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Meine alte Klasse oder eher gesagt meine alte Schule war nicht gerade das was man jedem wünscht. Ab der ersten Minute bis zur letzten des Schultages wurdest du sowohl von Schülern als auch von den Lehrern komplett fertig gemacht. Und das nur weil du anders warst. Weil du nicht die perfekte Blondine mit den blauen Augen, wunderschönen langen Haaren und der perfekten Figur warst. Aber als ich meine neue Klasse gesehen habe, dachte ich der Alptraum ging weiter.





Mrs Ashworth betrat die Klasse, ich ebenfalls und zog die Tür hinter mir zu. Das Schloss rastete laut ein. In der Klasse war es komplett still und alle Augen waren auf mich gerichtet. Das ist das schlimmste das ich mir ausmalen konnte. In der ersten und zweiten Reihe saßen alles Mädchen mit unterschiedlich farbenen Röcken und blonden sowie hellbraunen Haaren. Sie sahen aus wie Barbiepuppen. Sofort steckten sie ihre Köpfe zusammen und flüsterten während sie mich dabei anguckten. Ich stellte mich vorne neben Mrs Ashworth, die grade beginnen wollte die Klasse zu begrüßen und mich vorzustellen. „Guten Morgen. Das ist Jodie Blair, unsere neue Mitschülerin. Bitte geht freundlich mit ihr um und zeigt ihr vielleicht mal die Schule.“ Sie zeigte auf einen leeren Stuhl in der letzten Reihe, in der eigentlich nur die Jungs saßen und bat mich dort Platz zu nehmen. Ich ging zu dem Platz und bemerkte wie laut meine Springerstiefel doch auf dem Schulboden waren. Ich wurde weiterhin von den Mädchen aus den ersten beiden Reihen und jetzt sowohl auch von einigen Jungs in der dritten sowie vierten Reihe angestarrt.


Die Jungs die ich sah hatten fast alle ein Hemd an, welches sie unten in ihrer Hose verschwinden haben lassen und trugen fast alle diese Schuhe, die Männer eigentlich bei einer Hochzeit trugen. Ein paar davon hatten eine runde Brille und einige sogar noch eine Zahnspange. Ich konnte mir nur einige Jungs aus den Reihen angucken, da Mrs Ashworth mit dem Unterricht beginnen wollte. Aber ich glaube das war auch besser so.

Unsere erste Stunde war Englisch. In Englisch war ich relativ gut, weswegen ich die Aufgaben die wir bekommen hatten schon recht schnell erledigt hatte. Ich zog meinen Collegeblock aus meinem Rucksack, schnappte mir einen Fineliner und fing an die Logos meiner Lieblingsbands auf ein Blatt zu zeichnen. Am Ende der Stunde bekamen wir die Aufgabe uns bis zur nächsten Woche Montag ein englisches Buch zu kaufen das uns interessiert. Wir sollen eine englische Zusammenfassungen des Buches schreiben. Ich hatte viele englische Bücher zuhause, weswegen ich mir keine großen Gedanken machen musste. Ich räumte meine Sachen zusammen und ging aus dem Raum.


Heute hatte meine Klasse nur drei Stunden, da die letzten beiden ausfielen. Der Rest des Tages verlief eigentlich ganz gut. In Mathe konnte ich sogar ein paar richtige Lösungen nennen, obwohl ich da, sowie auch im Schätzen eine totale Niete war. Um 12:30 Uhr endete dann auch die letzte Stunde. Ich ging aus dem Matheraum und kramte mein Handy aus dem Rucksack, entknotete meine Kopfhörer und lief fast gegen eine Tür, da ich recht unkonzentriert war. Die Sonne schien mir ins Gesicht. Es war jetzt Frühling, was auch erklärte dass die ganzen Mädchen in Röcken kamen. Ich ging zur Bushaltestelle auf der anderen Seite der Schule und wartete auf meinen Bus. Der Bus würde wahrscheinlich jetzt etwas leerer sein, da noch nicht viele Schulen frei hatten. In dem Moment hielt der Bus direkt vor meiner Nase und er war bis auf ein paar belegte Plätze komplett leer. Ich hatte freie Platzwahl und setzte mich nach ganz hinten um ungestört zu sein. Ich schaute aus dem Fenster wie die jüngeren Kinder meiner Schule die Sonne genossen. Der Bus hatte grade die Türen geschlossen, als ein Junge hektisch auf den 'Türen öffnen' Knopf drückte. Die Türen öffneten sich erneut und er trat ein.

Er war sehr dünn gebaut und hatte dunkelbraune, leicht gelockte und etwas längere Haare. Er trug ein ähnliches Bandshirt wie ich es gerade trug. Ich musste kirz schmunzeln. Er warf seinen Rucksack auf einen Platz der zwei Reihen vor mir war und setzte sich daneben. Er steckte sich ebenfalls seine Kopfhörer in die Ohren. Ging der Typ etwa auch auf meine Schule?

Save me from myself. || Oliver SykesWo Geschichten leben. Entdecke jetzt