Palle war verunsichert, als er wieder ins Wohnzimmer trat und Manu ihn argwöhnisch zu mustern begann, seufzte er ungeduldig.
"Das war Zimbel und was immer passiert ist, es klang nach nichts Gutem."
"Was soll das heißen? Was ist mit ihm passiert?"
"Woher soll ich das denn wissen?"
"Du hast schließlich mit ihm telefoniert!"
"Er hat nur gesagt, dass ich sofort kommen soll." Entsetzen breitete sich auf Manus Gesicht aus.
"Heißt das, es ist etwas passiert? Ich meine, etwas Schlimmes?"
"Ich hoffe nicht." Palle war niedergeschlagen. Ehe er noch ein weiteres Wort sagen konnte, war Manu bereits aufgestanden und machte sich fertig.
"Wenn Micha etwas passiert ist..." Manu sprach den Satz nicht aus, doch Palle ahnte wie er sich gerade fűhlen musste. Auch Palles Gewissen brannte vor Sorge um Zombey.
Als beide ihre Schuhe angezogen hatten, sah Manu Palle einfach nur an und zog ihn schließlich in eine liebevolle Umarmung.
"Ihm geht's bestimmt gut, hab ich Recht?" nuschelte Manu und Palle begann vorsichtig mit einer Hand durch dessen Haare zu fahren.
"Ja, Manu. Ihm geht's bestimmt gut. Sonst hätte er schließlich nicht anrufen kőnnen." Palle wusste, dass er mit diesem Worten Manuel beruhigen konnte, doch er selbst blieb weiterhin, seinen eigenen Worten keinen Glauben schenkend, beunruhigt.
Eilig liefen Manu und Palle die Treppen des Hauses herunter, wobei sie auf einen erneut einfach so auf dem Flur stehenden Tim Bergmann stießen. Doch ehe dieser die beiden zur Rede stellen konnte, waren sie an ihm vorbei gerannt und stűrmten auf die Tűr zu.
"Tut mir Leid, Bergi!" rief Palle laut, während er die Tűr aufriss um Manu heraus zu lassen, "Alles klärt sich ein anderes Mal!" Paluten wartete nicht einmal auf eine Antwort. Sie hatten schließlich schon genug Zeit vertrődelt.
Manu war bereits am Auto, als Palle die Haustűr hinter sich schloss und sich zu ihm gesellte. Sobald Paluten das Auto entriegelt hatte, sprangen sie zeitgleich auf Fahrer- und Beifahrersitz und schnallten sich an.
"Ich weiß ungefähr wo das sein muss." murmelte Palle leise und kramte den Zettel, auf dem die Adresse stand, hervor.
"Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren, Patrick!" sagte Manu ungeduldig und stieß seinem Freund mit dem Ellbogen in die Seite.
"Ist ja gut. Weiß ich selbst." gab Palle grummelnd zurűck und steckte den Zettel wieder weg, um den Motor zu starten. Etwas bedrűckte seine Seele. Nicht nur die Angst um Micha war es, die seinen Puls beschleunigte, sondern auch die Angst um Manu. Er wusste selbst nicht genau, warum er sich um seinen Freund sorgte, doch was auch immer es war; Palle wollte, dass diese Sorge unbegrűndet blieb. Zitternd umfasste er sein Lenkrad. "Dann mal los."Ohne Manu anzusehen, wusste Palle die gesamte Fahrt űber, dass dieser zitterte. Őfter verspűrte Palle den Drang seine Hand auf den Oberschenkel seines Freundes zu legen, doch die Angst, aufgrund seiner eigenen Unruhe, bei einhändigem Fahren von der Straße abzukommen, hielt ihn davon ab. Die Fahrt verlief einige Minuten ereignislos, bis plőtzlich ein aus einer Seitenstraße auftauchendes Polizeiauto vor Palles Auto auf die Fahrbahn fuhr. Es war nicht mehr weit, bis zu Michas Standort. Das Polizeiauto blieb bei jeder Biegung vor den beiden. Es hatte scheinbar den selben Weg. Palle schluckte. Er hőrte Manu laut schlucken. Sie dachten dasselbe.
"Wie lange noch?" nuschelte Manu nervős.
"Wir műssten gleich..." Palle stockte. Das Auto blieb knatternd stehen und ungläubig starrte Palle auf das Schild welches ihm die Durchfahrt verweigerte. Das Polizeiauto dagegen fuhr ohne zu zőgern an der Durchfahrtsverweigerung vorbei.
"Das ist die Straße!" sagte Paluten skeptisch und sah Manu an, der aufgehőrt hatte zu zittern, allerdings an dem Umleitungsschild vorbei auf die dahinterliegende Straße sah. Vergeblich versuchte Palle Manus Blick zu folgen, doch das Schild versperrte ihm die Sicht.
"Ne Umleitung..." murmelte Manu leise. Palle runzelte nervös die Stirn.
"Warum?"
