Flur 21

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„Kennst du die Geschichte vom Flur 21?"

„Nein, kannst du sie mir erzählen?"

„Es ist 18 Jahre her....

Die 2 Kinder, Jack und Rose waren 13 und 12 Jahre alt. Ihre Eltern arbeiteten in einem Krankenhaus, heute hatten sie Spätschicht. So kam es dazu, dass die beiden noch spät am Abend im Krankenhaus rum rannten. Da Rose unbedingt mit dem Aufzug fahren wollte, fuhren sie damit hoch und runter. „Rose lass uns zu unseren Eltern gehen!" sagte Jack genervt. „ Oh komm schon! Ich möchte noch ein bisschen länger mit dem Aufzug fahren.". Die beiden diskutierten noch eine Weile und der Aufzug kam zum stehen. „Nein!Rose!" meckerte Jack und zog sie aus dem Aufzug raus. In seiner Wut lief er durch die Gänge und bemerkte gar nicht, wo sie lang liefen. „Jack wo sind wir?" fragte Rose ängstlich. Dem Jungen wurde klar, dass er sich verlaufen hatte. „I-Ich habe keine Ahnung." stotterte er verwirrt. Mit eiligen Schritten lief er weiter- die Hand des zierlichen Mädchens fest umschlossen. Immer mal wieder hörte er Geräusche. Mal war es ein Rascheln, ein Atmen und noch vieles mehr. Der Junge fing langsam an Panik zu bekommen und Rose war schon lange am zittern. Auf einmal ging überall das Licht aus. Mit weit aufgerissenen Augen blieb er stehen und Rose rannte gegen ihn. Nein dieses Geräusch war nicht eingebildet!, dachte er sich immer wieder während die Schritte immer lauter wurden. „J-Jack.." flüsterte Rose ängstlich. „Ja Rose was ist?" fragte er vorsichtig. Es kam keine Antwort. Er drehte sich zögerlich um. Rose stand mit dem Rücken zu ihm gedreht, sie war ganz starr. Er machte ein Schritt auf sie zu um gleich wieder zurück zu weichen. Rote Augen! Sie starrten sie an, so grausam und mordlustig! Das Monster kam mit Hechelgeräuschen auf sie zu. Erst ganz langsam und dann fing es an zu rennen. Schnell nahm Jack, Rose an die Hand und rannte mit ihr los. Das Hecheln wurde immer lauter. Sie bogen in einen anderen Gang ein. Auf einmal verlor er die hand von Rose. Er drehte sich um- sie war hingefallen! „Rose komm wir müssen weiter!" schrie er sie panisch an. „Jack es geht nicht! Es tut so weh!" jammerte sie verzweifelt. Er reagierte schnell, als er die roten Augen hinter ihr aufleuchtenden sah und nahm sie huckepack. Zu zweit rannten sie den Flur entlang, bis sie zu der Treppe kamen die runter führte. Schnell rannte er los und stolperte ein paar Stufen runter. Im nächsten Stockwerk hörte die Treppe auch schon wieder auf. Er hastete den langen dunklen Flur entlang. Am anderen Ende sah er eine geöffnete Tür. Gerade als er drin war und die Tür zu schlagen wollte, wurde ihm klar wo sie sich gerade befanden. Die Leichenhalle! Er bemerkte wie sich das kleine Mädchen auf seinem Rücken versteifte. „Jack r-renn raus!" sagte sie mit zitternder Stimme. Er schaute besorgt zu ihr nach hinten. Er war geschockt –rote Augen! Er rannte wieder auf die Tür zu, die er eben zu geschlagen hatte. Doch er wurde am Fuß fest gehalten. Er hatte keine andere Wahl, als das Mädchen durch die Tür zu schleudern. „ Rose renn wieder hoch und fahre mit dem Aufzug zu deiner Mom!" schrie er ihr zu. Sie fing an zu weinen und mit zitternden Beinen rannte sie weinend weg. Das war das letzte Mal, dass sie Jack lebend sah.

„H-Heißt das er ist gestorben?"

„Ja, aber warte ab! Die Geschichte ist noch nicht zu ende!"

In den nächsten Tagen schloss sich Rose immer in ihrem Zimmer ein. Aber am 31. Oktober nahmen die Überwachungskameras etwas Gruseliges auf. Rose! Sie betrat das Krankenhaus mit einem Plüschhasen und einer Tasche. Sie lief gezielt auf den Aufzug zu und fuhr damit in den 22 Stock. Mit dem Hasen in der Hand lief sie die Treppe zum 21 Flur runter. Überall blitzten rote Augen auf, aber keiner bewegte sich, außer Rose. Das kleine Mädchen tapste in die Leichenhalle und blieb zielstrebig vor einem Sag stehen. Sie machte ihn auf- der Sag gehörte Jack. Aus ihrer Tasche holte sie eine Bürste und kämmte ihm seine braunen Haare. Schließlich breitete sie eine große Decke aus. Als nächstes holte sie ein Stück Kuchen raus und zündete 14 Kerzen an. Als sie fertig war fing sie an zu singen; Happy Birthday to you

Happy birthday to you, Happy birthday dear Jack, Happy birthday to you..... Langsam verstummte sie und legte Jack den Hasen in den Sarg. Kurz bevor sie ging sagte sie noch: „Sayonara Jack.". Sie hatte gar nicht bemerkt, dass sich alle Monster um sie versammelt hatten. Mit leeren Augen verlies sie die Leichenhalle. Doch kurz bevor sie die Treppe erreichte hörte sie ein Hecheln...ein lautes Hecheln. Stockend drehte sie sich um. Rote Augen – Jacks Augen! Er kam ihr immer näher, doch sie wollte sich nicht bewegen. Ein paar Meter vor ihr blieb er stehen und streckte ihr die Hand entgegen. Was brachte es weiter zu Leben, wenn man den Menschen den man liebte verloren hatte? Genau, nichts! Lieber würde sie hier bei Jack sterben als ohne den Jungen den sie liebte zu leben! Sie drehte sich nun ganz um und rannte auf Jack zu. Er schloss sie in seine Arme. Alles war für sie perfekt- bis sie einen stechenden Schmerz im Hals war nahm. Ein schriller Schrei hallte durch die Flure.

„I-Ist sie gestorben?"

„Keiner weiß es. Das Krankenhaus wurde geschlossen. Aber manchmal soll man noch Schreie hören."

„Gruselig, woher wissen sie das? Kannten sie die beiden Kinder?"

„Das Mädchen, das damals gestorben ist- war meine Tochter."


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