.
Genervt rollte ich mit meinen Augen, was meine Mutter natürlich sofort sah. ,,Tim mein Schatz, gefällt es dir denn hier nicht?", fragte sie mich mit ihrer, meiner Meinung nach, viel zu hohen und aufgesetzten Stimme.
,,Nein", zischte ich, stieg aber trotzdem aus um meine Koffer zu holen. Meine Mutter hat sich früher nur an meinen Vater gebunden, weil er nicht gerade wenig Geld besitzt und jetzt ein Rudel übernimmt.
Ja, ihr habt richtig gehört. Rudel. Ich glaube ich hätte das vorher schon erwähnen können, dass unsere Familie nicht gaaanz so normal ist.
Wir sind Werwölfe und dazu sind ich und mein Vater auch noch beide Alpha's. Das ist auch der Grund, der ständigen Machtkämpfe zwischen uns.
,,Timi, willst du da weiter rumstehen, oder hilfst du deinem Vater?", trällerte meine Mutter fröhlich, schon auf den Weg zu dem großen Haus, naja eher Anwesen, auf ihren mal wieder viel zu hohen Absätzen.
,,Nenn mich nicht so!", knurrte ich ihr hinterher und bekam sofort einen wütenden Blick von meinem Vater. ,,Tim Bau! so haben wir dich nicht erzogen!", schimpfte er.
,,Achja?", rief ich, ,,Leck mich!". Ich nahm den Koffer, den ich gerade noch gehalten hatte und schmetterte ihn auf den Boden.
,,Ich bin weg!", rief ich noch, bevor ich mir meine Packung Zigaretten aus dem Auto schnappte und in die entgegengesetzte Richtung stapfte.
Ich war wohl so wütend, wegen der Autofahrt davor. Was aber auch verständlich war, da man es einfach nicht 5 Minuten mit meinen Eltern aushält, ohne auszuflippen.
,,Tim, du bleibst jetz-", hörte ich meinen Vater noch hinterher rufen, bis ich mir die Kopfhörer wieder reinsteckte und der Straße folgte.
Schon irgendwie traurig, dass solche Momente zu meinem Alltag gehörten. Bitter lachte ich auf und machte mir schon Gedanken um meinen Umzug, den ich in einem Jahr durchziehen wollte.
Genug Geld hatte ich, durch mein Sparkonto, dass meine Eltern angelegt hatten. Noch ein halbes Jahr, bis zu meinem 18. Geburtstag.
Als ich mir sicher war, weit genug gelaufen zu sein, griff ich in meine Hosentasche nach meiner Packung Kippen und zündete mir schnell eine an. Gott, wie ich diese Teile vermisst hatte.
Lässig lehnte ich mich mit dem Rücken an die kalte, mit Graffitis beschmierte Mauer und beobachtete die vorbeigehenden Leute, immer noch rauchend.
Wie die Schule morgen wird? Geh ich überhaupt hin? Fertig geraucht und die Gegend erkundet, machte ich mich dann auch schon auf den Weg nachhause, da ich eh nirgends wo anders hinkönnte.
Ich kannte hier noch niemanden. Wir waren in irgend einem Kaff in Karlsruhe, das war das Einzige, dass ich wusste.
Meine Koffer hatten sie einfach draussen auf der Straße gelassen. Wütend schnaubte ich, nahm mir die Koffer und klopfte an.
Als ich nach 5 Minuten immer noch keine Regung im Haus wahrnehmen konnte, schaute ich verwirrt durch das Fenster. ,,HALLOO!?", schrie ich, um ein gehetztes ,,Gleich!" als Antwort zu bekommen.
Nach einer gefühlten Ewigkeit machte mir meine Mutter dann auch die Tür auf. ,,Wo warst du?", schnauzte sie sofort.
Sie hatte ihre braunen, langen Haare jetzt offen und trug bequemere Sachen. Wie lange war ich denn weg?
,,Geht dich n'Scheiß an!" Mit diesen Worten zwang ich mich an ihr vorbei durch die Tür. Meine Schuhe landeten mitten auf dem Weg und meine Jacke ließ ich einfach an.
Mit meinen 2 Koffern ging ich dann durch die schon eingeräumten Räume, um zu der Treppe, und somit in meinen Stock zu kommen.
Mir gehörte der ganze 2. Stock mit eigener Küche und extra Bad, da ich keine Geschwister hatte und meine Eltern unten schon viel zu viel Platz für sich haben.
