Chapter Ⅱ

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In einem rostigen quitschenden alten Bett auf einer unbequemen bereits durchgelegenen Matratze lag sie. Dabei zog sie all ihre Gliedmaßen eng an sich. Ihr braunes gelocktes Haar, war ziemlich zerzaust. Ihre Haut ist blass, da sie fast nie das Gebäude verlässt geschweige denn das Tageslicht sieht. Ihren dünnen Körper zierte ein Nachthemd, welches mal weiß war, inzwischen jedoch recht schmutzig ist. Ihr Körper fühlt sich schwer und erschöpft an. Da lag sie, müde und ohne jegliche Orientierung zur Zeit. Vor der Tür hörte sie bereits das Personal reden und über den Gang laufen. Ein Schlüssel wurde von Außen betätigt und die leise knarrende Tür wurde geöffnet. Zwei junge Frauen betraten den Raum. Sie trugen eine weiße Schwesterntracht und ihr Haar war streng nach hinten zusammen gebunden. Eine der Schwestern war recht groß, hatte blondes Haar und blaue Augen. Sie sah aus, als wären ihre Knochen mit Haut überzogen. Die Kleidung hing wie ein weißer Sack an der kurvenlosen Frau. Ihre Kollegin hingegen war etwas pummelig, ebenfalls blond und blauäugig. "Wir bringen Sie zu Ihrer nächsten Therapie.'', sagte die pummelige Schwester in einem ruhigen Ton, während beide darauf warteten, dass Alice aufsteht und mit ihnen mitgeht. Alice wusste, dass ihr nichts anderes übrig bleibt, wenn sie nicht wieder in den unterirdischen Westflügel will. Also drehte sie sich in dem Bett um, sodass sie nun nicht länger die Wand astarren konnte. Nachdem Alice sich aufgesetzt hatte, stand sie auf und lief Barfuß mit den Damen aus dem Raum. Auf dem Flus begegnete sie anderen Patienten oder Pflegekrärften. Der Geruch von Urin und Desinfektionsmittel lag in der Luft. Zwei Männer mittleren Alters waren anscheinend von einer Malerfirma gekommen, denn sie strichen die Wände neu. Vermutlich wegen des Vorfalls vor wenigen Tagen. Alice sah ihnen beim vorbei gehen zu, ehe sie ihren Blick wieder nach vorn richtete. Sie liefen zwei Stockwerke nach unten und noch einige lange Gänge entlang, ehe sie vor einer großen Doppeltür standen, welche die Schwestern öffneten. Alice wollte nicht diesen Raum betreten, doch alles war besser, als der Westflügel. Es lagen bereits andere Patienten zur Therapie bereits da. Ein Arzt, gekleidet im weißen Kittel und ohne Haare auf dem Kopf, stand lächelnd und wartend im Raum. Er deutete auf die letzte freie Liege, worauf sich Alice legen sollte. Insgesamt standen sechs klapprige Liegen in dem Raum. Diese waren beschmiert mit altem Blut. Alice legte sich darauf und wurde von den Schwestern wie auch zwei Pflegern, die den Arzt während der Therapie unterstützten, an allen vier Gliedmaßen fixiert. Ebenso bekam sie eine Fixierung um den Bauch und die Stirn. Innerlich hatte sie Angst. Angst vor den Schmerzen, welche sie erwarten. Sie kniff die Augen zusammen und hoffte, dass diese Therapie schnell vorbei gehen würde. Sie hörte dem Arzt nicht zu, der etwas von 'Reinigung des Körpers' erzählte. Sie konnte sich aufgrund des Schmerzes nicht darauf konzentrieren. Ein starker Schmerz,  von elektrischen Strom verursacht, durchzog ihren ganzen zierlichen Körper und brachte diesen zum zittern - soweit es durch die Fixierung möglich war. Die Patienten schrien. Viele wurden gegen ihren Willen auf der Liege fixiert. Diese versuchten sich daraus zu befreien, doch es gelang niemanden. Auch Alice schrie so laut sie konnte, auch wenn keiner sie hören würde - zumindest keiner, der sie aus dieser Hölle befreien würde.