"Da vorne is' ein Unfall." Das war der Moment, in dem Palles Verstand wieder einmal einen Moment aussetzte, augenblicklich zog er den Autoschlűssel, őffnete die Tűr und stieg aus dem Wagen. Tatsache. Am Ende der Straße stand ein Krankenwagen, mehrere zur Polizei und den Sanitätern zugehörige Autos und in der Mitte des ganzen Kuddelmuddels ein einsamer, auf den Boden starrender Mann, umringt von weiteren Einsatzkräften.
"Da ist Micha!" rief Palle, doch Manu rannte bereits die Straße entlang auf die Unfallstelle zu. Paluten wusste nicht genau, ob er erleichtert war, dass Micha offensichtlicher Weise nicht ernsthaft verletzt war. Man konnte schließlich nicht jede tiefe Wunde auf den ersten Blick sehen. Ehe er darűber nachdachte, was er zu tun hatte, folgte er Manu eiligen Schrittes.
"Zimbel!" rief Manu auf halber Strecke, woraufhin sich einige der Einsatzkräfte verwirrt umdrehten, doch Zombey reagierte nicht. Er starrte weiterhin auf den Boden vor sich, als läge dort etwas, dass fűr Palles Augen verborgen blieb. Je näher Palle kam, desto mehr Details fielen ihm auf. Im Hintergrund war nur ein sehr leicht demoliertes Auto zu sehen, Zombey hatte anscheinend eine Platzwunde am Kopf, die ihn jedoch nicht zu stőren schien und sein Gesichtsausdruck war komplett ausdruckslos. Wo war das andere Auto? War Zombey einfach gegen eine Mauer oder ähnliches gefahren? Warum dann der ganze Aufwand? Wer hatte sich verletzt? Paluten kam zum Stillstand, als Manu Micha mit einer Berührung an dessen Schulter bereits aus der Starre gerissen hatte.
"Hey, Zimbel? Was ist passiert?" fragte Manu gerade mit einem sanften Unterton in der Stimme, als ein Polizeimann kam und Palle ansprach.
"Ich muss sie bitten zu gehen, Sir. Schaulustige sind hier nicht erwünscht. Verlassen sie unverzüglich die Unfallstelle." Palle wollte gerade etwas erwidern, als Micha ihm erstaunlicherweise zuvor kam.
"Nein." murmelte er. In seiner Stimme lag etwas gespenstiges. Sie klang gleichgültig und unglaublich gefühlvoll zugleich. "Es sind Angehörige. Sie sollten hier sein. Ich habe sie benachrichtigt."
Mit einem skeptischen Blick nickte der Beamte und machte sich anderweitig nützlich. Angehörige? Palle war verwirrt.
"Hey, Micha." sagte er leise und versuchte seinem Freund in die Augen zu sehen, doch dieser machte nicht einmal Anstalten den Kopf zu heben.
"Ich bin ein Monster." murmelte er kaum verständlich.
"Nein!" brachte Manu entrüstet hervor, was Micha dazu verleitete doch aufzusehen und Manu in die grünen Augen zu blicken.
"Schön dich auch mal zu sehen, Manu." sagte er traurig und senkte wieder den Kopf. Erst jetzt fiel Palle auf, dass Micha Manu ja noch nie gesehen hatte. Zögernd warf er seinem Freund einen vorwurfsvollen Blick zu, woraufhin dieser schlagartig errötete. Er hatte sich diesen Moment definitiv auch anders vorgestellt.
"Es ist wie es ist." sagte Micha melancholisch und riss Palle aus seinen Gedanken. Eine einzelne Träne setzte sich von Michas Backe ab und tropfte zu Boden.
"Es ist doch nichts passiert. Es ist alles ok." versuchte Palle ihn zu trösten und trat an dessen rechte Seite, um seinen Kopf zu streicheln. Er dachte, die sanften Berührungen würden seinem Kumpel gut tun, doch Micha schüttelte kräftig den Kopf.
"Alles ok?" flüsterte er und sah auf. "Alles ok?" brachte er lauter hervor. "Nichts ist OK!" Michas letzte Selbstbeherrschung ging verloren und er brach in Tränen aus. Schnell hielten Manu und Palle ihn rechts und links fest, aus Angst Micha würde zusammenbrechen. "Ich sag dir was los ist!" Micha wurde mit jedem Wort lauter. "Ich habe ihn umgefahren. Ihn. Ich bin der verdammte Fahrer gewesen!" Verwirrt warf Palle Manu einen fragenden Blick zu, doch dieser zuckte nur ebenso verwirrt mit den Schultern. Micha schrie auf, wie ein verwundetes Tier. "Ich habe ihn umgebracht, verdammt. Ich bin ein Mörder!"Der Montag ist so gut wie vorbei *seufz* Endlich... :3
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GLPalle ~~ Heimliches Verlangen
Fanfiction"Manu sah Palle geschockt und verständnislos an. "Fandest du das etwa toll, was ich da gerade mit dir getrieben habe?" Paluten war überfordert. "Du nicht?" nuschelte er und presste seinen gesamten Körper angespannt gegen den Boden." Was wenn deine G...