Müde fuhr ich mir durch meine, mittlerweile etwas längeren braunen Haare. Ich sollte eigentlich alle Sachen einräumen, doch fehlte mir dazu die Lust.
Also stellte ich meine Koffer in eine Ecke, fischte mir dann schnell noch meine Packung Zigaretten aus meiner Jackentasche, machte dann die großen Glastüren auf und betrat meinen Balkon.
Ich lehnte mich an die Glassicherung und zündete mir für heute schon die zweite Kippe an. Dieses Mal spürte ich die Beruhigung leider nicht so wirklich, weswegen ich beschloss den Alkoholvorrat meines Vaters zu plündern.
Soll der Alte sich doch einfach neuen kaufen, dachte ich. Gesagt, getan. Ich schlich nach unten und schnappte mir einfach wahllos eine Flasche aus dem schon halb ausgepacktem Koffer, der im Wohnzimmer stand.
Doch hatte ich mal wieder Pech. Bei meiner Umdrehung musste ich natürlich in meinen Vater reinlaufen. ,,Was wird das, wenn es fertig ist?" , fragte er, obwohl er es schon ganz genau wusste.
Ich musste leicht runterschauen, weil ich ihn mit meinen 1.94m ein wenig überragte. Wütend funkelte ich an, grinste dann aber provozierend. ,,Nichts", sagte ich so unschuldig wie möglich und grinste weiter.
Ich hörte ihn knurren, was mich nun auch noch zum Lachen brachte. Ich klopfte ihm auf die Schulter und brachte unter Lachen hervor: ,,Nichts für Ungut, aber denkst du nicht du solltest dich nicht lieber beruhigen?
Denn ich mache mir echt Angst um diese riesige fette Ader auf deiner Stirn". Das hatte gesessen. Wütend rief er ,,Geh mir aus den Augen!".
Zufrieden ging ich an ihm vorbei, wurde aber von einem staken Griff an meiner Schulter aufgehalten, nach oben zu flüchten. Immer noch aufgebracht riss er mir die Flasche aus der Hand und verstaute sie wieder.
Empört drehte ich mich um und stapfte nach oben. Das konnte er doch nicht ernst meinen! Oben angekommen ließ ich mich wütend, durch den Verlust der geliebten Flasche, aufs Bett fallen.
Das wird er bereuen, dachte ich mir. Kurz holte ich tief Luft, um mich zu beruhigen und nahm mir dann mein Handy aus der Hosentasche, seufzte aber genervt auf, als ich sah das einer meiner One-Night-Stands mir wieder geschrieben hatte.
+49 5468356...: "Schatz? Ich war heute bei dir, aber niemand hat aufgemacht und die Nachbarn haben gesagt dass ihr umgezogen seid...Stimmt das? Bitte sag mir, dass das nur ein Scherz ist!"
Wieso verstehen die es nicht, dass ich nur mit ihnen spiele? Als ob ich was von denen will. Ich meine, Hallo?! Ich bin Tim Bau!
Ich blockierte sie einfach und las mir die anderen Nachrichten, angemerkt fast nur von One-Night-Stands und meinen "Freunden", durch.
Man, die anderen vermissten mich echt, und ich musste zugeben, dass ich auch gerne da geblieben wäre. Jetzt musste ich mir erst Mal wieder einen Ruf an der Schule erarbeiten.
Naja, Ruf konnte man es nicht nennen. Eher Respekt...und ein wenig Angst. Aber das war auch gut so der "Bad Boy" der Schule zu sein, denn es brachte dir viele Vorteile.
Müde zog ich mich bis auf meine Boxer aus und legte mich ins Bett. Das Duschen verschob ich auf morgen früh.
Vor dem Einschlafen stellte ich mir dann noch einen Wecker auf meinem Handy, da ich beschloss doch zur Schule zu gehen. Etwa 10 min. später war ich dann auch schon eingeschlafen.
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So, das war dann auch schon das erste Kapitel. Meinung und Kritik sind gerne gesehen.🤗
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Stexpert~ Du bist ein WOLF?!
Про оборотнейSchon zum wiederholten Male muss Tim mit seinen Eltern umziehen. Und dann auch noch in irgend ein Kaff, dabei ist er schon 17! Der Grund dafür ist das neue Rudel seines Vaters, was ihm ganz schöne Probleme macht, da er selbst ein Alpha ist. Ein eige...