Nach einigen Minuten war die Therapie beendet und die Patienten bewusstlos. Sie wurden wieder in ihr Zimmer gebracht und die Beobachtung des Arztes wurde dokumentiert.
Alice weckte ein Gefühl der übelkeit. Sie beugte ihren Oberkörper aus dem Bett und erbrach. Dabei viel der Mageninhalt auf den Boden und ein unangenehmer Geruch breitete sich im Zimmer aus. Alice legte sich zurück auf den Rücken und sah an die Decke. Dabei hörte sie mal wieder, dass jemand neben an, an der Wand krazt. Außerdem sah sie, wie sich die Decke durch Blut langsam verfärbte. Alice wusste nicht, dass es nur eine Wahnvorstellung war. Für sie war es so real, wie der Schmerz, der ihr täglich zugefügt wird. An den Wänden lief tiefrotes frisches Blut hinunter und füllte langsam den Raum mit der Flüssigkeit, welche sich  sonst in den Gefäßen des Körpers befindet. Alice hatte das Gefühl sich nicht bewegen zukönnen. Sie lag steif auf der Matratze. Dabei erhöhte sich langsam ihre Atemfrequenz. Panik stieg in Alice auf, während das Blut in dem Raum stieg. Sie glaubte nicht mehr atmen zu können, windete sich und wollte sich weg bewegen, nach oben schwimmen, atmen, überleben. Alice riss die Augen auf und setzte sich blitzschnell auf. Erneut hatte sie einen dieser Träume, die wahrscheinlich die Nebenwirkung von irgendwelchen Medikamenten war, die Alice jeden Tag schlucken musste. Sie fuhr durch ihr zerzaustes Haar und beschloss in den Aufenthaltsraum zugehen. Dies tat sie nur jeden dritten Tag, denn täglich würde sie der Aufenthalt dort nervlich stark belasten.
Der Raum war groß und wohl der Einzigste, welcher Fenster hatte - oder zumindest der einzigste Raum mit Fentsern, welcher Alice bekannt war. Neben einem der Fenster saß eine alte Frau im Schaukelstuhl und starrte hinaus, wie jeden Tag. Zwei Männer gekleidet in Patientenhemden saßen an einem Tisch und spielten Schach. Einpaar Patienten dieser Anstalt hatten momentan Besuch. Alice mochte die Besucher nicht. Abgesehen davon, dass sie nie Besuch erhielt, wirkten die Leute von außerhalb dieser Wände hochnäsig und arrogant auf sie. Diese Menschen sahen die Patienten nicht als ihres gleichen. Durch den Raum hallten mehrere Stimmen durcheinander. Alice saß an einem Tisch und beobachtete die Leute, als ihr aufeinmal ein junger Mann im Anzug auffiel. Sie beobachtete ihn genau und fragte sich, ob er jemanden suchte oder sich nur umsehen würde. Sie vermutete, dass er reich ist, aufgrund seines edlen Aussehens. Der junge Herr bemerkte Alice Blick und sah zu ihr hinüber. Er mussterte sie einen Moment ehe er ein Lächeln aufsetzte und zu ihr hinüber lief. "Darf ich?'', fragte er und deutete auf den freien Platz. Alice sah ihn verwundert an, nickte jedoch stumm. Er setzte sich und fragte sie nach ihrem Namen. "Ich heiße Alice'', antwortete sie zögerlich. "Freut mich, Alice. Mein Name ist Jiyong.''

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Ich hab endlich wieder reichlich Ideen und kann meine Story fortsetzen. Lasst gern ein Kommi mit eurer Meinung zum Chapter da; ich gebe mir Mühe nun wieder regelmäßig ein Chaper zuschreiben :D

I'm the girlfriend of a psychoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt