Jagen und gejagt werden

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Na toll, jetzt sitze ich also hier, auf einer harten, kalten Bank in einem viel zu großen orangenem Overall, werde von den wenigen, grellen Lichtstahlen, die durch die engen, eisernen Gitter an dem Fenster von diesem winzigen, wiederlich muffigen, kalten Raum (meine Zelle) geblendet und muss für etwas büßen, für das ich nicht verantwortlich bin, etwas das ich niemals getan hätte. Bei dieser Erinnerung werde ich sofort wieder von einem Heulkrampf geschüttelt. Warum musste das passieren? Warum er? Warum nicht ich? Warum...? Meine beste Freundin Vanessa, die neben mir auf dieser scheiß Bank sitzt, umarmt mich so fest, dass ich fast keine Luft mehr kriege, aber das ist mir egal, Hauptsache sie ist hier. Sie ist die einzige die ich noch habe. ,,Vani, wann kommen wir hier endlich raus? Warum tut es so weh? Warum musste dieses Arschloch ausgerechnet ihr ersch...", bringe ich unter viel Schluchzen hervor, als gerade ein Wärter die Tür aufschließt und uns jeweils einen Pappteller mit zwei Scheiben Brot, Butter, Wurst und Käse bringt. ,,Hier, bitte, Ihr Abendbrot. Falls Ihnen etwas daran nicht passt haben sie Pech gehabt, wir sind hier nicht bei ,Wünsch-Dir-Was'!", grinst der glatzköpfige Fettwantst und schaut uns dabei an, als wären wir zwei tote Fliegen in seinem Red Bull. Vani presst ein ,,Danke" hervor und ich versuche den Wärter-Typ gleichgültig anzustarren, wärend mir die Tränen unaufhaltsam über mein Gesicht strömen.
Endlich geht der Fettwanst und erzeugt beim Abschließen der Tür das unerträgliche Geräusch des Türschlosses und das damit verbundene Gefühl von Angst, Frust, Trauer und Einsamkeit- aber nein, ich bin nicht alleine, ich habe meine allerbeste Freundin an meiner Seite und gemeinsam kommen wir hier raus und bekommen unsere Rache!