Weitere Gefahren

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Kim:

Nachdem Caspar so plötzlich durch die Tür verschwunden war und ich mit einem Schwächeanfall gekämpft hatte, war die Königin besorgt zu mir gekommen und hatte meine Hand ergriffen. „Thea" sagte sie sanft. „Was ist denn eben passiert?" Ich erzählte ihr kurz alles und über das kluge Gesicht der Königin, Pardon über Hannas Gesicht zog ein überraschter und leicht trauriger Ausdruck. „Ich werde die beiden suchen gehen." nahm sie sich vor und stand auf. Im gehen drehte sie sich noch ein Mal um. „Und du bist dir sicher, dass du ihn noch nie gesehen hast?" fragte Hanna. Ich nickte. „100%" Sie nickte ebenfalls und verschwand dann in der Dunkelheit draußen...

Caspar:

Es war einfach nur unglaublich, was Bene mir da erzählt hatte. Und noch unglaublicher war, was ich ihm versprochen hatte. Aber er war mein bester Freund und ich wollte ihm gerne helfen. Wenn ich da an seinen Rücken dachte, der aussah, als hätte jemand mit einem Hackmesser seine Adern nachgezogen und dabei fest aufgedrückt. Brrr! Ekeliger Gedanke! Aber ich würde zu meinem Wort stehen und wenn es sein musste noch ein paar Jahre auf meine ganz große Liebe warten. Ich ließ Bene nach unserem Gespräch alleine und es wunderte mich nicht, das ich auf dem Weg nach drinnen meine Mutter traf. Sie nickte mir zu, schien aber nicht zu mir zu wollen. Sondern zu Bene? Okaaaaaaaayyyyy! Drinnen im Saal war das Fest beendet worden und mein Vater hatte sich anscheinend zurück gezogen. Linus, Sören, Fedor und Moritz standen neben dem Buffet und beluden sich die Teller. Na gut, man konnte schon davon sprechen, das sie sich das Essen auf die Teller schaufelten. Ich hielt nach Thea, oder Kim Ausschau und entdeckte sie an einem der Tische. Neben ihr stand ein Glas mit etwas, was ich als ein alkoholisches Getränk identifizieren konnte und zum Glück noch unberührt war. Das war höchstwahrscheinlich Linus Idee gewesen. Das sähe ihm ähnlich, einfach ein Mädchen betrunken zu machen. Ich ging zu ihr und ließ mich auf den Stuhl neben ihr fallen. Kim/Thea blickte mich an und ihr Blick war ein wenig verschwommen. Och nö...

Linus:

Eigentlich habe ich ihr nur helfen wollen ihren Schwindelanfall los zu werden. Naja, ich hatte ihr ein wenig Alkohol ins Getränk geschüttet. Aber die Anderen hatten es nicht verhindert! Sie hatte es getrunken und daraufhin war ihr seltsamer Gesichtsausdruck verschwunden. Jetzt sah sie nicht mehr wie ein Häufchen Elend aus, sondern mehr wie der Tod auf Latschen. Ein sehr hübscher Tod auf Latschen, mit einem weitem Ausschnitt, wie mir nach dem zweitem Glas erst aufgefallen war. Es wäre wahrscheinlich noch sehr lustig geworden, aber da war dann die Spaßbremse Caspar wieder gekommen und so wie er mich angeschaut hatte, hätte er mich am liebsten mit dem Kopf zuerst ins nächstbeste Klo gesteckt. Er hatte Thea Louise, hieß sie glaube ich, auf den Arm genommen und aus dem Saal getragen. Schade, wirklich schade...

Bene:

Ich hatte noch ein wenig alleine sein wollen, aber da war plötzlich wie aus heiterem Himmel die Königin aufgetaucht und sich neben mich gesetzt. Sie hatte mich eine Weile angeschaut und mich dann einfach ohne Vorwarnung in den Arm genommen. Es erinnerte mich sehr stark an meine Mutter und ich schniefte, weil diese ja letzten Monat verstorben war. Sie gab mir so viel Liebe, durch diese eine Umarmung, dass mir ganz warm wurde und als sie mich dann fragte, warum ich raus gelaufen und was denn überhaupt passiert sei, sprudelten die Worte nur so hervor und ich redete mir alles einfach mal von der Seele. Caspars Mutter hörte mir einfach zu und nur an der Stelle mit den Schlägen stieß sie, nach einem Blick auf meinen Rücken, einen Schrei aus. Als ich geendet hatte füllten sich ihre Augen mit Tränen und sie umarmte mich ein weiteres Mal. Ich wäre am liebsten für immer in ihrer Umarmung geblieben, aber ich musste auch wieder zurück, sonst würden sich die anderen noch Sorgen machen. Auf dem Weg zurück sagte die Königin zu mir: „Ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um eure Beziehung zu retten!" Dafür hätte ich sie jetzt gerne nochmal umarmt...

WaterlilyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt